Die Karte beinhaltet zwei Datensätze, die sich im Wesentlichen nur durch ihre Aktualität unterscheiden. Während die „Moore mit besonderer Bedeutung für den Biotopschutz“ den derzeit aktuellsten Sachstand der dem NLWKN vorliegenden qualitätsgeprüften und standardisierten Biotopkartierungen darstellen, sind in der „Prüfkulisse für bedeutsame Moorbiotope“ Biotopkartierungen älteren Datums enthalten, deren Gültigkeit aufgrund ihres Alters überprüft werden sollte.
In beiden Datensätzen werden die (relativ) naturnah ausgeprägten Biotoptypen der Hoch-, Übergangs- und Niedermoore dargestellt. Sie können als Zeigerbiotope für nicht bis wenig entwässerte Moore betrachtet werde [5]. Die ausgewiesene Bedeutung der Biotoptypen orientiert sich an dem System der Wertstufen nach Bierhals et al. (2004) und von Drachenfels (2012), bei denen Wertstufe I für eine geringe Bedeutung und Wertstufe V für eine besondere (hohe) Bedeutung steht [2], [1]. Die hier abgebildeten Biotoptypen sind alle von besonderer (Wertstufe V, s. von Drachenfels 2012; Bierhals et al. 2004), zumindest aber von besonderer bis allgemeiner Bedeutung (Wertstufe IV, s. von Drachenfels 2012; Bierhals et al. 2004) für den Biotopschutz. In sehr vereinzelten Fällen variiert ein Biotoptyp zwischen Wertstufe IV und Wertstufe III (von allgemeiner Bedeutung) [2], [1].
Je höher die Wertstufe, als umso naturnäher, seltener und gefährdeter sind Vegetation und Biotoptyp zu betrachten und umso bedeutsamer ist dieser als Lebensraum für wildlebende Pflanzen und Tiere („[…] insbesondere von stenöken Arten mit speziellen Habitatansprüchen“; von Drachenfels 2012) [2]. Die Karte kann als Basis für die Zustandsbewertung der Moore, Beeinträchtigung ihrer Funktionen für den Natur- und Landschaftshaushalt und die Flächennutzungsplanung verwendet werden.
Bitte zitieren Sie die Karte wie folgt: Umweltkarten Niedersachsen (2023): Moore mit besonderer Bedeutung für den Biotopschutz – Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten – und Naturschutz (NLWKN)
Anwendungsbereiche
Den natürlichen und naturnahen Mooren kommt unter den Moorökosystemen eine besonders hohe Bedeutung für den Erhalt der biologischen Vielfalt in Niedersachsen und deutschlandweit zu. Der Anteil dieser wenig bis ungenutzten Moore ist in Niedersachsen sehr gering. Ihre Bedeutung wird im Programm Niedersächsische Moorlandschaften wie folgt beschrieben:
„Sie bilden die Kernflächen wertvoller Moorkomplexe, sind unverzichtbarer Lebensraum und auch Genpool für moortypische Tier- und Pflanzenarten. Außerdem dienen sie als Leitbild für die zukünftige Entwicklung degenerierter ungenutzter Moorkomplexe. Schon seit 1990 genießen diese Moorausprägungen daher den gesetzlichen Schutz als besonders geschützte Biotope (§ 30 BNatSchG). Vielfach besteht ein weitergehender Schutz im Rahmen von Naturschutzgebietsverordnungen sowie in Verbindung mit dem Schutzgebietssystem Natura 2000.“ [6]
Der Schutz dieser letzten, verbleibenden naturnahen Flächen ist daher ein wichtiger Bestandteil des niedersächsischen Naturschutzes [6]. Mit dem 2016 aufgesetzten Programm Niedersächsische Moorlandschaften hat sich das Land Niedersachsen den Schutz dieser bedeutsamen Moore zum Ziel gemacht. Für die Umsetzung und die weitere Ausgestaltung des Programms benennt das Niedersächsische Landschaftsprogramm im „1. Handlungsfeld Verbesserung der Datengrundlage [...das Ziel der] Ermittlung der für den Biotop-, Arten-, Klima- und Bodenschutz vorrangig bedeutsamen Moore“, sowie im „2. Handlungsfeld: Konzeptionelle/planerische Maßnahmen [das Ziel der] Erarbeitung einer landesweiten Zielkulisse für das Moormanagement, das räumliche Bezüge für konkrete Ziele des Biotopschutzes, des Artenschutzes und sowie des Boden- und Klimaschutzes bietet“ [6].
Mit Hilfe der Karte lassen sich gemäß Handlungsempfehlungen des Niedersächsischen Landschaftsprogramms die für den Biotopschutz besonders bedeutsamen Moorbiotope als Zielkulisse für das Moormanagement identifizieren. Entsprechend der Ziele des Flächenschutzes nach dem Natürlichkeitsgrad (s. Textbox), sollten die in der Karte dargestellten naturnahen Gebiete für Moorschutznahmen priorisiert werden. Die Karte kann daher als Entscheidungsgrundlage und Orientierungshilfe für die Lenkung naturschutzfachlicher Moorschutzmaßnahmen dienen.
„Die Ziele des Flächenschutzes können nach dem Natürlichkeitsgrad der zu schützenden Ökosysteme differenziert werden:
|
Ziel des Programms Niedersächsische Moorlandschaften ist es, die Moorlebensräume in Biotopverbundsysteme auf landesweiter und regionaler Ebene einzubinden [6]. Den hier kartographisch dargestellten Mooren kommt eine besondere Bedeutung als Kerngebiete im landesweiten Biotopverbund zu (v.a. für die Vernetzung feuchter Offenlandlebensräume). Die Karte kann daher als eine Datengrundlage für die Ausgestaltung landesweiter und regionaler Verbundachsen für die Biotopverbundplanung verwendet werden.
Zum Schutz der biologischen Vielfalt sind „[…] Gefährdungen von natürlich vorkommenden Ökosystemen, Biotopen und Arten entgegenzuwirken“ (§1 (2) 2, BNatSchG). Um diesem Grundsatz nachzukommen, müssen Ausgangszustand und die Gefährdungssituation eines Biotoptyps bewertet werden. Für diese v.a. für Landschaftsplanung und Eingriffsregelung relevanten Bewertungsverfahren ist es erforderlich, die unterschiedlichen Biotoptypen hinsichtlich verschiedener Bewertungs-Indikatoren einzustufen [2]. Die Attributtabelle der bedeutsamen Moorbiotope enthalten folgende, für die Bewertung von Biotoptypen relevante Attribute (s. ebd.), die u.a. in der niedersächsischen Landschaftsplanung und Eingriffsregelung zur Anwendung kommen:
Zur näheren Bedeutung und Anwendung der genannten Indikatoren, s. von Drachenfels (2012) [2].
Zusammengefasst kann die Kartenstellung u.a. folgenden Anwendungszwecken als Datengrundlage dienen, für:
Nutzungsbedingungen und –hinweise
Die Geometrien der Moore mit besonderer Bedeutung für den Biotopschutz sind nur auf Grundlage der Amtlichen Karte 1:5.000 (AK5) aussagekräftig. Die Geometrien der Prüfkulisse für bedeutsame Biotope der Moore ist sind nur auf Grundlage der Topografischen Karte 1:50.000 (TK50) aussagekräftig.
Im Zuge der Verschneidungsprozesse der Biotop-Alt- (LBK 1984-2004) und –Neudaten (FFH-Basiserfassung (bis 2021), selektive Moorkartierung (2013)) sowie der Verschneidung beider Datensätze mit den Daten der BK50, wurden etliche Splitterflächen erzeugt, da die Außengrenzen der Daten selten lagegleich sind. Da diese Flächen aufgrund ihrer Anzahl nicht vollständig individuell überprüft werden konnten, mussten mehrere automatisierte Verarbeitungsprozesse in der Geodatenverarbeitung angewendet werden, um die Splitter weitestgehend zu bereinigen. Ein Verbleib einzelner Splitterflächen kann jedoch dennoch nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Diese erfordern bei Download und Detailansicht eines bestimmten Gebietes ggf. eine individuelle Überprüfung.
Erläuterungen zur Legende und zur Attributtabelle
Die Definitionen der Attributtabellenfeldnamen können der Feldbeschreibung der Metadaten des runtergeladenen Shapefiles entnommen werden.
Moore mit besonderer Bedeutung für den Biotopschutz
Die farblichen Darstellungen und Legendenkategorien sind identisch mit denen der Karte der „Moorbiotope“. Anders als in der Karte der Moorbiotope, werden hier jedoch nur die Moorbiotope mit besonderer Bedeutung für den Biotopschutz gezeigt. Diese werden in der Attributtabelle durch das Attributfeld „MBdtsDom“ repräsentiert, in der Legendenansicht durch eine diesem Feld zugewiesene Moorbiotoptypenkategorie (s. Tab. 1.).
Tab. 1 : Moorbiotope mit besonderer Bedeutung für den Biotopschutz
1 Abfrage Biotoptyp Bodenabhängig = A, Bodenunabhängig = U;2 Wertstufen nach von Drachenfels (2012, 2. Akt. Ausgabe 2019); 3Ein Sonderfall stellt der Biotoptyp WET dar. Der Biotop kann teilweise auch den mineralischen Böden angeschlossen werden. Dennoch wurde er hier mit aufgelistet, da die z.T. relativ kleinräumigen Bereiche organischer Böden in Auen von grobmaßstäbigen Bodenkarten (z.B. BK50) nicht immer erfasst werden, WET aber viele Vorkommen auf organischen Böden hat. Standorte vom Biotoptyp WET sollten daher im Gelände/lokal auf ihren Bodentyp überprüft werden; 4 degeneriert = degeneriertes Hochmoor, aber wertvolle Waldbestände und prioritärer Lebensraumtyp
Biotoptyp gem. Kartieranleitung 1991 (von Drachenfels & Mey 1991) |
Biotoptyp nach Kartierschlüssel 2021 (von Drachenfels 2021) |
Legenden- kategorie |
Störungsgrad |
A/U1 |
Wert-stufe2 |
|||
Biotop- Code |
Untertyp |
Biotoptyp |
Biotop-Code |
Biotoptyp |
||||
|
|
|
NR |
Landröhricht |
Gehölzfreie Biotope der Sümpfe und Niedermoore |
naturnah |
A |
V, IV, III |
|
|
|
NRC |
Schneiden-Landröhricht |
Gehölzfreie Biotope der Sümpfe und Niedermoore |
naturnah |
A |
V |
|
|
|
NRG |
Rohrglanzgras-Landröhricht |
Gehölzfreie Biotope der Sümpfe und Niedermoore |
naturnah |
A |
(IV) III |
|
|
|
NRR |
Rohrkolben-Landröhricht |
Gehölzfreie Biotope der Sümpfe und Niedermoore |
naturnah |
A |
V (IV) |
|
|
|
NRS |
Schilf-Landröhricht |
Gehölzfreie Biotope der Sümpfe und Niedermoore |
naturnah |
A |
V (IV) |
|
|
|
NRT |
Teich- und Strandsimsen-Landröhricht |
Gehölzfreie Biotope der Sümpfe und Niedermoore |
naturnah |
A |
V |
|
|
|
NRW |
Wasserschwaden-Landröhricht |
Gehölzfreie Biotope der Sümpfe und Niedermoore |
naturnah |
A |
(V) IV (III) |
|
|
|
NRZ |
Sonstiges Landröhricht |
Gehölzfreie Biotope der Sümpfe und Niedermoore |
naturnah |
A |
V (IV) |
NS |
/ |
/ |
NS |
Sauergras-, Binsen- und Staudenried |
Gehölzfreie Biotope der Sümpfe und Niedermoore |
naturnah |
A |
V, IV |
NS |
a |
Kalk- und nährstoffarme Niedermoore und (Quell-) Sümpfe (i.d.R. torfmoosreich) |
NSA |
Basen- und nährstoffarmes Sauergras-/Binsenried |
Gehölzfreie Biotope der Sümpfe und Niedermoore |
naturnah |
A |
V |
NS |
c |
Nährstoffreiche Niedermoore und Sümpfe |
NSB |
Binsen- und Simsenried nährstoffreicher Standorte |
Gehölzfreie Biotope der Sümpfe und Niedermoore |
naturnah |
A |
V (IV) |
/ |
/ |
/ |
NSF |
Nährstoffarmes Flatterbinsenried |
Gehölzfreie Biotope der Sümpfe und Niedermoore |
naturnah |
A |
(V) IV |
NS |
c |
Nährstoffreiche Niedermoore und Sümpfe |
NSG |
Nährstoffreiches Großseggenried |
Gehölzfreie Biotope der Sümpfe und Niedermoore |
naturnah |
A |
V (IV) |
NS |
c |
Nährstoffreiche Niedermoore und Sümpfe |
NSGA |
Sumpfseggenried |
Gehölzfreie Biotope der Sümpfe und Niedermoore |
naturnah |
A |
V |
NS |
c |
Nährstoffreiche Niedermoore und Sümpfe |
NSGG |
Schlankseggenried |
Gehölzfreie Biotope der Sümpfe und Niedermoore |
naturnah |
A |
V (IV) |
NS |
c |
Nährstoffreiche Niedermoore und Sümpfe |
NSGP |
Rispenseggenried |
Gehölzfreie Biotope der Sümpfe und Niedermoore |
naturnah |
A |
V |
NS |
c |
Nährstoffreiche Niedermoore und Sümpfe |
NSGR |
Uferseggenried |
Gehölzfreie Biotope der Sümpfe und Niedermoore |
naturnah |
A |
V |
NS |
c |
Nährstoffreiche Niedermoore und Sümpfe |
NSGS |
Sonstiges nährstoffreiches Großseggenried |
Gehölzfreie Biotope der Sümpfe und Niedermoore |
naturnah |
A |
V |
NS |
b |
Kalkreiche, nährstoffarme Niedermoore und (Quell-) Sümpfe |
NSK |
Basenreiches, nährstoffarmes Sauergras-/Binsenried |
Gehölzfreie Biotope der Sümpfe und Niedermoore |
naturnah |
A |
V |
NS |
c |
Nährstoffreiche Niedermoore und Sümpfe |
NSM |
Mäßig nährstoffreiches Sauergras-/Binsenried |
Gehölzfreie Biotope der Sümpfe und Niedermoore |
naturnah |
A |
V |
NS |
c |
Nährstoffreiche Niedermoore und Sümpfe |
NSR |
Sonstiger nährstoffreicher Sumpf |
Gehölzfreie Biotope der Sümpfe und Niedermoore |
naturnah |
A |
V (IV) |
NS |
c |
Nährstoffreiche Niedermoore und Sümpfe |
NSS |
Hochstaudensumpf nährstoffreicher Standorte |
Gehölzfreie Biotope der Sümpfe und Niedermoore |
naturnah |
A |
V (IV) |
MH |
b |
Naturnahe Hochmoorkomplexe des Berglandes |
MB |
Naturnahes Hochmoor des Berglands |
naturnahe Hoch- und Übergangsmoore |
naturnah |
U |
V |
/ |
/ |
/ |
MBG |
Gehölzreicher Komplex naturnaher Bergland-Hochmoore |
naturnahe Hoch- und Übergangsmoore |
naturnah |
U |
V |
/ |
/ |
/ |
MBS |
Stillstandskomplex naturnaher Bergland-Hochmoore |
naturnahe Hoch- und Übergangsmoore |
naturnah |
U |
V |
/ |
/ |
/ |
MBW |
Wachstumskomplex naturnaher Bergland-Hochmoore |
naturnahe Hoch- und Übergangsmoore |
naturnah |
U |
V |
MH |
a |
Naturnahe Hochmoore und hochmoorähnliche Übergangsmoore des Flachlandes |
MH |
Naturnahes Hochmoor des Tieflands |
naturnahe Hoch- und Übergangsmoore |
naturnah |
U |
V |
/ |
/ |
/ |
MHH |
Naturnahes Heidehochmoor |
naturnahe Hoch- und Übergangsmoore |
naturnah |
U |
V |
MH |
a |
Naturnahe Hochmoore und hochmoorähnliche Übergangsmoore des Flachlandes |
MHR |
Naturnaher ombrogener Hochmoorbereich des Tieflands |
naturnahe Hoch- und Übergangsmoore |
naturnah |
U |
V |
/ |
/ |
/ |
MHS |
Naturnahes Schlatt- und Verlandungshochmoor |
naturnahe Hoch- und Übergangsmoore |
naturnah |
U |
V |
/ |
/ |
/ |
MHZ |
Regenerierter Torfstichbereich des Tieflands mit naturnaher Hochmoorvegetation |
naturnahe Hoch- und Übergangsmoore |
naturnah |
U |
V |
/ |
/ |
/ |
MS |
Moorstadium mit Schnabelriedvegetation |
naturnahe Hoch- und Übergangsmoore |
naturnah |
U |
V |
/ |
/ |
/ |
MSS |
Torfschlammfläche mit Schnabelriedvegetation |
naturnahe Hoch- und Übergangsmoore |
naturnah |
U |
V |
/ |
/ |
/ |
MST |
Torfmoosrasen mit Schnabelriedvegetation |
naturnahe Hoch- und Übergangsmoore |
naturnah |
U |
V |
/ |
/ |
/ |
MW |
Wollgrasstadium von Hoch- und Übergangsmooren |
naturnahe Hoch- und Übergangsmoore |
naturnah |
U |
V |
/ |
/ |
/ |
MWD |
Wollgras-Degenerationsstadium entwasserter Moore |
naturnahe Hoch- und Übergangsmoore |
schwach degeneriert |
U |
V |
MT |
a |
Verlandungsmoore natürlicher Stillgewässer innerhalb und außerhalb von Mooren sowie anthropogener Stillgewässer außerhalb von Hoch- und Übergangsmooren (keine Torfstiche) |
MWS |
Wollgras-Torfmoos-Schwingrasen |
naturnahe Hoch- und Übergangsmoore |
naturnah |
U |
V |
MT |
b |
Regenerierende Torfstiche mit Schwingrasen-Gesellschaften der Oxycocco-Sphagnetea (z.B. Eriophoro-Sphagnetum cuspidati) |
MWS |
Wollgras-Torfmoos-Schwingrasen |
naturnahe Hoch- und Übergangsmoore |
naturnah |
U |
V |
MZ |
c |
Wollgrasstadien auf feuchtem bis nassem Torf |
MWT |
Sonstiges Torfmoos-Wollgras-Moorstadium |
naturnahe Hoch- und Übergangsmoore |
naturnah |
U |
V |
/ |
/ |
/ |
MK |
Abtragungs-Hochmoor der Küste |
naturnahe Hoch- und Übergangsmoore |
naturnah |
U |
V |
/ |
/ |
/ |
MZ |
Anmoor- und Übergangsmoorheide |
(naturnahe) Anmoor- und Übergangsmoorheide |
naturnah |
U |
V |
MZ |
b |
Zwergstrauchheiden anmooriger Sandböden |
MZE |
Glockenheide-Anmoor/-Übergangsmoor |
(naturnahe) Anmoor- und Übergangsmoorheide |
naturnah |
U |
V |
/ |
/ |
/ |
MZN |
Moorlilien-Anmoor/-Übergangsmoor |
(naturnahe) Anmoor- und Übergangsmoorheide |
naturnah |
U |
V |
/ |
/ |
/ |
MZS |
Sonstige Moor- und Sumpfheide |
(naturnahe) Anmoor- und Übergangsmoorheide |
naturnah |
U |
V |
MZ |
a |
Zwergstrauchreiche Hochmoordegenerationsstadien |
MGF |
Feuchteres Glockenheide-Hochmoordegenerationsstadium |
schwach bis mäßig degenerierte Hoch- und Übergangsmoore, Moorheiden |
schwach degeneriert |
U |
V |
MP |
b |
Besenheide-Degenerationsstadien |
MGT |
Trockeneres Glockenheide-Hochmoordegenerationsstadium |
schwach bis mäßig degenerierte Hoch- und Übergangsmoore, Moorheiden |
mäßig degeneriert |
U |
V (IV) |
MP |
a |
Pfeifengras-Degenerationsstadien |
MPF |
Feuchteres Pfeifengras-Moorstadium |
schwach bis mäßig degenerierte Hoch- und Übergangsmoore, Moorheiden |
mäßig degeneriert |
U |
(V) IV |
MY |
/ |
Sonstiges Hochmoor-Degenerationsstadium mit Bedeutung als Lebensraum gefährdeter Arten |
|
|
schwach bis mäßig degenerierte Hoch- und Übergangsmoore, Moorheiden |
mäßig degeneriert |
U |
|
|
|
|
GN |
Seggen-, binsen- oder hochstaudenreiche Nasswiese |
Nutzungsbedingte Biotope, schwach bis mäßig degeneriert |
Nutzungsbedingte Biotope, schwach bis mäßig degeneriert |
A |
V, IV |
GF |
a |
Kalk- und nährstoffarme Feuchtwiesen |
GNA |
Basen- und nährstoffarme Nasswiese |
Nutzungsbedingte Biotope, schwach bis mäßig degeneriert |
Nutzungsbedingte Biotope, schwach bis mäßig degeneriert |
A |
V |
GF |
b |
Kalkreiche, nährstoffarme Feuchtwiese |
GNK |
Basenreiche, nährstoffarme Nasswiese |
Nutzungsbedingte Biotope, schwach bis mäßig degeneriert |
Nutzungsbedingte Biotope, schwach bis mäßig degeneriert |
A |
V |
GF |
d |
Nährstoffreiches Feuchtgrünland |
GNM |
Mäßig nährstoffreiche Nasswiese |
Nutzungsbedingte Biotope, schwach bis mäßig degeneriert |
Nutzungsbedingte Biotope, schwach bis mäßig degeneriert |
A |
V |
GF |
d |
Nährstoffreiches Feuchtgrünland |
GNR |
Nährstoffreiche Nasswiese |
Nutzungsbedingte Biotope, schwach bis mäßig degeneriert |
Nutzungsbedingte Biotope, schwach bis mäßig degeneriert |
A |
V (IV) |
/ |
/ |
/ |
GNW |
Sonstiges mageres Nassgrünland |
Nutzungsbedingte Biotope, schwach bis mäßig degeneriert |
Nutzungsbedingte Biotope, schwach bis mäßig degeneriert |
A |
V (IV) |
GY |
/ |
Sonstiges Grünland mit Bedeutung als Lebensraum gefährdeter Arten |
|
|
Nutzungsbedingte Biotope, schwach bis mäßig degeneriert |
Nutzungsbedingte Biotope, schwach bis mäßig degeneriert |
A |
|
SE |
d |
Abbaugewässer |
SEA |
Naturnahes nährstoffreiches Abbaugewässer |
Stillgewässer |
variabel |
A |
V (IV) |
SO |
a |
Hochmoorgewässer (Kolke, Torfstiche) |
SOM |
Naturnaher Hochmoorsee/-weiher natürlicher Entstehung |
Stillgewässer |
naturnah |
U |
V |
SO |
a |
Hochmoorgewässer (Kolke, Torfstiche) |
SOT |
Naturnahes nährstoffarmes Torfstichgewässer |
Stillgewässer |
schwach degeneriert |
U |
V (IV) |
SO |
b |
Schlatts und sonstige natürliche Gewässer |
SOZ |
Sonstiges naturnahes nährstoffarmes Stillgewässer |
Stillgewässer |
variabel |
A |
V (IV) |
|
|
|
SPA |
Nährstoffarme Pionierflur trockenfallender Stillgewässer mit Zwergbinsenvegetation |
Stillgewässer |
naturnah |
A |
V |
/ |
/ |
/ |
VO |
Verlandungsbereich nährstoffarmer Stillgewässer |
Verlandungsbereich nährstoffarmer Stillgewässer |
naturnah |
A |
V, IV |
/ |
/ |
/ |
VOB |
Verlandungsbereich nährstoffarmer Stillgewässer mit Flatterbinse |
Verlandungsbereich nährstoffarmer Stillgewässer |
naturnah |
A |
IV |
/ |
/ |
/ |
VOC |
Verlandungsbereich nährstoffarmer Stillgewässer mit Schneide |
Verlandungsbereich nährstoffarmer Stillgewässer |
naturnah |
A |
V |
/ |
/ |
/ |
VOL |
Verlandungsbereich nährstoffarmer Stillgewässer mit flutender Strandlingsvegetation |
Verlandungsbereich nährstoffarmer Stillgewässer |
naturnah |
A |
V |
/ |
/ |
/ |
VOM |
Verlandungsbereich nährstoffarmer Stillgewässer mit Moosdominanz |
Verlandungsbereich nährstoffarmer Stillgewässer |
naturnah |
A |
V |
/ |
/ |
/ |
VOR |
Verlandungsbereich nährstoffarmer Stillgewässer mit Röhricht |
Verlandungsbereich nährstoffarmer Stillgewässer |
naturnah |
A |
|
/ |
/ |
/ |
VORR |
Rohrkolbenröhricht nährstoffarmer Stillgewässer |
Verlandungsbereich nährstoffarmer Stillgewässer |
naturnah |
A |
V (IV) |
/ |
/ |
/ |
VORS |
Schilfröhricht nährstoffarmer Stillgewässer |
Verlandungsbereich nährstoffarmer Stillgewässer |
naturnah |
A |
V |
/ |
/ |
/ |
VORT |
Teichsimsenröhricht nährstoffarmer Stillgewässer |
Verlandungsbereich nährstoffarmer Stillgewässer |
naturnah |
A |
V |
/ |
/ |
/ |
VORZ |
Sonstiges Röhricht nährstoffarmer Stillgewässer |
Verlandungsbereich nährstoffarmer Stillgewässer |
naturnah |
A |
V |
/ |
/ |
/ |
VOS |
Verlandungsbereich nährstoffarmer Stillgewässer mit Schwimmblattpflanzen |
Verlandungsbereich nährstoffarmer Stillgewässer |
naturnah |
A |
V |
/ |
/ |
/ |
VOT |
Verlandungsbereich nährstoffarmer Stillgewässer mit Tauchblattpflanzen |
Verlandungsbereich nährstoffarmer Stillgewässer |
naturnah |
A |
V |
/ |
/ |
/ |
VOW |
Verlandungsbereich nährstoffarmer Stillgewässer mit Wollgras/sonstigen Moorpflanzen |
Verlandungsbereich nährstoffarmer Stillgewässer |
naturnah |
A |
V |
/ |
/ |
/ |
BN |
Moor- und Sumpfgebüsch |
Gebüsch |
naturnah |
U |
V (IV) |
/ |
/ |
/ |
BNA |
Weiden-Sumpfgebüsch nährstoffärmerer Standorte |
Gebüsch |
naturnah |
U |
V (IV) |
BF |
c |
Gagelgebüsch |
BNG |
Gagelgebüsch |
Gebüsch |
naturnah |
U |
V (IV) |
/ |
/ |
/ |
BNR |
Weiden-Sumpfgebüsch nährstoffreicher Standorte |
Gebüsch |
naturnah |
U |
V (IV) |
WE |
a |
Erlen- und Eschenwälder der Gewässerniederungen des Tieflandes |
WET3 |
Traubenkirschen-)Erlen- und Eschen-Auwald der Talniederungen |
Auenwälder |
naturnah |
U |
V (IV) |
|
|
|
WEQ |
Erlen- und Eschen-Quellwald |
Auenwälder |
naturnah |
A |
V |
WA |
a,b,c |
Erlen-Bruchwald |
WA |
Erlen-Bruchwald |
Moor- und Bruchwald (naturnah) |
naturnah |
U |
V |
WA |
c |
Erlen- und Birken-Erlenbrücher nährstoffärmerer Standorte des Berglandes |
WAB |
Erlen- und Birken-Erlen-Bruchwald nährstoffärmerer Standorte des Berglands |
Moor- und Bruchwald (naturnah) |
naturnah |
U |
V |
WA |
a |
Erlen-Bruchwald nährstoffreicher Standorte |
WAR |
Erlen-Bruchwald nährstoffreicher Standorte |
Moor- und Bruchwald (naturnah) |
naturnah |
U |
V |
WA |
a |
Erlen-Bruchwald nährstoffreicher Standorte |
WARÜ |
Überstauter Erlen-Bruchwald nährstoffreicher Standorte |
Moor- und Bruchwald (naturnah) |
naturnah |
U |
V |
WA |
a |
Erlen-Bruchwald nährstoffreicher Standorte |
WARQ |
Erlen-Quellbruchwald nährstoffreicher Standorte |
Moor- und Bruchwald (naturnah) |
naturnah |
U |
V |
WA |
a |
Erlen-Bruchwald nährstoffreicher Standorte |
WARS |
Sonstiger Erlen-Bruchwald nährstoffreicher Standorte |
Moor- und Bruchwald (naturnah) |
naturnah |
U |
V |
WA |
b |
Erlen- und Birken-Erlenbrücher nährstoffärmerer Standorte des Tieflandes |
WAT |
Erlen- und Birken-Erlen-Bruchwald nährstoffärmerer Standorte des Tieflands |
Moor- und Bruchwald (naturnah) |
naturnah |
U |
V |
WB |
a,b,c,d |
Birken-Bruchwald |
WB |
Birken- und Kiefern-Bruchwald |
Moor- und Bruchwald (naturnah) |
naturnah |
U |
V |
|
|
|
WBA |
Birken- und Kiefern-Bruchwald nährstoffarmer Standorte des Tieflands |
Moor- und Bruchwald (naturnah) |
mäßig degeneriert4 |
U |
V |
|
|
|
WBB |
Fichten-)Birken-Bruchwald des höheren Berglands |
Moor- und Bruchwald (naturnah) |
naturnah |
U |
V |
|
|
|
WBK |
Subkontinentaler Kiefern-Birken-Bruchwald |
Moor- und Bruchwald (naturnah) |
naturnah |
U |
V |
|
|
|
WBM |
Birken-Bruchwald mäßig nährstoffversorgter Standorte des Tieflands |
Moor- und Bruchwald (naturnah) |
naturnah |
U |
V |
|
|
|
WBR |
Birken-Bruchwald nährstoffreicher Standorte |
Moor- und Bruchwald (naturnah) |
naturnah |
U |
V |
WF |
c |
Fichtenwälder anmooriger oder mooriger Standorte |
WO |
Hochmontaner Fichten-Moorwald |
Moor- und Bruchwald (naturnah) |
mäßig degeneriert bis naturnah |
U |
V, IV (III) |
/ |
/ |
/ |
WOE |
Hochmontaner Fichtenwald entwässerter Moore |
Moor- und Bruchwald (naturnah) |
mäßig degeneriert |
U |
IV (III) |
/ |
/ |
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WOH |
Hochmontaner Fichtenwald nährstoffarmer Moore |
Moor- und Bruchwald (naturnah) |
naturnah |
U |
V |
/ |
/ |
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WON |
Hochmontaner Fichtenwald nahrstoffreicherer Moore |
Moor- und Bruchwald (naturnah) |
naturnah |
U |
V |
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WNS |
Sonstiger Sumpfwald |
Moor- und Bruchwald (naturnah) |
naturnah |
A |
(V) IV |
Bei den dargestellten Polygonen handelt es sich um Biotopkomplexe. Dies bedeutet, dass innerhalb eines dargestellten Polygons mehrere Biotoptypen vorkommen können. Ist dies der Fall, wird aus dem Biotopkomplex in der Legende aus darstellungstechnischen Gründen lediglich der dominante bedeutsame Moorbiotoptyp (MBdtsDom) in Form einer abgeleiteten Moorbiotoptypenkategorie abgebildet. Aus der Attributtabelle des Shapefiles sind jedoch auch die weiteren im Komplex enthaltenen Biotoptypen bzw. Lebensraumtypen sowie deren prozentuale Flächenanteile ersichtlich. Bei eventuellen Flächenberechnungen nach Download der Daten ist daher zu beachten, dass die in der Attributtabelle für das dargestellte Feature angegebene Flächengröße für den gesamten Biotopkomplex und nicht für den in der Legende repräsentierten bedeutsamen Moorbiotoptyp gilt. Flächenberechnungen einzelner Biotoptypen müssen die angegebenen Prozentzahlen des jeweiligen Biotoptyps berücksichtigen. Soll der Flächenumfang des bedeutsamen Moorbiotoptyps (MBdtsDom) ermittelt werden, muss zunächst geprüft werden, aus welchem der Felder BIOT1 bis BIOT6 dieser abgeleitet wurde. Entstammt der MBdtsDom z.B. dem Feld BIOT2, muss auch die zweite Prozentzahl „PROZENT2“ zur Flächenberechnung mit der Gesamtpolygonfläche verrechnet werden. Kommt nur ein Biotoptyp im jeweiligen Polygon/Feature vor, was häufig der Fall ist, ist diesem Biotoptyp die gesamte Polygonfläche zuzuweisen.
Die Felder zum Schutzstatus, Wertstufen, Seltenheit, Nährstoffempfindlichkeit, Grundwasserabhängigkeit etc. beziehen sich in dieser Feature Class auf den dominanten bedeutsamen Moorbiotoptyp (In der Karte „Moorbiotope“ beziehen sich die genannten Felder hingegen auf den generell dominierenden Moorbiotoptyp „MBiotDom“).
Prüfkulisse für bedeutsame Moorbiotope (LBK 1984-2004)
Die Legendeneinträge sind äquivalent zum Datensatz der „Moore mit besonderer Bedeutung für den Biotopschutz“, wurden jedoch mit einer Schraffur überlagert, um darauf hinzuweisen, dass diese Daten aufgrund ihres Alters einer Überprüfung unterzogen werden sollten.
Für die Prüfkulisse für bedeutsame Moorbiotope gelten die gleichen Hinweise wie für den vorhergenannten Datensatz. In der LBK 1984-2004 wurden die Polygone jedoch z.T. noch großräumiger zusammengefasst, so dass hier mehr Biotoptypen je Polygon enthalten sein können (bis zu 16: BIOT1 – BIOT16).
Eingangsdaten
Die Karte basiert auf folgenden Eingangsdatensätzen:
Landesweite Biotoptypenkartierungen können aufgrund des hohen Arbeitsaufwandes nicht flächendeckend, sondern lediglich selektiv vorgenommen werden. Die Biotoptypen werden dabei anhand bestimmter Zielkriterien kartiert, wie z.B. einer gewissen Bedeutung für den Biotopschutz, dem Vorkommen innerhalb eines FFH-Gebietes o.ä.
Die aufgeführten Biotopdaten setzen sich dabei aus eigenen und externen qualitätsgeprüften Kartierergebnissen zusammen. So fließen in die laufend aktualisierte FFH-Basiserfassung ebenfalls Erhebungen der Unteren Naturschutzbehörden, der Nationalparkverwaltung Harz, der Niedersächsischen Landesforsten und der Bundesagentur für Immobilienaufgaben (BImA) ein, für die der NLWKN Veröffentlichungsrechte besitzt.
Als Auswahlgebiet für Moorbiotoptypen, die nur anhand des Bodentyps als Moor bzw. kohlenstoffreicher Standort identifiziert werden konnten, wurde die Karte der kohlenstoffreichen Böden mit Bedeutung für den Klimaschutz (BHK50KSoV) verwendet.
Die o.g. Eingangsdaten wurden modelbasiert (Arc Map, Model-Builder) aufbereitet und aufeinander abgestimmt. Als oberste Darstellungsebene wurden die aktuellsten Biotopdaten (FFH-Basiserfassung, selektive) betrachtet. Die älteren Daten der LBK 1984-2004 wurden nur dort verwendet, wo keine neueren Daten vorlagen.
Die Auswahl der bedeutsamen Moorbiotope basiert auf der Arbeit von Jungmann (2004: S. 102f) zu „Nicht oder wenig entwässerte bzw. entwässerte Nieder-, Übergangs- und Hochmoorböden sowie anmoorige Böden“, auf den Biotopwertstufen nach von Drachenfels (2012, nach Garve et al. 2004), sowie auf Experteneinschätzungen aus dem Aufgabenbereich Landesweiter Naturschutz – Biotopschutz (H45L, Janinhoff-Verdaat & Kirch 2019-2021) [5], [2], [4]. Die in dem Beitrag von Jungmann (2004) in der „Arbeitshilfe Wasser und Boden im Landschaftsrahmenplan“ aufgeführten Moorkategorien können aufgrund ihrer Eigenschaften wie v.a. des geringen Entwässerungsgrades, als relativ naturnah und damit als Moorbiotop mit besonderer Bedeutung für den Biotopschutz gewertet werden [5]. Jungmann (ebd.) unterscheidet zwischen Moor-Biotoptypen, die per Definition gemäß Kartierschlüssel für Biotoptypen in Niedersachsen als Moor-Biotop erkennbar sind und solchen, die sich nur in Abhängigkeit zu der organischen Beschaffenheit des Bodens (Indikator Bodentyp) als Moorbiotoptyp ausweisen lassen. Denn während einige Biotoptypen ausschließlich auf kohlenstoffreichen Böden anzutreffen sind und schon allein anhand des Biotoptypencodes zu den Moorbiotopen zugeordnet werden können, repräsentieren andere lediglich bestimmte Mooreigenschaften (z.B. Bodenfeuchte bei Röhrichten und Rieden) [5]. Sie kommen daher häufig, aber nicht ausschließlich auf Mooren (bzw. kohlenstoffreichen Böden) vor und können nur durch Überlagerung mit den entsprechenden Bodendaten als Moorbiotoptyp identifiziert werden.
Äquivalent zu dieser Methodik wurden daher zunächst alle Biotoptypen selektiert, die allein durch den Biotoptypencode als Biotoptyp organischer Standorte erkannt werden konnten (bodenunabhängig, s. Tab. X). Hierzu wurden die Biotopangaben von Jungmann (ebd.) mit den Angaben des aktuellen Kartierschlüssels für Biotoptypen in Niedersachsen (von Drachenfels, 2021) und weiteren Quellen (von Drachenfels, 2012; Rasper, 2004) sowie im Rahmen von Expertengesprächen (Landesweiter Naturschutz – Biotopschutz, NLWKN: Janinhoff-Verdaat & Kirch 2019-2021) abgeglichen, ergänzt und angepasst [8], [3]. Die Auswahl der Moorbiotope mit besonderer Bedeutung orientierte sich vor allem auch an den durch von Drachenfels (2012) den Biotoptypen zugeordneten Wertstufen [2]. Nur Moorbiotope, die dem Kriterium einer Mindest-Wertstufe von IV bis V (s.o.) entsprechen, wurden in die Auswahl der Moorbiotope von besonderer Bedeutung für den Biotopschutz aufgenommen.
In einer zweiten Gruppe wurden die Biotoptypen zusammengefasst, die häufig, aber nicht ausschließlich auf Mooren (bzw. kohlenstoffreichen Böden) vorkommen und als zusätzliches Auswahlkriterium den Bodentyp für eine Einstufung als Moorstandort erfordern (s. Tab. 1). Diese Gruppe an Biotoptypen wurde daher zunächst mit der Karte der kohlenstoffreichen Böden mit Bedeutung für den Klimaschutz (BHK50KSoVS) verschnitten, um festzustellen, ob es sich bei den entsprechenden Polygonen um ein mineralisch oder organisch geprägtes Biotop handelt.
[1] Bierhals, E., Drachenfels, O. von & Rasper, M. (2004). Wertstufen und Regenerationsfähigkeit der Biotoptypen in Niedersachsen (Niedersächsisches Landesamt für Ökologie, Hrsg.) (Informationsdienst Naturschutz Niedersachsen 4). Hildesheim.
[2] Drachenfels, O. v. (2012). Einstufungen der Biotoptypen in Niedersachsen. Regenerationsfähigkeit, Wertstufen, Grundwasserabhängigkeit, Nährstoffempfindlichkeit, Gefährdung (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), Hrsg.) (Informationsdienst Naturschutz Niedersachsen 1). Hannover.
[3] Drachenfels, O. v. (2021). Kartierschlüssel für Biotoptypen in Niedersachsen. unter besonderer Berücksichtigung der gesetzlich geschützten Biotope sowie der Lebensraumtypen von Anhang I der FFH-Richtlinie (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), Hrsg.) (Naturschutz und Landschaftspflege in Niedersachsen). Hannover.
[4] Garve, E. (2004). Rote Liste und Florenliste der Farn- und Blütenpflanzen in Niedersachsen und Bremen (5 Aufl.) (Niedersächsisches Landesamt für Ökologie, Hrsg.) (Informationsdienst Naturschutz Niedersachsen 1). Hildesheim.
[5] Jungmann, S. (2004). Arbeitshilfe Boden und Wasser im Landschaftsrahmenplan (Niedersächsisches Landesamt für Ökologie, Hrsg.) (Informationsdienst Naturschutz Niedersachsen 2). Hildesheim.
[6] Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz (Hrsg.). (2016). Programm Niedersächsische Moorlandschaften. Grundlagen, Ziele, Umsetzung. Hannover.
[7] Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz (Hrsg.). (2021). Niedersächsisches Landschaftsprogramm. Hannover.
[8] Rasper, M. (2004). Hinweise zur Berücksichtigung von Naturschutz und Landschaftspflege bei Grundwasserentnahmen (1 Aufl.) (Niedersächsisches Landesamt für Ökologie, Hrsg.) (Informationsdienst Naturschutz Niedersachsen 4). Hildesheim.