111. Schweimker Moor

TK25:

Bl. Hankensbüttel (3229).

Größe:

4,1 qkm, davon 2,6 qkm Hochmoor, 1,5 qkm Niedermoor.

Kartierung:

S. SCHNEIDER 1964 (Teilfläche), GROSSE-BRAUCKMANN 1964 (Teilfläche), H. D. LANG, SCHNEEKLOTH 1969 (Übersichtsaufnahme).

Erschließung und Nutzung:

Nur knapp 1/4 des Moores landwirtschaftlich genutzt (vor allem im südlichen Randgebiet), sonst Ödland. Wegenetz und Entwässerung i. a. nur mäßig ausgebaut. Im Zentrum des Moores auf etwa 0,6 qkm industrieller Weißtorfabbau durch Torfwerk Lüder/Krs. Uelzen. Im Ödland sonst verbreitet bäuerlicher Torfstich.

Bewuchs:

Im nordöstlichen Viertel des Moores weitflächig offene Ericaceenheide mit einzelnen Birken-Kiefern-Buschgruppen. Sonst Ödland meist Birkenbruchwald, in der nördlichen Hälfte vorwiegend mit Kiefer, im südlichen Randbereich außerdem auch mit Erle, Salix, Fichte. Im westlichen Randbereich des Moores ausgedehnte Molinia-Ericaceen-Flächen mit lockerem Birkenanflug. Landwirtschaftliche Nutzflächen Grünland.

Mooruntergrund:

Sand, stellenweise kiesig und in geringmächtigen Lagen schluffig. An der Hochmoor-/ Niedermoorgrenze im südlichen Randbereich durchragen einige Sandkuppen die Mooroberfläche.

Mächtigkeit:

Meist weniger als 1 m, im Zentrum auf ca. 1 qkm jedoch mehr als 2 m bis max. 3,6 m.

Schichtaufbau:

Auf engem Raum sehr wechselhaft. Im Hochmoorgebiet zuunterst einige dm stark zersetzter Birken-Kiefernbruchwaldtorf oder mäßig zersetzter Seggen­Schilftorf; darüber meist weniger als 0,5 m bis max. 1,0 m mäßig zersetzter Scheuchzeria-Cuspidatatorf; darüber ein verbreitet holzreicher (Kiefer), stark zersetzter Sphagnum-Torf von meist weniger als 0,5 m bis stellenweise mehr als 1 m Mächtigkeit; darüber auf etwa 1 qkm im Zentrum des Hochmoorgebietes schwach zersetzter Acutifoliatorf, meist mehr als 1 m bis max. 2,4 m mächtig. Im Randbereich des Hochmoorgebietes meist nur stark zersetzter Sphagnum-Torf über Bruchwaldtorf. Im Niedermoorgebiet vorwiegend stark zersetzter Seggen- und Erlen-(Birken-)Bruchwaldtorf, durchweg weniger als 1 m mächtig.

Datierung:

Lit.: SELLE (1936) untersuchte pollenanalytisch 1 Profil aus dem mehr als 2 m mächtigen Kerngebiet des Moores. Danach begann das Moorwachstum erst relativ spät, um etwa 500 J. vor Chr.

Fotos von Barbara und Eckhard Schmatzler stammen aus der Veröffentlichung Schmatzler, B. & Schmatzler, E. (2010). Moorland: Moorlandschaften in Niedersachsen nach industriellem Torfabbau. Ratingen: Industrieverband Garten e.V.