381. Großes Simonswolder Moor

381 A. Rieper Moor z. T.

Allgemeine Beschreibung:

Dieses sehr unregelmäßig geformte Moorgebiet ist von nicht weniger als neun der ältesten ostfriesischen Fehnkolonien aus dem 17. und 18. Jahrhundert umgeben, die seine ursprüngliche Ausdehnung seither auf etwa die Hälfte reduziert haben. Im Zentrum des Restmoores sind heute noch sieben Seen erhalten, von denen sechs zwischen Simonswolde und Ayenwolde konzentriert sind. Das Moorgebiet hat eine Größe von 72,3 qkm; davon sind 36,8 qkm Hochmoor und 35,5 qkm Niedermoor.
Zur Vereinfachung der Beschreibung wird das Moor in vier Abschnitte unterteilt, deren Grenzen wie folgt gelegt wurden:
Grenze
A gegen B auf der Straße Oldersumer Neuland-Simonswolde
C gegen B auf der Straße Warsingfehn-Timmel
D gegen B auf der Straße Lübbertsfehn-Westgroßefehn.

TK25:

I. Bl. Aurich (2510), Neermoor (2610). II. Bl. Emden (2609).

Größe:

I. 15,2 qkm, davon 15,0 qkm Hochmoor, 0,2 qkm Niedermoor.
II. Größe 0,4 qkm. Hochmoor.

Kartierung:

I. TÜXEN, SCHNEEKLOTH, BRANDES 1973 (Übersichtsaufnahme).
II. SCHNEEKLOTH 1979 (Übersichtsaufnahme).

Erschließung und Nutzung:

I. Weit überwiegend in landwirtschaftlicher Nutzung, nur im nordöstlichen Moorausläufer 0,5 qkm Ödland. Im Zentrum und im genannten Moorausläufer verbreitet bäuerlicher Torfstich. Nach Neuparzellierung im Zentrum Anlage eines Straßennetzes und Ausbau der Feldwege, Entwässerung dabei mäßig bis gut ausgebaut. Westlich der Straße Oldersum-Riepe. Und 1 m nordöstlichen Moorausläufer Vorflut gut ausgebaut, Binnenentwässerung nur mäßig, z. T. schlecht. Wegenetz hier im allgemeinen schlecht ausgebaut.
II. In ganzer Fläche landwirtschaftlich genutzt; weites, baumloses Grünland. Vorflut (künstlich) gut ausgebaut, Entwässerung sonst mäßig, Zuwegung mäßig. Am Nordrand des Gebietes in den letzten Jahren großflächige Kleiaufspülung im Zusammenhang mit Ausbau des Emdener Hafens; deshalb gestörter Anschluß der Moorgrenze zum östlich benachbarten Kartenblatt.

Bewuchs:

I. Landwirtschaftliche Nutzflächen weit überwiegend Grünland, etwa 5 % Ackerland im nordwestlichen Moorausläufer. Ödlandflächen überwiegend mit baumfreien Molinia-Beständen, etwas Ericaceen. In der flurbereinigten Fläche Windschutzhecken aus Schwarzerle, Grauerle, Spätblühende Traubenkirsche und Vielblütige Rose.

Mooruntergrund:

I. Feinsandiger Schluff, schluffiger Feinsand bis feinsandiger Mittelsand, kleinflächig wechselnd. Untergrund durchragt in mehreren, z. T. hoch aufragenden Kuppen das Moor.
II. Podsolierter Feinsand.

Mächtigkeit:

I. Westlich der Straße Riepe - Simonswolde auf ca. 3 qkm (vorwiegend im Zentrum, bei Egelser Grashaus bis an den Moorrand reichend) zwischen 2,0 und 3,5 m; sonst zwischen 0,7 und 2,0 m; im nordöstlichen Moorausläufer stellenweise bis 3,5 m.
II. Weniger als 1 m, überwiegend weniger als 0,5 m.

Schichtaufbau:

I.
a) Hochmoor:
Zuunterst vorherrschend 4 - 16 dm Niedermoortorfe verschiedener Zusammensetzung und in wechselnder Schichtfolge (fast ganz zersetzter Niedermoortorf, stark zersetzter Birken-Erlenbruchwaldtorf, Schilftorf und Seggentorf); nördlich der Straße Kirchloog - Ludwigsdorf und nördlich Egelser Grashaus und Leegmoor beginnt die Schichtfolge flächenhaft direkt mit Hochmoortorf. Dessen unterste Lage kleinflächig als 1 - 3 dm mächtiger, mäßig bis schwach zersetzter Cuspidata-Scheuchzeria-Torf ausgebildet. Darüber stark zersetzter Sphagnum-Torf (Schwarztorf), randlich 5 - 8 dm, im Zentrum bis 19 dm mächtig. Im nordöstlichen Moorausläufer auf einigen Parzellen noch bis 10 dm mächtige Reste einer ehemals ausgedehnteren Weißtorfdecke; Weißtorf relativ stark zersetzt und vorwiegend aus Sphagna Cymbifolia bestehend, gelegentlich auch mehr als 6 dm mächtiger Acutifoliatorf.
Nach Norden über die Linie Riepe-Simonswolde hinausgreifende Kleidecke von 1 - 2 dm Mächtigkeit.
b) Niedermoor:
Stark zersetzter Seggentorf, darüber 2 dm Klei.
II.
Stark bis sehr stark zersetzter Sphagnum-Torf, verbreitet unter 2 - 3 dm mächtiger Kleidecke.