Managementlösungen für eine resiliente Zukunft

Das Management von Moorflächen in Niedersachsen verfolgt unterschiedliche Ziele und Herangehensweisen, wie Nutzung und Nicht-Nutzung von Mooren im Sinne des Moorschutzes aussehen kann. Das Moorinformationssystem stellt die unterschiedlichen Managementstrategien vor. Die in Zusammenarbeit mit niedersächsischen Expertinnen und Experten entstandenen Handlungsempfehlungen für die Umsetzung der Managementstrategien liegen den Beschreibungen der verschiedenen Themen bei. Alle hier dargestellte Nutzungs- und Flächenmanagementformen stellen eine klimaschonende Bewirtschaftung bzw. Erhaltung dar.

Zudem werden weitere Anlaufstellen für Daten und Informationen zu den niedersächsischen Mooren gezeigt, die für das Flächenmanagement oder andere Untersuchungen der Moore hilfreich sein könnten. Eine Übersicht zeigt die bestehenden Strukturen zur zentralen Erfassung der standardisierten Daten. Zusätzlich werden Arbeitshilfen z.B. zur bodenkundlichen Kartierung von Moorstandorten bereitgestellt. 

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© Beuster
Renaturierung von Hochmooren

Renaturierung von Hochmooren

Entwässerte aber auch teilabgetorfte Hochmoore können unter bestimmten Bedingungen so hergerichtet werden, dass eine erneute Moorentwicklung bzw. -bildung möglich erscheint. Hochmoorrenaturierungen werden in Norddeutschland etwa seit Anfang der 1980er Jahre betrieben. Durch die langjährigen Erfahrungen hat sich eine gewisse Expertise in Niedersachsen entwickelt. 

Weir in Gnarrenburger Moor
© Höper
Klimaschonende Grünlandnutzung

Klimaschonende Grünlandnutzung

Eine klimaschonende Grünlandnutzung ist eine konventionelle Grünlandnutzung mit wasserregulierenden Maßnahmen. In den Wintermonaten werden die Wasserstände im Torfkörper so hoch wie möglich angestaut, während in der Vegetationsperiode die Wasserstände zeitweise heruntergefahren werden müssen, um die Befahrbarkeit der Fläche zu ermöglichen. Zurzeit gibt es zwei Pilotprojekte in Niedersachsen: Modellprojekt Gnarrenburger Moor und SWAMPS.

Schilf / Reed plant
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Paludikultur

Paludikultur

Hinter der Bewirtschaftsform Paludikultur verbirgt sich die land- und forstwirtschaftliche Nutzung nasser Moore.  Diese Nutzungsform ist an nutzbare Pflanzen der Hoch- und Niedermoore gebunden. Beispiele dafür sind der Anbau von Schilf für die Nutzung als Dachreet oder die Kultivierung von Torfmoosen als Torfersatz in Substraten für den Gartenbau.

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© Constantin
Standards zur Moorkartierung

Bodenkundlichen Kartieranleitung - Moorkartierung

Die bodenkundliche Kartierung von Mooren und kohlenstoffreichen Böden stellt ein Teil vieler Flächenuntersuchungen für die Umsetzung von Vorhaben im Moormanagement dar. Um eine einheitliche Datenbasis zu erhalten, gibt das LBEG eine bodenkundliche Kartieranleitung für die Aufnahme der Moore heraus. Die Anleitung basiert auf der bodenkundlichen Kartieranleitung (KA5) und ergänzt diese um landesspezifische und fachlich notwendige Ergänzungen.

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© Lübke
Geodaten

Erhebung von Geodaten

Im Rahmen der Planung, Umsetzung und Monitoring von Maßnahmen im Moor werden viele Daten benötigt. Diese Daten werden oftmals im Feld erhoben. Empfehlungen zu Erhebungsmethoden ermöglichen es, vergleichbare Daten zu erheben. Einige standardisierte Fachdaten können auf zentralen Plattformen eingegeben werden oder stehen an zentraler Stelle zur Einsicht zur Verfügung.

Eine klimaschonende Nutzung erzielt höhere Wasserstände auf Moorflächen, um Torfschwund und die Freisetzung von Kohelnstoffdioxid zu minimieren. Bei manchen Arten der Nutzung ist eine Bewirtschaftung der Fläche möglich, z.B. der Paludikultur oder der klimaschonenden Grünlandnutzung. Die Renaturierung einer Moorfläche soll die Wiederherstellung eines wachsenden Moores erzielen.