162. Rieseberger Moor

TK25:

Bl. Königslutter am Elm (3730).

Größe:

1,6 qkm. Niedermoor.

Kartierung:

SCHNEEKLOTH 1970 (Übersichtsaufnahme).

Erschließung und Nutzung:

Nach Akten Landeshauptarchiv Wolfenbüttel seit 1744 Torfstich, z. T. durch staatliche Torfadministration Königslutter. Ca. 2/3 Bruchwald (heute Naturschutzgebiet), ca. 1/3 landwirtschaftlich genutzt (vorwiegend randliche Gebiete). Im Naturschutzgebiet nur einige unbefestigte Fußpfade, sonst Wege i. a. nur mäßig ausgebaut. Im Bruchwaldgebiet keine nennenswerte Entwässerung, landwirtschaftliche Nutzflächen mäßig entwässert. In den 50er Jahren Torfgewinnung zur Herstellung einer Heilmoorlauge für eine Spezialfirma in Hannover.

Bewuchs:

Im Bruchwaldgebiet Birke und Weide vorherrschend, daneben Erle (vor allem in der nördlichen Hälfte) und vereinzelt Kiefer; im Unterwuchs verbreitet Schilf, im südöstlichen Randgebiet verbreitet Molinia und Sphagnum; hier Standort einiger seltener Moorpflanzen, u. a. Ophioglossum vulgatum, Pinguicula vulgaris. Lit.: SELLE (1935). Landwirtschaftliche Nutzflächen Grünland.

Mooruntergrund:

Feinsand, stellenweise kiesig.

Mächtigkeit:

Meist 1,5 - 2 m, max. 2,1 m. Eine mineralische Insel im Moor (Tertiär) überragt die Mooroberfläche um etwa 1 m.

Schichtaufbau:

Von Ort zu Ort sehr unterschiedlich. Vorherrschend ist stark zersetzter Seggentorf, stellenweise mit Schilfresten und reichlich Menyanthes-Samen; daneben verbreitet stark zersetzter Erlenbruchwaldtorf und, vor allem in dem südwestlichen Ausläufer, schwach bis mäßig zersetzter Laubmoostorf. Stellenweise 0,5 - l dm mächtiges mineralisches Sediment im Torf.

Datierung:

SELLE untersuchte pollenanalytisch 2 Profile. Bei beiden beginnt das Moorwachstum gegen Ende des Präboreal (ca. 1000 Jahre von Chr.) und endete im frühen Atlantikum (ca. 5000 Jahre vor Chr.). Lit.: SELLE (1935). Die Datierungen erscheinen überprüfungsbedürftig.