Um den hohen Beitrag niedersächsischer Moorstandorte an dem landesweiten Treibhausgasausstoß zu reduzieren, werden für die Böden, auf denen eine naturschutzfachliche Wiedervernässung nicht möglich bzw. gewünscht ist, dringend torfschonende Nutzungsalternativen benötigt. Für diese Standorte kann die Paludikultur eine klimaschonende Nutzungsalternative zur Landwirtschaft darstellen. In diesem Dokument werden die Kulturformen, der Umsetzungsrahmen und mögliche Verwendung von Paludikulturen beschreiben. Auch die bodenkundlichen und rechtlichen Standortvoraussetzungen von Paludikultur sowie das Synergiepotential mit Umwelt- und Naturschutz werden dargestellt.
Paludikultur ist die land- oder forstwirtschaftliche Nutzung nasser und wiedervernässter organischer Böden. Ein ganzjährig nahe der Bodenoberfläche gehaltener Wasserstand und die Vermeidung von Störungen des Bodens gelten als Voraussetzung. Diese Nutzungsform ist an spezifische nutzbare Pflanzen der Hoch- und Niedermoore gebunden.