818. Großes Ehlandmoor

Allgemeine Beschreibung:

Grenze gegen Moor Nr. 589: Linie 250 m südlich parallel zum Sether Kanal.

TK25:

Bl. Lamstedt (2320), Himmelpforten (2321).

Größe:

19,7 qkm (ohne mineralische Inseln), davon 15,1 qkm Niedermoor, 4,6 qkm Hochmoor.

Teilnamen:

Wohlenbecker Moor (nördliches Drittel des Hauptkomplexes), Hohe Lucht (mittleres Drittel des Hauptkomplexes), südliches Ehlandmoor (südliches Drittel des Hauptkomplexes), Dudei (westliches der beiden kleinen Hochmoorgebiete im nach Nordosten ragenden Moorausläufer).

Kartierung:

LADE 1976, SCHNEEKLOTH 1978 (Übersichtsaufnahme).

Erschließung und Nutzung:

Alle 4 Hochmoorflächen ursprünglich deutlich aufgewölbt und durch bäuerlichen Torfstich (selten tiefer als 1 m) von den Rändern her auf 3/4 bis 2/3 ihrer ursprünglichen Größe reduziert. Moorgebiet heute weit überwiegend in landwirtschaftlicher Nutzung. Nur ca. 1/2 qkm Ödland in zahlreichen, meist kleinen Parzellen, fast ausschließlich in den Hochmoorgebieten und deren nächster Umgebung; oft landschaftlich reizvoll. Vorfluter (zur Oste führend) meist mäßig ausgebaut, an der Oste mit Pumpwerken. Binnenentwässerung in den nicht abgetorften Gebieten mäßig, in den abgetorften meist schlecht. Durch das Moor führen einige gut ausgebaute Autostraßen, übriges Wegenetz in den Hochmoorgebieten schlecht, sonst mäßig ausgebaut. Durch das westliche Randgebiet verläuft eine E-Fernleitung; der nach Nordosten gerichtete, der Hechthauser Geestinsel vorgelagerte Ausläufer wird von der Eisenbahnstrecke Stade - Cuxhaven gekreuzt. Im Moor einige Geestinseln, die größte (ca. 1 qkm) am Südrand des Gebietes mit dem Ortsteil Seth.

Bewuchs:

Landwirtschaftliche Nutzflächen, weit überwiegend weites, baumarmes (einzelne Birken und Erlen an Grenzen und Wegen) Grünland, nur nördlich von Ihlbeck und östlich von Bornberg bis zu 10 % Acker. Ödland im allgemeinen Birkenbruchwald mit vereinzelten Kiefern über Molinia, nur stellenweise wenig Ericaceen oder Myrica.

Mooruntergrund:

Überwiegend Feinsand, stellenweise Mittelsand, stellenweise podsoliert. Am Ostrand des Hauptkomplexes und am Nordrand des nach Nordosten gerichteten Ausläufers verbreitet auch mehrere Meter mächtige Tonlagen (Klei; Grenzgebiet zur Ostemarsch). Untergrundgefälle jeweils vom Geestrand zur Marsch; durch das südöstliche Viertel des Hauptkomplexes zieht sich in Nord-Süd-Richtung eine Untergrundsenke (vermutlich ehemaliger Ostelauf, der die Hechthauser Geestplatte inselartig von der Lamstedter Geest trennte).

Mächtigkeit:

Im allgemeinen Zunahme der Mächtigkeit vom Geestrand zur Marsch. Die 2 m-Mächtigkeitslinie verläuft im allgemeinen 200 - 400 m östlich parallel zum Westrand des Hauptkomplexes, umrundet dann die Geestinsel Seth in geringem Abstand auf der Ostseite; von der West- und Nordseite der Hechthauser Geestplatte hat die 2 m-Linie im allgemeinen 100 - 200 m Abstand. Die 4 m-Linie verläuft im allgemeinen 500 - 1000 m östlich der 2 m­ Linie durch den Hauptkomplex. Im Randgebiet zur Marsch (Ostrand des Hauptkomplexes) finden sich nur Torfe von weniger als 1 m über mächtigen Kleischichten (= "Oberflächenmoor"). Mächtigkeiten von mehr als 5 m in den beiden Hochmoorgebieten des Hauptkomplexes, max. 6,8 m im nördlichen von beiden.

Schichtaufbau:

a) Nördliches Hochmoor im Hauptkomplex: Zuunterst 1,5 - 2,5 m Schilf­Seggentorf, im östlichen Randbereich mit Tonlagen; darüber 0,5 - 1 m stark zersetzter Sphagnum-Torf (Schwarztorf); darüber 0,5 - 1 m schwach zersetzter Cymbifoliatorf (Weißtorf).
b) Südliches Hochmoor im Hauptkomplex: In seiner nördlichen Hälfte zuunterst 2,5 - 3,5 m Schilf-Seggentorf, am Ostrand statt dessen auch mehrere Meter mächtige Tonlagen (Klei); darüber 1 - 2 m stark zersetzter Sphagnum­ Torf. In seinem südöstlichen Viertel zuunterst 1,5 - 2,5 m stark zersetzter Sphagnum-Torf ("unterer Hochmoortorf"), darüber bis 1 m Schilf-Seggentorf, darüber 0,5 - 1 m stark zersetzter Sphagnum-Torf ("oberer Hochmoortorf"), darüber flächenweise 0,5 - 1 m schwach zersetzter Cymbifoliatorf; der "untere Hochmoortorf" erstreckt sich nach Süden und Osten noch etwa 300 m weit unter das anschließende Niedermoorgebiet. In seinem südwestlichen Viertel zuunterst 1 - 3 m stark zersetzter Sphagnum-Torf, darüber 0,5 - 1 m schwach zersetzter Cymbifoliatorf.
c) Westliches Hochmoor im nach Nordosten gerichteten Ausläufer: Zuunterst 1,5 - 3 m Schilf-Seggentorf, in der nördlichen Hälfte mit Tonlagen, darüber 0,5 - 1,5 m stark zersetzter Sphagnum-Torf, darüber bis 1 m schwach zersetzter Cymbifoliatorf.
d) Östliches Hochmoor im nach Nordosten gerichteten Ausläufer: Zuunterst 3 - 5 m Schilf-Seggentorf, der im nördlichen Randbereich auch durch mächtige Tonlagen (Klei) ersetzt wird, darüber um 1 m stark zersetzter Sphagnum-Torf.
e) Niedermoorgebiete: Weit vorherrschend mäßig zersetzter Schilftorf oder Schilf-Seggentorf, im westlichen Randgebiet des Hauptkomplexes verbreitet auch Erlenbruchwaldtorf. In einem 300 - 700 m (örtlich mehr als 1000 m) breiten Randstreifen parallel zur Moor-Marsch-Grenze Tonlagen im Torf. In der Umgebung der Hochmoorgebiete (abgetorfte Bereiche) stellenweise über dem Niedermoortorf noch Reste von Hochmoortorf.