240. Stemmer Moor z. T.

TK25:

Bl. Lembruch (3416), Wagenfeld (3417).

Größe:

4,2 qkm (nur niedersächsischer Anteil!). Hochmoor.

Teilnamen:

Lembrucher Torfmoor (Nordwestviertel), Brockumer Torfmoor (Südwestviertel).

Kartierung:

SCHNEEKLOTH 1971 (Übersichtsaufnahme).

Erschließung und Nutzung:

Nur etwa 10 % der Fläche in landwirtschaftlicher Nutzung, vor allem Randgebiete. Sonst Ödland, verbreitet mit starkem bäuerlichem Torfstich. Weite Flächen werden jährlich von Schafen beweidet. Wegenetz mäßig bis schlecht ausgebaut, nur eine befestigte Stichstraße zu einer militärischen Anlage im östlichen Randgebiet des Moores. Entwässerung meist mäßig, vielfach schlecht instand. Westrand des Moores auf mehr als 1 qkm Landschaftsschutzgebiet; im östlich angrenzenden, zu Nordrhein-Westfalen gehörenden Bereich, ca. 1 qkm großes Naturschutzgebiet. Lit.: ANT & ENGELKE 1970, Nr. 315.

Bewuchs:

Nordwestlich an das Naturschutzgebiet grenzend eine ca. 1/2 qkm große, freie Fläche mit Molinia, Eriophorum vaginatum und vereinzelten Birken. Sonst weit überwiegend offener, parkartiger Birkenbruchwald, im westlichen Randbereich offener Birkenhochwald, dazwischen größere Molinia-Eriophorum-Lichtungen. Das Stemmer Moor gilt als eines der landschaftlich besonders reizvollen Moore des norddeutschen Flachlandes.

Mooruntergrund:

Fein- bis Mittelsand, meist hellgelbgrau, in den Randgebieten des Moores verbreitet podsoliert. Nur vereinzelt 1 - 2 dm toniger Schluff unmittelbar unter dem Torf. Untergrundrelief schwach wellig, am Westrand ragen 2 größere Sandinseln durch die Mooroberfläche.

Mächtigkeit:

Größten teils weniger als 1 m, nur im Lembrucher Torfmoor kleinflächig bis zu 1,5 m, an einer einzelnen Bohrung mit limnischen Sedimenten insgesamt 2,8 m. Das Stemmer Moor ist auch im ursprünglichen Zustand mit weniger als 2 m Mächtigkeit ein im Verhältnis zu seiner Fläche ungewöhnlich geringmächtiges Hochmoor gewesen.

Schichtaufbau:

Flachgründige Gebiete (weniger als 50 cm Torfauflage) i. a. nur stark zersetzter Sphagnum-Torf, kleinflächig in der flachgründigen Randzone jedoch auch stark zersetzter Birkenbruchwaldtorf. In Gebieten mit mehr als 50 cm Mächtigkeit (= etwa 1/2 der Fläche) zuunterst 2 - 7 dm Birkenbruchwaldtorf, darüber stark zersetzter Sphagnum-Torf, sehr verbreitet in Wechsellagerung mit schwach zersetzten Sphagnum-Torflagen. Nur kleinstflächig findet sich Weißtorf von mehr als 3 dm bis max. 8 dm Mächtigkeit an der Oberfläche. Im Lembrucher Torfmoor an einer Bohrung unter 7 dm Hochmoortorf und 11 dm Birkenbruchwaldtorf zunächst 1 dm Ton, darunter 9 dm schluffige Feindetritusmudde.