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Folgende der 17 Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Developement Goals (SDG)) weisen einen mehr und minder starken Bezug zu den niedersächsischen Moorlandschaften auf.

 SDG 2 - Hunger Beenden: Auf entwässertem Moorgrünland wird viel Milchvieh gehalten und dies ist eine wichtige Grundlage zur Ernährung der Bevölkerung [2].

SDG 3 – Gute Gesundheit und Wohlbefinden: Entwässerte Moore tragen zur Belastung der Umwelt, insbesondere der Oberflächengewässer, mit gelöstem Kohlenstoff, Nitrat und Phosphat bei [6].

SDG 6 - Sauberes Wasser und Sanitäre Einrichtungen: Naturnahe Moore haben durch ihre Filter- und Senkenfunktion einen positiven Einfluss auf den Landschaftswasserhaushalt[6].

SDG 8 – Wirtschaftswachstum: Entwässerte Moore haben negative Effekte auf die weiteren SDG, allerdings ist derzeit durch Aufgabe oder Nutzung oder nach Umstellung auf die Bewirtschaftung der Moore unter nassen Bedingungen mit erheblichen Ertragseinbußen der Landbewirtschafter*innen und im vor- und nachgelagerten Sektoren zu rechnen [2].

SDG9 – Wirtschaftswachstum, Innovation und Infrastruktur: Durch Innovationen im Bereich der Paludikultur (Bewirtschaftung nasser Moore) können neue Märkte für Produkte aus bewässerten Mooren entstehen [5,7].

SDG 10 – Weniger Ungleichheiten: Bei einer Umstellung zur Bewirtschaftung nasser Moore, müssen Auswirkungen von umweltpolitischen Entscheidungen, insbesondere auf Landbewirtschafter*innen, abgeschätzt und gesellschaftlich gerecht verteilt werden [2].

SDG 12 – Nachhaltig produzieren und konsumieren: In wenigen Ökosystemen sind die Auswirkungen einer nicht nachhaltigen Nutzung so offensichtlich wie in Mooren. Die Torfkörper werden auf entwässerten Mooren in absehbare Zeit durch Moorschwund aufgezehrt sein und diese landwirtschaftlichen Flächen degenerieren [1].

SDG 13 – Klimaschutz: Moore sind die größten terrestrischen CO2-Senken und durch ihre Trockenlegung werden alleine in Niedersachsen jährlich rund 17 Mio t CO2-Äq./a in die Atmosphäre emittiert (Höper in Vorbereitung).

SDG 15 – Leben an Land: Intakte Moore bieten aufgrund ihrer extremen Lebensbedingungen einer speziell angepassten Fauna und Flora einzigartige Lebensräume. Der Schutz und die Wiederherstellung der Moore als Landökosysteme dient dem Erhalt der Standorte, der Verminderung von Degradation und der biologischen Vielfalt [3,4].

Literatur

 

[1] Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (2022): Nationale Moorschutzstrategie. 19 Oktober 2022:57

[2] Jansen-Minßen, F., Klinck, L., & Krause, A. (2022): Zukunft der Moorstandorte in Niedersachsen. Fakten, Fragen, Handlungsansätze. Grünlandzentrum Niedersachsen/Bremen e.V.. Ovelgönne: 51.

[3] Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz (2016): Programm Niedersächsischer Moorlandschaften. Grundlagen, Ziele, Umsetzung. Hannover:71.   

[4] Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz, Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (2022): Der Niedersächsische Weg. Maßnahmenpaket für den Natur-, Arten- und Gewässerschutz. Hannover:111.

[5] Nordt, A., Abel, S., Hirschelmann, S., Lechtape, C. & Neubert, J. (2022) Leitfaden für die Umsetzung von Paludikultur. GMC-Schriftenreihe 05/2022: 144.

[6] Tiemeyer, B., Bechtold, M., Belting, S., Freibauer, A., Förster, C., Schubert, E., Dettmann, U., Frank, S., Fuchs, D., Gelbrecht, J., Jeuther, B., Laggner, A., Rosinski, E., Leiber-Sauheitl, K., Sachtleben, J., Zak, D., & Drösler, M. (2017): Moorschutz in Deutschland – Optimierung des Moormanagements in Hinblick auf den Schutz der Biodiversität und der Ökosystemleistungen. Bewertungsinstrumente und Erhebung von Indikatoren. BfN-Skript 462, Bonn:319.

[7] Wichmann, S., Nordt, A., Schäfer, A. (2022): Lösungsansätze zum Erreichen der Klimaschutzziele und Kosten für die Umstellung auf Paludikultur. Hintergrundpapier zur Studie „Anreize für Paludikultur zur Umsetzung der Klimaschutzziele 2030 und 2050“. Deutsche Emissionshandelsstelle im Umweltbundesamt (DEHSt). Berlin:92.