7. Großes Borsteler Moor

TK25:

Bl. Siedenburg (3319), Liebenau (3320).

Größe:

18,0 qkm. Davon 13,4 qkm Hochmoor, 4,6 qkm Niedermoor.

Teilnamen:

Borsteler Moor (nördliche Hälfte des großen Moorgebietes), Großes Moor (südliche Hälfte des großen Moorgebietes), Spelsmoor (kleines Hochmoorgebiet im südöstlichen Moorausläufer), Steyerberger Fichten.

Kartierung:

LÜTTIG 1956 (GK 25, Spelsmoor), GEBERT 1957 (1:5000, nördliche Hälfte), SCHNEEKLOTH 1968 (Übersichtsaufnahme, südliche Hälfte), SCHNEIDER 1956 (zentraler Teil, 29 Erkundungsbohrungen), 1963 (nördl.
Teil, 37 Erkundungsbohrungen).

Erschließung und Nutzung:

a) Borsteler und Großes Moor: Randbereich weitgehend (Niedermoorflächen nahezu vollständig) kultiviert, z. T. großflächig durch die Hannoversche Siedlungsgesellschaft, z. T. staatliche Aufforstung; 4/ 5 des Moorgebietes sind Ödland, verbreitet bäuerlicher Torfstich. Im Zentrum industrieller Weißtorfabbau durch Torfwerke A. G. MEINERS. Eine Reihe übersandeter und befahrbarer Wege führen durch das Moor. Vorfluter gut ausgebaut, auch die Ödlandflächen meist vorentwässert.
b) Spelsmoor: Vorwiegend bäuerlicher Torfstich; Randbereich kleinflächig kultiviert.

Bewuchs:

a) Ödland, soweit nicht Torfwerksgelände, vorwiegend mit Birkenbruchwald und Birkenbusch, im übrigen offene Ericaceen-Heide oder Molinia-Flächen. Kultivierte Flächen meist Grünland.
b) Meist Birkenbruchwald.

Mooruntergrund:

a) Weit vorwiegend Sand, stellenweise schluffig oder tonig; verbreitet, vor allem im Niedermoorgebiet, einige dm Ton oder Schluff unter dem Torf.
b) Sand, im östlichen Randgebiet verbreitet Geschiebelehm oder Geschiebesand.

Mächtigkeit:

a) Bis zu 9,0 m, verhältnismäßig gleichmäßig vom Zentrum zum Rand des Moores hin abnehmend. Größte bekannte Torfmächtigkeit auf Bl. Hannover der GK 200!
b) Meist weniger als 2 m, nur kleinflächig bis max. 2,5 m.

Schichtaufbau:

a) Über dem mineralischen Untergrund fast überall schwach bis mäßig zersetzter Seggentorf, oft in Wechsellagerung mit stark zersetztem Erlenbruchwaldtorf, durchschnittlich 1,5 - 2,5 m, max. 3,1 m mächtig. Im Hochmoorgebiet darüber Schwarztorf, meist mit eingeschalteten Weißtorflagen bis zu 0,7 m Mächtigkeit; Schwarztorf vom Rand zur Mitte des Moores hin mächtiger werdend, max. 4,3 m. Darüber Weißtorf (vorwiegend Sphagna Acutifolia, vielfach aber auch mit hohem Anteil an Sphagna Cymbifolia) von vorwiegend mehr als 1 m bis max. 3,9 m Mächtigkeit, verbreitet mit eingeschalteten Schwarztorflagen. Auffallend ist der vor allem im Großen Moor verbreitet starke Wechsel zwischen Schwarz- und Weißtorflagen in der Schichtfolge!

Fotos von Barbara und Eckhard Schmatzler stammen aus der Veröffentlichung Schmatzler, B. & Schmatzler, E. (2010). Moorland: Moorlandschaften in Niedersachsen nach industriellem Torfabbau. Ratingen: Industrieverband Garten e.V.