156. Niedermoor bei Vechelde

TK25:

Bl. Vechelde (3728).

Größe:

4,1 qkm Niedermoor.

Kartierung:

SCHNEEKLOTH 1970 (Übersichtsaufnahme).

Erschließung und Nutzung:

Ca. 1/4 Bruchwald und extensiv bewirtschafteter Privatwald, ca. 3/4 landwirtschaftlich genutzt. Im Moor liegen mehrere große, bis zu 3 m hohe Abraumhalden, östlich von Köchingen eine 0,2 qkm große Klärbeckenanlage sowie ein Müllabladeplatz, südwestlich von Gr. Gleidingen ein ausgedehntes Rückhaltebecken des Zweigkanals Salzgitter. Das Moor wird u. a. durchquert von der Eisenbahnstrecke Hannover - Braunschweig, von der Bundesstraße 1 sowie dem Zweigkanal Salzgitter. Vorfluter i. a. gut ausgebaut, dabei aber z. T. mit Abwasser sichtbar überlastet. Binnenentwässerung und Wegenetz i. a. nur mäßig ausgebaut. Das Bruchwaldgebiet westlich von Sonnenberg als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen.

Bewuchs:

Bruchwaldgebiet östlich Vechelde (Denstorfer Holz) vorwiegend hoher Erlen-Pappel-Bestand; Bruchwaldgebiet westlich Sonnenberg (Wierther und Sonnenberger Holz) vorwiegend Erlenhochwald, verbreitet sehr nass, stellenweise mit Pappel und Weide, im Unterwuchs Schilf häufig, kleinflächig auffallend reichliches Vorkommen von Anemone, Oxalis und Urtica; Bruchwaldgebiet südöstlich Gr. Gleidingen (Ellernbruch) Erlenhochwald, stellenweise mit Eiche, im Unterwuchs verbreitet Schilf und Urtica. Landwirtschaftliche Nutzflächen Grünland.

Mooruntergrund:

Schluff; nur stellenweise feinsandig oder tonig und schwach eisenfleckig.

Mächtigkeit:

Nördlich der Eisenbahnstrecke Hannover - Braunschweig meist 2 - 3 m, max. 4,2 m. Südlich der Eisenbahnstrecke meist 1 - 2 m, max. 2,5 m. Isoliertes Teilgebiet südlich Gr. Gleidingen weniger als 1 m.

Schichtaufbau:

Über geringe Entfernungen hin sehr wechselhaft. Vorwiegend stark bis sehr stark zersetzter Seggentorf, stellenweise mit Schilfresten oder geringmächtigen Schilftorflagen; kleinflächig über der Moorbasis oder in den obersten Schichten bis zu 15 dm mächtiger stark zersetzter Erlenbruchwaldtorf. Das Moorgebiet nördlich der Eisenbahnstrecke Hannover - Braunschweig ist in seinen unteren Schichten durchsetzt von Mergelnestern, enthält z. T. erhebliche Mengen an Molluskenschalen und weist verbreitet 2 - 6 dm mächtige Kalkmuddelagen auf; die obersten 5 - 15 dm sind hingegen von derartigen kalkreichen Bestandteilen nahezu frei. Im Moorgebiet südlich der Eisenbahnstrecke kalkreiche Einlagerungen im Torf weniger regelmäßig, stattdessen größere Verbreitung der Erlenbruchwaldtorfe. Kleinflächig 2 - 5 dm mächtige künstliche Überdeckungen mit Feinsand oder Schluff.