169. Moore im Nordradde-Tal

169 B. Moore im Nordradde-Tal z. T.

TK25:

Bl. Wahn (3110), Sögel (3111).

Größe:

15,7 qkm, davon 7,2 qkm Niedermoor, 8,5 qkm Hochmoor.

Kartierung:

URTEL, GEBERT 1959 (Emslandkarte), SCHNEEKLOTH 1972 (Übersichtsaufnahme Restflächen).

Erschließung und Nutzung:

Insgesamt ca. 4 qkm Ödland, in größeren zusammenhängenden Flächen mit starkem bäuerlichem Torfstich vor allem im nördlichen Hochmoorgebiet und nordöstlich von Eisten. Sonst landwirtschaftliche Nutzflächen. Im Hochmoorgebiet nördlich des Theikenmeeres um letzte Jahrhundertwende planmäßiger Torfabbau für Ziegelei in Spahn. Vorflut in der nördlichen Hälfte des Moores ausgebaut und Nordradde begradigt, sonst Entwässerung im allgemeinen mäßig. Wegenetz mäßig bis schlecht ausgebaut.
Theikenmeer (verlandeter flacher See mit kleiner Wasser-Restfläche) ist Naturschutzgebiet. Durch das nördliche Hochmoorgebiet verläuft eine Erdölpipeline (erbaut 1958), sowie eine Elektrizitäts-Fernleitung. Der mittlere Bereich des Moores wird durchkreuzt von der Hümmlinger Kreisbahn-Strecke Lathen-Werlte und der Straße Sögel-Eisten. Durch das Moorgebiet südlich Gut Lehmhaus führt eine Erdgas-Fernleitung (erbaut 1972). Im nördlichen Randbereich des Niedermoores Erdölförderungsanlagen.

Bewuchs:

Ödland im nördlichen Hochmoorgebiet verbreitet Birken- (Kiefern-) Bruchwald; Unterwuchs Molinia, Ericaceen, Eriophorum vaginatum, Sphagnum. Südliche Hälfte des Theikenmeeres (ohne Torfauflage!) nur jahreszeitlich flach überschwemmte Binsenfläche, umrandet von Birken-Salix-Gebüsch mit Molinia; nördliche Hälfte des Theikenmeeres in Verlandung: Seggenschwingrasen mit kleinen Resten freier Wasserfläche. Ödland im Hochmoorgebiet südlich Gut Lehmhaus meist Birkenbruchwald, einzelne Kiefern, Molinia, Ericaceen, Sphagnum. Landwirtschaftliche Nutzflächen Grünland.

Mooruntergrund:

Weit überwiegend Feinsand, stellenweise schluffig oder grobsandig; vereinzelt 1 -2 dm Schluff unmittelbar unter dem Torf. Talrelief im allgemeinen ziemlich ausgeglichen, zur Talachse hin abfallend; tiefe Erosionsrinnen, - wie an der Mittelradde -, fehlen oder höchstens in Ansätzen vorhanden.

Mächtigkeit:

Weit überwiegend weniger als 2 m. Mächtigkeiten von mehr als 2 m nur kleinstflächig unmittelbar an der Nordradde (max. um 3 m), auf größerer Fläche im Hochmoorgebiet südlich von Spahn (südlich des "Grenzgrabens") mit 2 - 4 m (max. 4,8 m) sowie an einzelnen, unabgetorften Stellen im Hochmoor nördlich des Theikenmeeres (max. 3,0 m).

Schichtaufbau:

Niedermoorgebiet: Im obersten Meter weit überwiegend stark bis mäßig zersetzter Seggentorf mit wenig Holzresten, in Nähe der Nordradde gelegentlich mit Schilftorflagen; darunter fast regelmäßig stark bis sehr stark zersetzter Erlenbruchwaldtorf, zum Moorrand hin zunehmend mit Birkenholzanteil; an der Nordradde kleinflächig 1 - 2 dm künstlich übersandet.
b) Nördliches Hochmoorgebiet: Zuunterst im allgemeinen weniger als 0,5 m mäßig bis stark zersetzter Seggen- oder Seggen-Schilftorf. Darüber stark zersetzter Sphagnum-Torf sehr unterschiedlicher Mächtigkeit (im Hochmoorgebiet südlich Spahn bis zu 4 m), im Durchschnitt 1 - 1,5 m mächtig. Im nordöstlichen Randbereich bei Moortiefen von weniger als 1 m sowie in der Umgebung des Theikenmeeres Hochmoordecke verbreitet nur sehr geringmächtig bis fehlend.
c) Hochmoorgebiet südlich Gut Lehmhaus ("Dose"): Zuunterst einige dm bis max. 1,4 m Birkenbruchwaldtorf oder Seggen-Sphagnum-Torf; darüber stark zersetzter Sphagnum-Torf bis max. 1,5 m mächtig.