169. Moore im Nordradde-Tal

169 A. Moore im Nordradde-Tal z. T.

Allgemeine Beschreibung:

Vier einzelne Teilgebiete, von denen sich drei nördlich des hier beschriebenen Bereiches vereinigen.

TK25:

Bl. Berßen (3210), Holte (3211).

Größe:

4,0 qkm, davon 3,6 qkm Niedermoor, 0,4 qkm Hochmoor.

Kartierung:

URTEL 1959 (nördliche Hälfte des Moorgebietes bis etwa zur Straße Klein­Stavern-Apeldorn) Emslandkarte 1: 5000; SCHNEEKLOTH 1970 (südliche Hälfte des Moorgebietes) Übersichtsaufnahme.

Erschließung und Nutzung:

a) Moor unmittelbar beiderseits der Nordradde: Bis 1930 weitgehend unerschlossen, sodann großflächige Kultivierungen in der Umgebung des Moores. Im Moor selbst bis 1969 meist vernäßte Halbkulturen mit sehr schlechter Zuwegung, an Straße Gr. Stavern-Kl. Berßen noch 1959 Aufstau zum Betrieb der Mühle Bruneforth. Seit 1969 Begradigung und großzügiger Ausbau der Nordradde.
b) Kleines Niedermoorgebiet zwischen Tinner Dose und Nordradde: gehört zum militärischen Sperrbezirk der Tinner Dose, unkultiviert.
c) Hochmoorfläche nördlich Gr. Berßen: Zu etwa 2/3 ertragsarmes Grünland, 1/3 Ödland mit bäuerlichem Torfstich. Binnenentwässerung und Zuwegung schlecht.
d) Niedermoorfläche nordwestlich von Hüven (Kienmoor): Nahezu vollständig in landwirtschaftlicher Nutzung, Entwässerung und Wegenetz mäßig ausgebaut. Seit 1958 wird das Moorgebiet durchquert von einer unterirdischen Erdöl-Fernleitung.

Bewuchs:

a) Nahezu in ganzer Fläche Grünland; am südlichen Ende kleinflächig noch Weidenbruchwald mit Hochstauden und Großseggen.
c) Neben Grünland verbreitet Birkenbruchwald mit einzelnen Kiefern, Unterwuchs Molinia und Ericaceen.
d) Grünland.

Mooruntergrund:

a) Fein- bis Mittelsand, stellenweise etwas kiesig, in flussentfernteren Lagen z. T. podsoliert; unmittelbar unter Moorbasis verbreitet schluffig-toniger Sand.
c) Heller Feinsand, nur im Randgebiet kleinflächig podsoliert.
d) Vorwiegend heller Feinsand, stellenweise etwas kiesig.

Mächtigkeit:

a) Auf 50 - 100 m beiderseits der Nordradde meist 1,5 - 3 m, stellenweise jedoch auch bis nahezu 5 m. In Entfernungen von mehr als etwa 100 m von der Nordradde Mächtigkeit sprungartig auf weniger als 1 m zurückgehend.
b) Weniger als 1 m.
c) Zur Hälfte weniger als 1 m, nach Norden zunehmend bis zu 1,8 m.
d) Meist weniger als 1 m, in der Längsachse des Tales bis max. 1,4 m.

Schichtaufbau:

a) Größtenteils bis 1,5 m Tiefe stark zersetzter Seggentorf, stellenweise reich an Schilfresten; darunter stark zersetzter Erlenbruchwaldtorf, nach Süden zunehmend mit Schilftorflagen, stellenweise bis 5 dm mächtige Sandzwischenlagen; an der Mündung der Gräfte in die Nordradde 3 dm Siderit im Erlenbruchwaldtorf. In flussentfernten, randlichen Lagen stellenweise stark zersetzter Sphagnum-Seggentorf in den obersten 5 dm. Auf dem Torf verbreitet eine bis 3 dm mächtige stark humose Sanddecke. Neuerdings auf großen Flächen Überdeckung mit sandigem Baggeraushub, stellenweise bis 1,5 m mächtig.
c) Unter einer nur 2 - 4 dm mächtigen Decke sehr stark zersetzten Sphagnum­Torfes liegt stark zersetzter Seggen-, Schilf- und Birkenbruchwaldtorf.
d) Meist stark zersetzter Seggentorf, an Stellen mit mehr als 8 dm Torfauflage am Grunde Erlenbruchwaldtorf. Im westlichen Randgebiet kleinflächig Sphagnum-Torf an der Oberfläche.