128. Vogelmoor

TK25:

Bl. Ehra-Lessien (3430).

Größe:

3,6 qkm, davon 1,9 qkm Hochmoor, 1,7 qkm Niedermoor.

Teilnamen:

Vogelmoor (Hochmoorgebiet), Vormoor (südlicher Randbereich des Hochmoorgebietes).

Kartierung:

H.D. LANG, SCHNEEKLOTH 1969 (Übersichtsaufnahme).

Erschließung und Nutzung:

a) Hochmoorgebiet: Nördliche Hälfte fast durchweg landwirtschaftlich genutzt, Entwässerung und Wegenetz ausgebaut. Südliche Hälfte größtenteils Ödland, verbreitet mit bäuerlichem Torfstich, vor allem im Vormoor stark vernäßte und total zerstochene, weglose Flächen.
b) Niedermoorgebiet: Größtenteils in landwirtschaftlicher Nutzung, nur kleinflächig Wald oder Ödlandreste. Entwässerung und Zuwegung i. a. ausgebaut.

Bewuchs:

a) Südliches Viertel des Hochmoorgebietes meist Birken-Kiefernbruchwald mit Molinia, Ericaceen und Sphagnum; in Stichgebieten lockerer Baumbestand und verbreitet Schilf. Im nördlich anschließenden Viertel daneben weite Molinia-Flächen mit Baumgruppen (Birke, Kiefer, Salix, Fichte). Nördliche Hälfte bis auf kleine Molinia-Flächen oder unbedeutende Bruchwaldreste Grünland.
b) Landwirtschaftlich genutzte Flächen Grünland.

Mooruntergrund:

Vorwiegend Sand, in der südlichen Hälfte des Hochmoorgebietes kiesig und verbreitet 1- 2 dm Schluff unmittelbar unter dem Torf.

Mächtigkeit:

a) Meist zwischen 1 und 2 m, max. 2,6 m.
b) Weniger als 1 m.

Schichtaufbau:

a) Zuunterst stark zersetzter Seggen- und Birkenbruchwaldtorf, meist weniger
als 1 m bis max. 1,6 m mächtig; darüber stellenweise bis 0,4 m Cuspidata­ Scheuchzeria-Torf; darüber stark zersetzter Sphagnum-Torf, meist 0,5 bis 1 m bis max. 1,3 m mächtig.
b) Stark zersetzter Seggen- und Erlen-(Birken-)Bruchwaldtorf.

Datierung:

Nach pollenanalytischen Datierungen an 2 Profilen aus dem Hochmoorgebiet dürfte das Moorwachstum zwischen 3000 und 4000 Jahren vor Chr. begonnen haben. Lit.: SELLE (1936). Beginn des Hochmoorwachstums im 1. vorchristlichen Jahrtausend. Die von SELLE gegebene Interpretation der Pollendiagramme ist überprüfungsbedürftig.