Die Karte zeigt das Maßnahmenpotenzial für den Betrachtungsraum der Potenzialstudie „Moore in Niedersachsen“ innerhalb der insgesamt 277 Moorgebiete. Die Ermittlung des Maßnahmenpotenzials erfolgte über Einbeziehung der Ergebnisse aus der Bewertung der Standorteigenschaften, der Bewertung der Raumwiderstände und Nutzungskonflikte und der Bewertung der nutzungsformbezogenen Rahmenbedingungen.
Das Maßnahmenpotenzial ist dort am höchsten, wo die Standorteigenschaften günstig, die Raumwiderstände und Nutzungskonflikte niedrig und die nutzungsbezogenen Rahmenbedingungen günstig sind.
Bitte zitieren Sie die Karte wie folgt: Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz (2025): Potenzialstudie „Moore in Niedersachsen“. Teil B – Karten. Karte 5: Maßnahmenpotenzial.
Auf dieser Seite steht der Download zu dieser Karte bereit.
Die Gesamtfassung der Studie mit Bericht (Teil A), Karten (Teil B) und Datenblättern (Teil C) steht auf dem Internetauftritt des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie und Klimaschutz zur Verfügung.
Die geringen bis hohen Maßnahmenpotenziale sind je Hauptnutzungsform in einer dreifarbigen Skala dargestellt, die ein geringes, mittleres und hohes Maßnahmenpotenzial enthalten. Ein hohes Potenzial umfasst schwerpunktmäßig verschiedene Maßnahmen der Vollvernässung. Maßnahmen zur Teilvernässung oder Extensivierung-/Pflegemaßnahmen haben hier nachrangige Priorität. Bei geringem Potenzial hingegen liegt der Fokus auf Extensivierung-/Pflegemaßnahmen und nur nachrangig auf Maßnahmen zur Teil- oder Vollvernässung.
Flächengrößen der Maßnahmenpotenziale der Nutzungsformen in den Moorgebieten
Nutzungsform |
Potenziale |
Flächengröße in Hektar |
Flächenanteil |
Flächenanteil von (c) an |
||
(a) inkl. |
(b) Projekt- |
(c) exkl. |
||||
landwirtschaft- |
geringes Potenzial |
4.000 |
< 100 |
4.000 |
2 |
1 |
mittleres Potenzial |
105.600 |
700 |
104.900 |
49 |
34 |
|
hohes Potenzial |
109.400 |
4.300 |
105.100 |
49 |
34 |
|
ungenutzte |
geringes Potenzial |
700 |
< 100 |
700 |
2 |
< 1 |
mittleres Potenzial |
10.000 |
500 |
9.500 |
23 |
3 |
|
hohes Potenzial |
37.500 |
5.600 |
31.900 |
76 |
10 |
|
wiedervernässte Torfabbauflächen |
geringes Potenzial, Erhaltung |
10.500 |
2.900 |
7.600 |
41 |
2 |
geringes Potenzial |
4.100 |
200 |
3.900 |
21 |
1 |
|
hohes Potenzial |
7.200 |
300 |
6.900 |
37 |
2 |
|
Wald |
geringes Potenzial |
1.300 |
< 100 |
1.300 |
5 |
< 1 |
mittleres Potenzial |
17.300 |
100 |
17.200 |
64 |
6 |
|
hohes Potenzial |
9.600 |
1.200 |
8.400 |
31 |
3 |
|
Bereiche mit moortypischen Wasserständen |
1.200 |
100 |
1.100 |
. |
< 1 |
|
Bereiche mit ungünstigen Standorteigenschaften |
300 |
. |
300 |
. |
< 1 |
|
Flächen ohne Maßnahmenpotenzial- |
7.800 |
. |
7.800 |
. |
2 |
|
Summe |
326.500 |
15.900 |
310.600 |
. |
100 |
Bezugseinheit sind die 150 x 150 m-Rasterzellen.
Bei den in der Tabelle aufgeführten Projektflächen handelt es sich um Projektflächen mit Anhebung des Wasserstandes. Von bereits umgesetzten Projekten kann eine Strahlwirkung ausgehen, die weitere Projekte und Maßnahmenumsetzungen fördern können. Im Rahmen der Potenzialstudie wurden Informationen zu umgesetzten Maßnahmen und Projekten u.a. aus dem MoorIS, über Beteiligung der Landkreise und kreisfreien Städte sowie der Ökologischen Stationen zusammengestellt sowie durch weitere Recherchen und Auswertung von Luftbildzeitreihen ergänzt. Die Informationen sind für die einzelnen Moorgebiete in den Datenblättern aufgeführt.
Nach der Bewertung der physischen Standorteigenschaften und der Bewertung der Raumwiderstände und Nutzungskonflikte wurde für die nutzungsformbezogene Bewertung je 150 × 150 m Rasterzelle die Haupt-Nutzungsform aus dem Basis-DLM [1] ermittelt, mögliche Ausschlussflächen festgelegt und nutzungsformbezogene Bewertungskriterien definiert. Bei der nutzungsformbezogenen Bewertung landwirtschaftlicher Flächen wurde unter anderem ihre Bedeutung für die Milchviehwirtschaft [2][3] berücksichtigt. Bei ungenutzten Flächen spielte insbesondere ihre Lage innerhalb von Schutzgebieten [4] eine Rolle. In der Nutzungsform „Wald“ wurde zudem die Zugehörigkeit zum Vorranggebiet „Wald“ [5] einbezogen. Für jedes zutreffende Kriterium wurde ein Punkt vergeben. Die erreichbare Punktespanne wurde in eine fünfstufige Skala transformiert.
Die Bewertung des Maßnahmenpotenzials erfolgte über die Summe der Bewertung der wesentlichen Rahmenbedingungen. Hierfür wurden die Punkte von 1-5 der Bewertung der physischen Standorteigenschaften, der Bewertung der Raumwiderstände und Nutzungskonflikte und der Bewertung der nutzungsformbezogenen Rahmenbedingungen aufaddiert.
Von dieser Vorgehensweise gibt es folgende Ausnahmen:
Bei der Aufsummierung erfolgte eine Gewichtung von 0,45 für die Bewertung der Standorteigenschaften, 0,35 für die Bewertung der Raumwiderstände und der Nutzungskonflikte und von 0,20 für die nutzungsformbezogene Bewertung. Die nutzungsformbezogenen Bewertungskriterien beinhalten sowohl Standorteigenschaften wie auch Raumnutzungswiderstände und Nutzungskonflikte, sodass letztlich ein Verhältnis von 0,55 (0,45 + 0,10) zu 0,45 (0,35 + 0,10) von Standorteigenschaften zu Raumwiderständen und Nutzungskonflikten erreicht wird. Die höhere Gewichtung der Standorteigenschaften gegenüber den Raumwiderständen und Nutzungskonflikten liegt darin begründet, dass sich natürliche Gegebenheiten wie etwa die klimatische Wasserbilanz unveränderlicher sind als z.B. verhältnismäßig leicht zu ändernde Nutzungsintensitäten.
Alle kartografischen Darstellungen sind maßstabsbedingt und aufgrund der nicht landesweit in allen Bereichen zu gewährleistenden Aktualität der Grundlagendaten auf Projektebene zu verifizieren und bedarfsweise zu ergänzen.
Die in den Karten dargestellten Flächen stellen weder eine raumordnerische Zielsetzung noch eine rechtliche Wirkung für Dritte dar.
[1] Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN) (2023): Digitales Landschaftsmodell (Basis-DLM). Stand: 11.12.2023. Online unter: https://opengeodata.lgln.niedersachsen.de/#bdlm
[2] Thünen Agraratlas (2022): Landwirtschaftliche Nutzung Version 2022.
THUNEN AGRARATLAS (2022): Landwirtschaftliche Nutzung Version 2022. Daten: Stat. Ämter der Länder, Kreisdaten der Landwirtschaftszählung 2020 (eigene Berechnungen); FDZ derStat. Ämter des Bundes und der Länder, Landwirtschaftszählung 2010/2020 (10.21242/41141.2010.00.00.1.1.0; 10. 21242/41141. 2020. 00. 00. 1. 1.0) und AFiD-Panel Agrarstruktur 1999, 2003, 2007, 2016 (10. 21242/41121. 2007. 00. 01. 1. 1.0; 10. 21242/41121. 2020. 00. 01. 1. 1.0) (eigenen Berechnung: Kreisdaten 1999-2020. Clusterschätzer); © GeoBasis-DE/BKG (2020).
[3] Gocht, A. & N. Röder (2014): Using a Bayesian estimator to combine information from a cluster analysis and remote sensing data to estimate high-resolution data for agricultural production in Germany. International Journal of Geographical Information Science (Hrsg.). Online unter: https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/13658816.2014.897348.
[4] Barthelmes, A., Abel, S., Barthelmes, K.-D., Couwenberg, J., Kaiser, M., Reichelt, F., Tanneberger, F. & H. Joosten (2021): Evaluierung von Moor-Wiedervernässungen in Deutschland – Ergebnisse, Erfahrungen und Empfehlungen. Naturschutz und Biologische Vielfalt 171: 121-148.