Die Böden von Mooren sind bodenkundlich definiert durch einen mindestens 30 cm mächtigen Torf-Horizont. Dieser Torf besteht zu mindestens 30 % aus organischer Substanz, die während der Moorentstehung und Torfbildung vor der völligen Zersetzung bewahrt wird. In Randbereichen von Mooren und durch die anthropogenen Landschaftseingriffe gibt es kohlenstoffreiche Böden, die nicht der eigentlichen bodenkundlichen Moordefinition entsprechen und kein Hoch- oder Niedermoor mehr darstellen, allerdings durch Torflagen sowie hohe Anteile organischen Materials im Substrat mit diesen assoziiert sind.
Die Auswertung unterschiedlicher Ausgangsdaten ergab Karten zu den kohlenstoffreichen Böden in unterschiedlichen Betrachtungsmaßstäben und räumlichen Ausdehnungen. Zudem stehen die Aufzeichnungen zu moorkundlichen Bohrungen und zur räumlichen Verbreitung der Mächtigkeit der Torfkörper zur Verfügung. Eine Auswertung zeigt die Empfindlichkeit ackerbaulich genutzter Moorböden auf Winderosion.
Die Karte umfasst die kohlenstoffreichen Böden in Niedersachsen auf Grundlage der BK50 und bietet eine landesweite Übersicht zur Verbreitung und Verteilung. Sie beschreibt die Bodentypen Hoch- und Niedermoor, Moorgley, Organomarsch mit Niedermoorauflage und Moor-Treposole sowie Böden mit überlagerten Torfen.
Da die Bodentypen hilfreiche Hinweise für weitere Auswertungen geben können, zeigt diese Gesamtkarte der kohlenstoffreichen Böden (Moorböden und Böden mit Torfhorizonten) 33 Bodentypen. Bei einigen Einheiten werden die kohlenstoffreichen Horizonte nicht im Bodentyp genannt, obwohl sie bestimmend für den Bodentyp sind.
Die Karte zeigt die potenzielle Winderosionsgefährdung auf Flächen mit kohlenstoffreichen Böden in Niedersachsen. Die Einschätzung der potenziellen Winderosionsgefährdung erfolgt durch die Verknüpfung der Faktoren Bodenart, Windgeschwindigkeit und Windhindernisse nach Anlage 3 der Agrarzahlungen-Verpflichtungenverordnung (AgrarZahlVerpflV).
Aufgrund des Moorreichtums Niedersachsen, der Unterschiedlichkeit der Moore sowie der regionalen Nutzungsaktivitäten bietet sich eine Betrachtung von großräumigen Gemeinsamkeiten in den Moorgroßlandschaften an. Die Betrachtung schließt die hydrogenetischen Moortypen sowie die regionalen Eigenschaften und Zustände der Moorstandorte ein.
Die Kartenanzeige bietet eine Vielzahl an Funktionen, um die flächendeckend vorliegenden Inhalte der landesweiten Fachbehörden zu entdecken. Zusätzlich zu den moorbezogenen Inhalten des MoorIS können weitere Fachinhalte des LBEG, des niedersächsischen Umweltministeriums und des Bundesamts für Naturschutz angezeigt werden und externe Dienste eingebunden werden. Die Anzeige der Karte im Vollbild ist ebenso möglich.