15. Hohes Moor bei Kirchdorf

TK25:

Bl. Nendorf (3419), Siedenburg (3319).

Größe:

13,0 qkm. Davon 11,6 qkm Hochmoor, 1,4 qkm Niedermoor.

Teilnamen:

Hohes Moor (nördliches Zweidrittel), Sienmoor (südliches Drittel).

Kartierung:

SCHNEEKLOTH 1968 (Übersichtsaufnahme).

Erschließung und Nutzung:

Etwa 2/3 des Moores sind kultiviert und durch zahlreiche übersandete Fahrwege erschlossen. Im Zentrum des Hohen Moores industrieller Weißtorfabbau durch Torfwerk Hellmann KG; nordwestlich und westlich an das Torfwerksgelände anschließend ca. 2 qkm bäuerliches Torfstichgebiet. Am Ostrand des Hohen Moores und des Sienmoores verbreitet bäuerlicher Torfstich. Ausgedehnte Flächen in diesem randlichen Abtorfungsgebiet sind in Sandmischkulturen umgewandelt worden. Entwässerung nur im Bereich der Kulturflächen ausgebaut.

Bewuchs:

Im Zentrum des Hohen Moores eine ca. 1 qkm große baumlose Ericaceen­ Hochfläche, im nordwestlich und westlich daran anschließenden Torfstichgebiet Birkenbruchwald. Birkenbruchwald verbreitet auch im Torfstichgebiet am Ostrand des Hohen Moores und des Sienmoores. Kultivierte Flächen meist Grünland, im Bereich der Sandmischkulturen auch Ackerflächen.

Mooruntergrund:

Vorwiegend Sand, stellenweise schluffig, am Westrand des Hohen Moores stellenweise kiesig. Im Zentrum des Sienmoores verbreitet bis zu 0,5 m Schluff unter dem Torf.

Mächtigkeit:

Sienmoor meist 1,0 - 2,0 m, das am Südrand gelegene Niedermoor weniger als 0,5 m. Hohes Moor etwa auf der Hälfte der Fläche mehr als 2,0 m bis max. 3,9 m, das am Nordrand gelegene Niedermoor weniger als 1,0 m.

Schichtaufbau:

Ca. 2/ 3 des gesamten Moorgebietes ist wurzelechtes Hochmoor. Auf ca. 1/3 der Gesamtfläche zuunterst stark zersetzter Seggen-, Birkenbruchwald­ oder/und Erlenbruchwaldtorf, meist 0,5 - 1,0 m, max. 1,2 m mächtig. Darüber (bei wurzelechtem Hochmoor über mineralischem Untergrund) i. a. Schwarztorf, durchschnittlich 0,5 bis max. 1,1 m mächtig. Darüber (z. T. unmittelbar über Niedermoortorf, dann aber nur kleinflächig) auf ca. 6 qkm Weißtorf, der im Hohen Moor weit verbreitet durch eine eingeschaltete, durchschnittlich 0,4- 0,5 m bis max. 0,8 m mächtige, Schwarztorflage zweigeteilt ist. Weißtorfmächtigkeit einschließlich der stark zersetzten Zwischenlage durchschnittlich 1,8 m bis max. 2,8 m. Im Weißtorf vorherrschend Sphagna Acutifolia, im Zentrum des Hohen Moores jedoch mit nennenswertem Anteil (stellenweise überwiegend) Sphagna Cymbifolia. Schwarz-/ Weißtorfkontakt im Zentrum des Hohen Moores auffallend scharf ausgebildet.

Fotos von Barbara und Eckhard Schmatzler stammen aus der Veröffentlichung Schmatzler, B. & Schmatzler, E. (2010). Moorland: Moorlandschaften in Niedersachsen nach industriellem Torfabbau. Ratingen: Industrieverband Garten e.V.