909. Königsbruch

TK25: Detailkarte zur Lage des Moorgebiets 909 (Königsbruch)

Bl. Braunlage (4229).

Größe:

1,30 qkm, davon 0,07 qkm Hochmoor (nordöstliche Hälfte), 0,06 qkm Niedermoor (südwestliche Hälfte).

Kartierung:

JENSEN 1970 - 75 (Moorgrenzen, Peilungen, Vegetation), SCHNEEKLOTH 1981 (Profilbohrungen).

Erschließung und Nutzung:

Hochmoorgebiet meist baumfreie "Hochfläche" mit Randgehänge besonders am Ost- und Südostrand; ab 1929 kleinflächig Torfabbau für Moorbäder in Braunlage, inzwischen stillgelegt. Niedermoorgebiet forstlich genutzt. Entwässerung durch einige Gräben, die jedoch das Hochmoorgebiet nur tangieren, über Ulrichswasser und Kleine Bode in die Warme Bode.

Bewuchs:

Hochfläche mit typischem Hochmoor-Stillstandskomplex, dessen Aspekt vom Heidekraut bestimmt wird. An wechselfeuchten Stellen dominiert die lebermoosreiche Sphagnum tenellum-Gesellschaft, an trockenen Cladonia­Arten. Am deutlich entwickelten Randgehänge gedeiht Zwergstrauchmoorvegetation, in der Vaccinium myrtillus, V. uliginosum und V. vitis-idaea dominieren. Am West- bis Nordwestrand der Hochfläche Lagg-Gürtel mit Niedermoorvegetation; hier gedeiht u. a. Orchis maculata. Südwestliche Hälfte Fichtenwald.

Mooruntergrund:

Tonig-schluffige Verwitterungsdecke, z. T. mit Steinen, über Granit.

Mächtigkeit:

Hochmoorgebiet mit ziemlich regelmäßigen, konzentrischen Mächtigkeitslinien bis zu 7 m im Zentrum. Im übrigen örtlich sehr wechselhaft, meist zwischen 0,5 und 1,5 m.

Schichtaufbau:

Hochmoorgebiet zuunterst bis 0,7 m stark zersetzter, holzreicher Bruchwaldtorf; beim Bohren aus dieser Schicht kräftiger Gasausbruch; darüber einige dm stark zersetzter Seggentorf, z. T. mit Cuspidata; darüber vorherrschend stark zersetzter Sphagnum-Torf mit Wollgrasresten, darin mehrere Lagen (bis 4 dm mächtig) schwach zersetzter Acutifoliatorf. Niedermoorgebiet stark zersetzter Bruchwald- und Seggentorf.

Datierung:

Beginn der Vermoorung nach pollenanalytischen Untersuchungen um 4500 Jahre vor Chr. (BEUG, unveröffentlicht, Abt. f. Palynologie, Universität Göttingen).