Kohlenstoffreiche Böden in Niedersachsen - Landnutzung nach ATKIS® (ATKISH) 

Die Karte zeigt die Nutzungsarten auf Flächen mit kohlenstoffreichen Böden in Niedersachsen (vgl. BKH50). Die versiegelten Moorflächen sind in dieser Karte enthalten. Neben den Besiedlungsflächen, Gewässerflächen sowie Torfabbauarealen stellt die Karte auch die Landnutzung oder Landbedeckung durch unterschiedlichen Bewuchs dar.

Die Informationen zur Landnutzung in dieser Karte beziehen sich auf die Nutzungsdaten des Amtlichen Topographisch-Kartographischen Informationssystems (ATKIS, DLM25). Die Daten haben den Stand vom 30.06.2020.

Bitte zitieren Sie die Karte wie folgt: NIBIS® Kartenserver (2022): Kohlenstoffreiche Böden in Niedersachsen - Landnutzung nach ATKIS® (ATKISH). - Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG), Hannover.

Auf dieser Seite steht der Download zu dieser Karte bereit.

 

Legende

Die Legende dieser Nutzungskarte clustert ATKIS-Objekte. Die Tabelle zeigt eine Übersicht der für die Legendeneinträge zusammengeführten ATKIS-Objekte. Eine Erläuterung der einzelnen ATKIS-Objekte findet sich im ATKIS-Objektkatalog[2]. Einige ATKIS-Objekte haben unveränderten Eingang in die Symbolisierung erhalten.  

Zuordnung der ATKIS-Objekte in Nutzungskategorien  

Kategorie

ATKIS-Objekt (Objektart Nummer)

Acker

Landwirtschaft (43001) mit Vegetationstyp Ackerland (1010)

Landwirtschaft (43001) mit Vegetationstyp Hopfen (1012)

Landwirtschaft (43001) mit Vegetationstyp Gartenland (1030)

Landwirtschaft (43001) mit Vegetationstyp Baumschule (1031)

Landwirtschaft (43001) mit Vegetationstyp Obstplantagen (1050)

Grünland

Landwirtschaft (43001) mit Vegetationstyp Grünland (1020)

Landwirtschaft (43001) mit Vegetationstyp Streuobstwiesen (1021)

Laubwald

Wald (43002) mit Vegetationstyp Laubholz (1100)

Wald (43002) mit Vegetationstyp Laub- und Nadelholz (1300)

Nadelwald

Wald (43002) mit Vegetationstyp Nadelholz (1200)

Gehölz

Gehölz (43003)

Heide

Heide (43004)

Moor

Moor (43005)

Torfabbau

Tagebau, Grube oder Steinbruch (41005) mit dem Abbaugut Torf (4010)

Siedlung

Wohnbaufläche (41001)

Industrie- und Gewerbeflächen (41002)

Halde (41003)

Bergbaubetrieb (41004)

Tagebau, Grube oder Steinbruch (41005) ohne Definition des Abbauguts

Fläche gemischter Nutzung (41006)

Fläche besonderer funktionaler Prägung (41007)

Sport-, Freizeit und Erholungsfläche (41008)

Friedhof (41009)

Straßenverkehr (42001)

Plätze (42009)

Flugverkehr (42015)

Schiffsverkehr (42016)

Landwirtschaft (43001) ohne Vegetationstyp

nicht erfasste Flächen

Gewässer

Fließgewässer (44001)

Hafenbecken (44005)

Stehendes Gewässer (44006)

Meer (44007)

Brache

Unland und vegetationslose Fläche (43007)

Fläche zur Zeit unbestimmbar (43008)

 

Landwirtschaftliche Flächen

Ackerland: Diese Fläche dienen dem Anbau von Feld- und Beerenfrüchten[2].

Grünland: Unter diese Bezeichnung fallen Grasflächen, die gemäht oder beweidet werden[2].

Wald und halbnatürliche Flächen

Laubwald: Diese Flächen sind mit Laubbäumen und Laubsträuchern bestockt. Auch Mischwälder mit Laub- und Nadelbäumen zählen zu dieser Kategorie.

Nadelwald: Wälder mit Nadelbäumen beschreibt diese Kategorie.

Gehölz: Die Bestockung mit einzelnen Bäumen, Baumgruppen, Büschen, Hecken und Sträuchern charakterisiert diese Flächen.

Heide: Darunter werden Flächen mit heidetypischen Sträuchern, Gräsern und geringwertigem Baumbestand verstanden.

Feuchtgebiete

Moor: Die Flächen dieses ATKIS-Objekts werden nicht kultiviert. Die obere Schicht besteht aus vertorften oder zersetzten Pflanzenresten[2]. Bodenkundlich-geologische Kriterien werden bei der Ausweisung dieser Flächen nicht berücksichtigt.

Wasserkörper

Gewässer: Diese Flächen kennzeichnet eine Bedeckung mit Wasser. Eine Unterscheidung in fließende und stehende Gewässer wird nicht vorgenommen. Auch die ATKIS-Objekte Hafenbecken und Meer werden dieser Kategorie zugeordnet.

Künstliche Flächen

Siedlung: Die Kategorie „Siedlung“ bezeichnet alle bebauten und nicht bebauten Flächen, die durch menschliche Siedlungen geprägt sind.

Torfabbau: Dieser Legendeneintrag spezialisiert Abbauflächen mit dem Abbaugut „Torf“, welches als Material „aus der unvollkommenen Zersetzung abgestorbener pflanzlicher Substanz unter Luftabschluss in Mooren entstanden“[2] verstanden wird. Die Flächenausweisung erfolgt durch Fortschreibung vorhandener ATKIS-Daten sowie anhand von Luftbildauswertungen. Abbaugenehmigungen werden nicht ausgewertet.

Sonstige Nutzung

Brache: Diese Flächen sind nicht dauerhaft landwirtschaftlich genutzt. Es kann sich dabei um vegetationsfreie Feld-, Sand- oder Eisflächen aber auch Uferstreifen entlang Gewässern oder Sukzessionsflächen sowie naturnahe Flächen handeln. Zudem umfasst es die in ATKIS keiner Nutzungsform erfasst wurden, jedoch der Karte der kohlenstoffreichen Böden zufolge zu den Moorflächen zählen. Eine nähere Definition der Nutzung oder des Bewuchses kann nicht beschrieben werden.

 

Hintergrund und Kartierung

Die dargestellte Karte wurde GIS-gestützt als Auszug der Landnutzung nach ATKIS (DLM25) im Gebiet der kohlenstoffreichen Böden (BKH50) erstellt. Die Flächeninhalte sind die durch die ATKIS-Kategorien der Landnutzung beschrieben.

ATKIS Daten zur Nutzung

Die Daten zur Landnutzung stammen aus dem Amtlichen Topographisch-Kartographischen Informationssystem (ATKIS). Dem gesetzlichen Auftrag folgend erfasst die Vermessungsverwaltung der Länder der Bundesrepublik Deutschland die Topographie. Die Arbeit fokussiert eine deutschlandweit einheitliche topographische Erfassung sowie den Nachweis und die Darstellung der Landesfläche. Das Informationssystem ist ein Projekt der Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder der Bundesrepublik Deutschland (AdV), in dem alle Vermessungsverwaltungen der Bundesländer zur Erfüllung des Auftrags zusammenarbeiten. Die Zusammenstellung der Inhalte trägt zur Entwicklung des länderübergreifend vergleichbaren Grunddatenbestands in der Geodateninfrastruktur Deutschlands (GDI-DE) bei [1].

Das ATKIS stellt die gewonnen Daten als Erdoberflächenmodelle bereit. Die Länder nehmen regionale Besonderheiten als spezifische Erfassungen in die Datenbestände auf. Die Beschreibungen dieser länderspezifischen Aufnahmen werden in Produktblättern erläutert[1].

Als Grundlage für diese Auswertung dient das digitale Landschaftsmodell (Basis-DLM) Stand Herbst 2020, welches maßstabs- und abbildungsunabhängig erhoben wird. Die Informationsdichte orientiert sich an der TK25[4]. Das digitale Landschaftsmodell enthält Informationen zur Beschreibung der Erdoberfläche. Topographische Objekte der Landschaft, wie zum Beispiel die Linienstrukturen der Verkehrswege oder Vegetationsflächen als flächenhafte Objekte, beschreibt das Modell unter anderem in ihrer räumlichen Lage sowie durch weitere definierende Attribute[4]. Der ATKIS-Objektkatalog enthält alle Erläuterungen zu den Objektarten und Abbildungsformen[4].

Die räumliche Lage wird hier in UTM-Koordinaten angegeben und bezieht sich auf das amtliche Lagereferenzsytstem ETRS89/UTM32N[4]. Für die grundlegende Erfassung des genutzten digitalen Landschaftsmodells wurde in Niedersachsen die Deutsche Grundkarte im Maßstab 1 : 5.000 herangezogen[4]. Die Aktualisierung der DLM-Daten erfolgt regelmäßig anhand Digitaler Orthophotos (DOP)[4]. Alle vier Jahre gibt das ATKIS ein aktualisiertes digitales Landschaftsmodell heraus.

Kohlenstoffreiche Böden der BK50

Die BK50 wurde auf Grundlage der Geologischen Karte (GK50) unter Verwendung von Daten der Bodenschätzung, Forstlichen Standortskartierung, historischer Karten, der Boden- und Moorkarte des Emslandes im Westen und des digitalen Geländemodells (DGM) erstellt. Stichprobenartige Geländeüberprüfungen dienten der Qualitätssicherung.

Bei der Bearbeitung der BK50 wurde besonderes Augenmerk auf die geringmächtigen Moore gelegt. Dabei wurde geprüft, ob heute insbesondere unter landwirtschaftlicher Nutzung die Mindesttorfmächtigkeit von 30 cm für die Ausweisung als Moor noch gegeben ist. Standorte mit geringmächtigen Torfdecken wurden den Moorgleyen zugeordnet. Im Rahmen der Nutzungsdifferenzierung wurden Moorgleye unter ackerbaulicher Nutzung darüber hinaus in der Profilbeschreibung als Gleye mit Torfresten im Pflughorizont bezeichnet. Unter Grünlandnutzung ist ebenfalls damit zu rechnen, dass die geringmächtigen Torfdecken durch Pflegemaßnahmen, z. B. für Neuansaaten, bearbeitet und zumindest örtlich nicht mehr zu den Mooren zu zählen sind.

Je nach Nutzung oder Landbedeckung weisen die Böden unterschiedliche Horizontausprägungen oder -mächtigkeiten und Grundwasserstände auf, oder die Böden werden durch Erosion verkürzt. Auf Grundlage von ATKIS®- und CORINE-Daten werden Acker, Grünland, Laub- und Nadelwald sowie sonstige Nutzung (Siedlungen, Industrie usw.) unterschieden und die Böden in ihren Ausprägungen regelbasiert angepasst[3].

Anmerkungen

ATKIS ist eine registrierte Marke. Zur besseren Lesbarkeit wurde das ® im Text weggelassen.

Literatur

 

[1] Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder der Bundesrepublik Deutschland. Amtliches Topographisch-Kartographisches Informationssystem (ATKIS).   Aufruf: 14.01.2021, Internet: AdV 

[2] Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder der Bundesrepublik Deutschland. (2018). ATKIS-Objektartenkatalog Basis-DLM. Dokumentation zur Modellierung der Geoinformationen des amtlichen Vermessungswesens – ATKIS-Katalogwerke.

[3] Gehrt, E., Benne, I., Evertsbusch, S., Krüger, K., & Langner, S. (2021). Erläuterung zur BK50 von Niedersachsen. GeoBerichte, 40. doi: DOI 10.48476/geober_40_2021

[4] Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen. Digitales Landschaftsmodell (Basis-DLM).   Aufruf: 07.12.2020, Internet: LGLN 

LBEG: Katharina Hauck-Bramsiepe (11/2021)