6. Jüngere Hochmoorzeit (Subatlantikum) [450 v. Chr. bis heute]

Etwa 500 v. Chr. bis zur Gegenwart. 

Das Klima des Subatlantikums setzt die Bedingungen für ein rascheres Moorwachstum eines nur schwach zersetzten jüngeren Torfmoostorfes („Weißtorf“). Dieser liegt in einem mehr oder weniger scharf ausgeprägten Kontakt („Grenzhorizont“) auf den älteren Torfen des Subboreals. Häufig zeichnet sich die unterste Lage des jüngeren Torfmoostorfs als ein besonderes helles gelbliches Band von „Vorlaufstorf“ ab, bestehend aus im Torf gut erkennbares Spieß-Torfmoos (Sphagnum cuspidatum) mit oft reichlicher Vertretung der Blumenbinse (Scheuchzeria palustris).

Die Moorentwicklung der jüngeren Hochmoorzeit prägt das uhrglasförmig Aufwölben der Torfflächen gegenüber der Umgebung. Diese ist namensgebend für die Bezeichnung Hochmoor. Auf der waldfreien wasserreichen Hochfläche sammeln sich die überschüssigen Niederschläge in Moorseen, den Kolken.

Die Böschungen der Hochmoore, die Randgehänge, sind gegenüber den Kernflächen trockener. Heidekraut breitet sich hier stärker aus und auch Birken kommen hoch, die sich bis zu einem kleinen Randwäldchen verdichten können.

Die dem Moor vorgelagerte Randzone wiederum ist stark vernässt. Das vom Randgehänge abfließende Niederschlagswasser sammelt sich in diesen nassen Arealen. Zusätzlich fließt nährstoffreicheres Wasser aus der Umgebung in diese Hochmoorrandzonen und es bilden sich meist Sümpfe mit Großseggenbeständen aus. 

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6. Phase der Hochmoorentstehung
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Overbeck, F.  (1941): Entwicklung eines Hochmoores in Niedersachsen. In:  Gripp, K., F. Dervers und F. Overbeck (Hrsg.): Das Känozoikum in Niedersachsen. Geologie und Lagerstätten Niedersachsens Band 3, angepasst Katharina Hauck-Bramsiepe (LBEG) (2022)