4. Beginn der älteren Hochmoorzeit (Atlantikum, Subboreal) [5 500 bis 800 v. Chr.]

Anfang der Mitte der aktuellen Warmzeit, des Holozäns, etwa um 5 000 v. Chr.

Während im Boreal in nassen Senken Waldtorfe verschiedener Art entstanden (braune Stubben: Erle; weiße: Birke; schwarze: Kiefer), so beginnt sich im wärmeren Atlantikum über den Waldtorfschichten Hochmoortorf abzulagern. Ab etwa 5 500 v. Chr begünstigen steigende Jahresniederschläge und damit ein feuchteres Klima die Hochmoorentwicklung. Anfangs entwickelten sich die Torfmoose, die Baumeister der Hochmoore, noch nesterweise, bald aber schlossen sie sich zu immer ausgedehnteren geschlossenen Decken zusammen. So erstickten die Torfmoosteppiche die bisherigen Moorwälder. Das Hochmoor wird nun durch nährstoffarmes Regenwasser gespeist und ein saures Millieu entsteht, auf dem nur sehr wenige spezialisierte Pflanzenarten bestehen können. 

An vielen Stellen hat sich die großflächige Hochmoorentwicklung auch ohne nennenswerte Unterlage von Waldtorfen oder anderen Torfen gleich auf dem versumpften mineralischen Untergrund vollzogen. Die Moore dieser Bildung werden als wurzelechte Hochmoore bezeichnet, da sie keine Niedermoortorfgrundlage aufweisen.

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4. Phase der Hochmoorentstehung

Veränderte Bedingungen begünstigen, dass Torfmoose als Baumeister der Hochmoor die Niedermoore überdecken. Hochmoore entstehen.

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Overbeck, F.  (1941): Entwicklung eines Hochmoores in Niedersachsen. In:  Gripp, K., F. Dervers und F. Overbeck (Hrsg.): Das Känozoikum in Niedersachsen. Geologie und Lagerstätten Niedersachsens Band 3, angepasst Katharina Hauck-Bramsiepe (LBEG) (2022)