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Dampfpflug, Ottomeyer-Pflug, Tiefpflug

Ottomeyer-Pflüge waren eine Kombination aus Tiefpflug (Kipppflug) in Verbindung mit zwei oder auch vier Dampflokomobilen (siehe dazu unter „Lokomobile“). Ein Gespann bestand neben den Dampflokomobilen mit Pflug aus einem Mannschafts-, zwei Tank und einem Gerätewagen. Von der Mannschaft, die aus bis zu zwölf Männern bestand, bedienten vier Maschinisten, einschließlich dem Pflugmeister, das Vier-Maschinen-System. Zwei Arbeiter steuerten den Tiefpflug. Täglich wurde durchschnittlich 12 Stunden gearbeitet. Ein Koch sorgte für die Verpflegung der Männer. Für die benötigten Wasser- und Brennstoffvörräte sorgten weitere Arbeiter. Durch eine Seilwinde, die unter dem Kessel montiert war, wurde der Pflug von einer Feldseite zur anderen gezogen. Das Drahtseil, 2,4 cm stark und über 600 Meter lang, wurde über eine Seiltrommel auf- und abgewickelt. Die Pfluglokomobile rückten am Feldrand, dem sog. Vorgewende, Furche für Furche vor. Ein Lenker und ein Gehilfe bedienten den Pflug. Der Pflug hatte ein Gewicht von ca. 28 t, die Pflugtiefe erreichte 1952 1,80 m, nach 1960 lag die maximale Tiefe bei 2,00 m, zum Schluss 1972 bei 2,20 m. Um im Moor nicht zu versinken, wurde der Pflug moorseits durch eine Raupenkette gestützt, auf der anderen Seite stützte sich ein Eisenrad von vier Meter Durchmesser auf der Pflugsohle ab. Die Steuerungsbefehle für die Lokomobilführer wurden durch Fahnensignale vom Pflugpersonal gegeben. Die Pflüge bzw. Pfluggespanne hatten Namen; im Moormuseum Groß Hesepe ist der auf den Namen „Mammut“ getaufte Pflug zu sehen. Dieser Pflug ist der größte seiner Art, der zum Einsatz kam und in der Lage war, Torfschichten bis zu 145 cm Stärke umzubrechen. Dieser Pflug zog seine letzte Furche in Groß Hesepe am 20. September 1972. Die Arbeiten für Tiefkulturen übernahmen danach schwere Raupen und Hydraulikpflüge mit eigener Steuerung, die miteinander verkoppelt wurden. (Siehe auch unter „Ottomeyer“.)

Schmatzler, B., & Schmatzler, E. (2010). Moorland. Moorlandschaften in Niedersachsen nach industriellem Torfabbau. Ratingen: Industrieverband Garten e.V.

DDA

Dachverband Deutscher Avifaunisten e.V.

Landschaftsprogramm

Degenerationsstadium

Das entwässerte Hochmoor mit Heidevegetation und langsamem Aufwachsen von Bäumen wird dem Degenerationsstadium zugerechnet. Die Torfmoose sind weitgehend verschwunden, und der Abbau von Torf durch Zersetzung hat begonnen. Die Vegetation verändert sich zu Pfeifengras- und Moorwaldbeständen.

Schmatzler, B., & Schmatzler, E. (2010). Moorland. Moorlandschaften in Niedersachsen nach industriellem Torfabbau. Ratingen: Industrieverband Garten e.V.

degradierter Boden

Diese Böden sind durch Nutzung so verändert, dass sie die Funktionen in einem natürlichen oder genutzten Ökosystem nun mehr unzureichend übernehmen können. Das heißt zum Beispiel, dass die Bodenfruchtbarkeit beeinträchtigt, eine Gefügezerstörung und die Erosion begünstigt ist, wodurch die landwirtschaftliche Produktion in Gefahr gerät. 

Blume, H.-P., G. W. Brümmer, R. Horn, E. Kandeler, I. Kögel-Knaber, R. Kretzschmar, K. Stahr & B-M. Wilke, (2010): Scheffer/Schachtschabel: Lehrbuch der Bodenkunde. 16. Auflage. Berlin, Heidelberg (Springer Spektrum). DOI: http://dx.doi.org/10.1007/978-3-662-49960-3.

Dendrochronologie

Die Dendrochronologie nutzt die Jahresringe der Bäume für eine exakte Zeitbestimmung. Entsprechend der Klimaverhältnisse eines jeden Jahres entstehen Jahresringe unterschiedlicher Breite im Holz einer Baumart. Mit diesen charakteristischen Jahresringabfolgen kann im Abgleich mit dem Holz einer Baumart, meist Eichen und Kiefern, eine genaue Rückdatierung und Zeitfestlegung vorgenommen werden. Es entsteht ein Kalendarium, das weit in die Vergangenheit reicht. Auch Klimaschwankungen sind anhand der Wachstumsphasen deutlich erkennbar.

Schmatzler, B., & Schmatzler, E. (2010). Moorland. Moorlandschaften in Niedersachsen nach industriellem Torfabbau. Ratingen: Industrieverband Garten e.V.

Deschampsia caespitosa

Rasen-Schmiele (Gräser-Art).

Schneekloth, H. und Kollegen (1970-1983). Die Moore in Niedersachsen. 8 Teile, nach Blättern der Geologischen Karte der Bundesrepublik Deutschland (1:200 000). Göttingen: Veröff. Nds. Inst. Landeskd.

Deutsche Hochmoorkultur

Die Preußische Moorversuchsstation in Bremen entwickelte 1877 das Kultivierungsverfahren der Deutschen Hochmoorkultur; erstmals 1892 im Marcardsmoor südlich des Ems-Jade-Kanals großflächig durchgeführt.Nach dem Verfahren der Deutschen Hochmoorkultur konnten Flächen ohne vorhergehende Abtorfung für die landwirtschaftliche Nutzung hergerichtet werden. Auch der erstmalig zur Verfügung stehende Mineraldünger trug zum Erfolg dieser Kultivierungsform bei. Die Vorbereitung für diese Kultivierungsform war zunächst die Entwässerung. Die Gräben die in einem Abstand von 25 m gebaut wurden, waren mindestens einen Meter tief. Dabei musste die eintretende Moorsackung durch die Entwässerung berücksichtigt werden. Anschließend wurden die oberen und gelockerten Torfschichten nach Rodung der Vegetation und Planierung bis zu einer Tiefe von 20 cm aufgekalkt und gedüngt. Es folgte die Ansaat zu Grünland. Noch heute werden Deutsche Hochmoorkultur-Flächen als Grünland genutzt.

Schmatzler, B., & Schmatzler, E. (2010). Moorland. Moorlandschaften in Niedersachsen nach industriellem Torfabbau. Ratingen: Industrieverband Garten e.V.

Dicranum

Gattung der Laubmoose.

Schneekloth, H. und Kollegen (1970-1983). Die Moore in Niedersachsen. 8 Teile, nach Blättern der Geologischen Karte der Bundesrepublik Deutschland (1:200 000). Göttingen: Veröff. Nds. Inst. Landeskd.

Diek

Das hochdeutsche Wort „Deich“ heißt auf Plattdeutsch „Dieck“ oder auch „Diek“. Im Hochmoor wird ein „Diek“ als Weg bezeichnet, der beidseitig von Entwässerungsgräben begleitet wird. Durch die Gräben, die neben dem „Diek“ verliefen, und das dahinter liegenden nasse und oftmals unbegehbare Moor entstand der Eindruck, auf einem Deich zu stehen.

Schmatzler, B., & Schmatzler, E. (2010). Moorland. Moorlandschaften in Niedersachsen nach industriellem Torfabbau. Ratingen: Industrieverband Garten e.V.

Diemplatz, Dieme

siehe unter „Miete“

Schmatzler, B., & Schmatzler, E. (2010). Moorland. Moorlandschaften in Niedersachsen nach industriellem Torfabbau. Ratingen: Industrieverband Garten e.V.

diffuse Nähr- und Schadstoffeinträge

Stoffeinträge in Fließgewässer unklarer, nicht genau lokalisierbarer Herkunft, oft flächenhaft.

Landschaftsprogramm

Domänenverwaltung

Das Land Niedersachsen ist Grundeigentümer vieler Flächen. So gehören zahlreiche land- und forstwirtschaftlich genutzte Flächen ebenso dazu wie Moorflächen, die für Naturschutzzwecke zur Verfügung gestellt werden. Die Verwaltung dieser Flächen wird von der Domänen- und Moorverwaltung wahrgenommen.

Landschaftsprogramm

Dose

Dose ist die alte niedersächsische Bezeichnung für ein Hochmoor (u.a. Esterweger Dose, Tinner Dose, Dosenmoor). (aus: Overbeck, F., 1975, Botanisch-Geologische Moorkunde. Wachholtz Verlag; Neumünster.).

Schmatzler, B., & Schmatzler, E. (2010). Moorland. Moorlandschaften in Niedersachsen nach industriellem Torfabbau. Ratingen: Industrieverband Garten e.V.

Dränage

Ableitung von Bodenwasser (Entwässerung) mit künstlichen Hohlgängen, Rohren oder Gräben in ein Oberflächengewässer.

Landschaftsprogramm

Drepanocladus

Gattung der Laubmoose

Schneekloth, H. und Kollegen (1970-1983). Die Moore in Niedersachsen. 8 Teile, nach Blättern der Geologischen Karte der Bundesrepublik Deutschland (1:200 000). Göttingen: Veröff. Nds. Inst. Landeskd.

Drosera

Sonnentau

Schneekloth, H. und Kollegen (1970-1983). Die Moore in Niedersachsen. 8 Teile, nach Blättern der Geologischen Karte der Bundesrepublik Deutschland (1:200 000). Göttingen: Veröff. Nds. Inst. Landeskd.

Drosera intermedia

Mittlerer Sonnentau

Schneekloth, H. und Kollegen (1970-1983). Die Moore in Niedersachsen. 8 Teile, nach Blättern der Geologischen Karte der Bundesrepublik Deutschland (1:200 000). Göttingen: Veröff. Nds. Inst. Landeskd.

Drosera rotundifolia

Rundblättriger Sonnentau

Schneekloth, H. und Kollegen (1970-1983). Die Moore in Niedersachsen. 8 Teile, nach Blättern der Geologischen Karte der Bundesrepublik Deutschland (1:200 000). Göttingen: Veröff. Nds. Inst. Landeskd.

Düngetorf

Als Düngetorf wurde der schwach zersetzte Hochmoortorf ohne Zuschlagstoffe bezeichnet und gehandelt. Torf allein besitzt keine Düngewirkung. (Die Deklarierung „Düngetorf“ beruht auf der Tatsache, dass früher für den Transport von Düngemitteln ein verbilligter Bahntarif galt. Auf Grund des heutigen geltenden Düngemittelrechts ist die Bezeichnung nicht mehr zulässig.)

Schmatzler, B., & Schmatzler, E. (2010). Moorland. Moorlandschaften in Niedersachsen nach industriellem Torfabbau. Ratingen: Industrieverband Garten e.V.

Durchgängigkeit (ökologische, biologische)

Bezeichnet in einem Fließgewässer die im Gewässerverlauf auf- und abwärts gerichtete Wanderungsmöglichkeit der aquatischen Fauna (Fischfauna und Makrozoobenthos). Querbauwerke (z. B. Stauwehre, Verrohrungen u. ä.) können die Durchgängigkeit unterbrechen und als ökologische Barriere wirken.

Landschaftsprogramm

DWD

Deutscher Wetterdienst

Landschaftsprogramm