151. Fuhse-Talmoor bei Peine

TK25:

Bl. Peine (3627), Gr. llsede (3727).

Größe:

11,0 qkm. Niedermoor.

Teilnamen:

Trentelmoor (ca. 0,2 qkm kreisrunde Moorfläche südwestlich von Stederdorf), Glindbruch (nach Westen gerichteter Ausläufer des Moores südlich von Telgte bei Peine).

Kartierung:

SCHNEEKLOTH 1970 (Übersichtsaufnahme).

Erschließung und Nutzung:

a) Fuhse-Talmoor nördlich von Eixe: Überwiegend landwirtschaftlich genutzt, südwestlich von Abbensen auf ca. 1,3 qkm Bruchwald und ödlandartige Halbkulturen, kleinere Ödlandflächen verstreut. Fuhse begradigt und sehr gut ausgebaut, Entwässerung sonst mäßig bis schlecht. Noch mehrere offene Altwasserschlingen. Wegenetz mäßig ausgebaut. Das Moor wird von der Autobahn Hannover - Braunschweig durchquert.
b) Fuhse-Talmoor zwischen Eixe und Straße Peine - Vöhrum: Überwiegend landwirtschaftlich genutzt, Bruchwaldreste ca. 0,4 qkm südwestlich von Eixe und am Ostrand der Fuhseniederung, hier verbreitet flacher Torfstich. Fuhse begradigt und gut ausgebaut, zahlreiche Altwasserschlingen noch vorhanden. Binnenentwässerung und Wegenetz mäßig. Am Südrand des Teilgebietes Kläranlage der Stadt Peine. Durch das Moor führt die Eisenbahnstrecke Peine - Plockhorst.
c) Trentelmoor: Sehr stark vernäßtes Ödland, im Randgebiet kleinflächig landwirtschaftlich genutzt. Der einzige Entwässerungsgraben sichtbar von Abwasser überlastet. Das Moor wird durchquert von der Eisenbahnstrecke Peine - Plockhorst.
d) Moorgebiete südlich der Straße Peine - Vöhrum: Vorwiegend landwirtschaftlich genutzt, ca. 1/2 qkm Bruchwald im Glindbruch südlich von Telgte; südwestlich von Telgte zahlreiche kleinere Ödlandflächen mit flachem Torf­ stich. Stark vernäßter Bruchwald auch westlich von Dungelbeck. Fuhse begradigt und sehr gut ausgebaut, Binnenentwässerung sonst meist nur mäßig, im Pisser-Talmoor (südöstlicher Moorausläufer) verbreitet Staunässe. Das Moor wird durchquert u. a. von der Eisenbahnstrecke Hannover - Braunschweig sowie dem Mittellandkanal. Im Fuhsetal bei Peine größere Flächen aufgeschüttet und bebaut.

Bewuchs:

a) Landwirtschaftliche Nutzflächen Grünland. Südwestlich von Abbensen Erlen-Birkenbruchwald mit Kiefer und Fichte, ausgedehnte Seggenstreuwiesen, z. T. mit Schilf durchsetzt. Altwasserschlingen verbreitet mit Schilf. An der Bundesautobahn und bei Eixe Erlenbruchwaldreste.
b) Landwirtschaftliche Nutzflächen Grünland. Bruchwald südwestlich Eixe vorwiegend Erle; am Ostrand der Fuhse-Niederung größere Flächen Erlen-Weiden-Bruchwald, verbreitet mit Schilf und Typha. Altwasserschlingen z. T. mit Schilf.
c) Vorwiegend offene Schilfflächen und Weidenbruchwald. Randlich Grünland.
d) Landwirtschaftliche Nutzflächen Grünland. Bruchwald im Glindbruch südlich Telgte vorwiegend Erle, z. T. extensiv waldbaulich bewirtschaftet, südwestlich Telgte verbreitet Schilffelder mit Weidengebüsch. Bruchwald bei Dungelbeck vorwiegend Erle, Schilf.

Mooruntergrund:

a) Meist Mittel- bis Grobsand, verbreitet kiesig. Stellenweise toniger Schluff.
b) Vorwiegend Fein- bis Mittelsand, stellenweise kiesig. Kleinflächig toniger Schluff oder einige dm Ton unmittelbar unter dem Torf.
c) Toniger Schluff, stellenweise feinsandig.
d) Im Glindbruch durchweg Schluff, feinsandig oder tonig. Im Fuhsetal westlich von Peine meist Fein- bis Mittelsand, stellenweise tonig-schluffig oder einige dm Ton unmittelbar unter dem Torf; Fuhsetal südlich des Mittellandkanals vorwiegend Schluff, stellenweise feinsandig. Im Pissertal vor­ wiegend Schluff, verbreitet aber auch schluffiger Feinsand, stellenweise einige dm Ton unmittelbar unter dem Torf.

Mächtigkeit:

a) In der Längsachse des Tales 1 - 2 m, max. 2,5 m.
b) Größtenteils mehr als 2 m, auf etwa 1/3 der Fläche mehr als 3 bis max. 3,9 m.
c) Meist mehr als 3 m, max. 7,5 m nachgewiesen.
d) Glindbruch meist um 1 m bis max. 1,4 m. In der Längsachse des Fuhsetales meist 1,5 - 2 m, max. 2,8 m. Im Pissertal meist um 1 m bis max. 1,5 m.

Schichtaufbau:

a) Vorwiegend stark bis sehr stark zersetzter Erlenbruchwaldtorf, unter­ geordnet Seggentorf; kleinflächig überdeckt von 2 - 5 dm Schluff oder schluffigem Ton, stellenweise mit Raseneisenstein.
b) Vorwiegend stark zersetzter Erlenbruchwaldtorf, untergeordnet Seggentorf mit Erlenholzresten und reichlich Menyanthes-Samen in den untersten Schichten. Verbreitet bis 1,5 m mächtige, mäßig zersetzte Schilftorflagen. In einer Bohrung 2 dm Kalkmudde im Erlenbruchwaldtorf.
c) Zuunterst stellenweise bis 0,6 m schwach zersetzter Seggen-Braunmoostorf mit massenhaft Menyanthes-Samen. Darüber, verbreitet direkt über mineralischem Untergrund, bis zu 3,2 m Feindetritusmudde (See-Ablagerung!). Darüber bis zu 1 m schwach bis mäßig zersetzter Cuspidata-Scheuchzeria-Torf. Darüber ca. 0,5 m mäßig bis stark zersetzter Sphagnum-Torf mit reichlich Wollgras- und vereinzelten Kiefernholzresten. Darüber bis zu 1,2 m mäßig zersetzter Seggen-Sphagnum-Torf mit reichlich Wollgrasresten. Zuoberst einige dm stark zersetzter Seggentorf, stellenweise mit Sphagna Cuspidata.
Das Trentelmoor geht wahrscheinlich auf einen Erdfall zurück, durch den sich zunächst eine offene Wasserfläche bildete. Merkwürdigerweise erfolgte die Verlandung durch mesotrophe (hochmoorartige) Pflanzengemeinschaften, die erst in der jüngsten Vergangenheit von Niedermoorvegetation abgelöst wurden.
d) Im Glindbruch stark zersetzter Erlenbruchwald- und Seggentorf. Im Fuhsetal vorwiegend stark bis sehr stark zersetzter Erlenbruchwaldtorf, im obersten Meter verbreitet auch stark zersetzter Seggen- und Schilf­Seggentorf; das Moor ist hier weitflächig überdeckt von 2 - 5 dm mächtigem, meist eisenfleckigem, schluffigem Ton. Im Pissertal stark bis sehr stark zersetzter Erlenbruchwald- und Seggentorf, in den obersten 2 - 5 dm verbreitet tonig.