- Die Karte wird z.T. nur im Maßstabsbereich zwischen 1:1 000 und 1:150000 angezeigt -

Überschwemmungsgebiete im Moor

In der Karte „Überschwemmungsgebiete“ sind u. a. die Gebiete dargestellt, die von einem statistisch einmal in 100 Jahren zu erwarten Hochwasserereignis betroffen wären. In der hinterlegten Karte „kohlenstoffreiche Böden und zusätzliche Moorbiotope“ (Orange Kulisse) werden die kohlenstoffreichen Böden (BHK50) mit den Moorbiotopen angezeigt, die außerhalb der BHK50 liegen. Durch die hinterlegte Karte werden Moorflächen mit Bedeutung als Überschwemmungsgebiete sichtbar. Moore können für den vorsorgenden Hochwasserschutz von hoher Bedeutung sein:

Niedermoore in Flusstälern werden besonders aus den Wasserzuflüssen ihrer teilweise ausgedehnten Einzugsgebiete gespeist und sind natürliche Überschwemmungsgebiete in den Talniederungen und Auen, welche ideale Retentionsräume bei Hochwasserereignissen darstellen (vgl. Karte Retentionsräume).

Naturnahe Moore bestehen zu 70 bis über 90 % aus Wasser. Niederschläge können in einem intakten Torfkörper wie in einem Schwamm aufgenommen werden. Durch die Quellfähigkeit der Torfe und die Fähigkeit zum Aufschwimmen der Vegetation können große Wassermengen gespeichert werden. Die im Torf gespeicherten Wassermengen fließen von dort verzögert ab und mildern somit Hochwasserschwellen (vgl. Moorhydrologie). 

In wiedervernässten und mit Verwallungen umgebenen Hochmooren wird Niederschlagswasser in größerem Umfang im Gelände gespeichert. Mit zunehmender Gebietsgröße wirken sich zudem die langen Fließwege und die Widerstände von Durchlässen abflussverzögernd aus [1].

Anwendungsbereiche

Ziel der Karte ist es, durch die Überlagerung von den „Überschwemmungsgebieten“ mit den „kohlenstoffreichen Böden und zusätzlichen Moorbiotopen“ aufzuzeigen, welche Moore und kohlenstoffreichen Gebiete als Überschwemmungsgebiete bedeutsam sind.

Erläuterungen zur Legende und zur Attributtabelle

In der Karte „Überschwemmungsgebiete“ sind die „Überschwemmungsgebiete - Verordnungsflächen in Niedersachsen“, die „vorläufig gesicherten Überschwemmungsgebiete in Niedersachsen“ sowie die „Risikogebiete außerhalb von Überschwemmungsgebieten (§78b WHG)“ dargestellt.

In der hinterlegten Karte „kohlenstoffreiche Böden und zusätzliche Moorbiotope“ (Orange Kulisse) werden die kohlenstoffreichen Böden (BHK50) mit den Moorbiotopen (vgl. Moorbiotope Kartenerläuterung) angezeigt, die außerhalb der BHK50 liegen. In der Attributtabelle ist außerdem die Karte der kohlenstoffreichen Böden mit Bedeutung für den Klimaschutz (BHK50KS_oVS) aufgeführt (siehe Abbildung).

 

 

Hintergrund und Kartenerstellung

Eingangsdaten

In der Karte „Überschwemmungsgebiete“ sind Flächendaten zu Gebieten, in denen ein Hochwasserereignis statistisch einmal in 100 Jahren (Bemessungshochwasser) zu erwarten ist (nach NWG, §115, Absatz 2) eingeflossen. Es sind neben den Überschwemmungsgebieten auch Daten zu „vorläufig gesicherten Überschwemmungsgebieten“ sowie „Risikogebiete außerhalb von Überschwemmungsgebieten (§78b WHG)“ herangezogen worden.

Die Erläuterungen zu den Eingangsdaten der hinterlegten Karte „kohlenstoffreiche Böden und zusätzlichen Moorbiotope“ finden sich unter den jeweiligen Kartentexte BHK50 und Moorbiotope.

Methodische Aufbereitung

Die Karte „kohlenstoffreiche Böden und zusätzliche Moorbiotope“ wurde in einem Geoinformationssystem (GIS) von der Karte der „Überschwemmungsgebiete“ überlagert.

Literatur

[1] Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz (Hrsg.). (2016). Programm Niedersächsische Moorlandschaften. Grundlagen, Ziele, Umsetzung. Hannover.

NLWKN: Wiebke Saathoff & Lennard Heidberg (2023)