281. Moore im Marka-Tal - Oberlauf bis Neuscharrel-Heetberg

Allgemeine Beschreibung:

Das Talmoor der nach Norden abfließenden Marka geht über in das Talmoor der nach Süden abfließenden Mittelradde. Beiderseits der Wasserscheide zwischen beiden Flußsystemen (hier zu gleich die Beschreibungsgrenze) hat sich ein 2 qkm großes Hochmoor entwickelt.
In der folgenden Beschreibung wird unterschieden zwischen
a) breiter Talabschnitt Oberlauf bis Bischofsbrück
b) schmaler Talabschnitt Bischofsbrück bis Neuvrees
c) Kiebitzmoor

TK25:

Bl. Werlte (3112), Gehlenberg (3012), Scharrel (2912).

Größe:

11,0 qkm, davon 1,2 qkm Hochmoor, 9,8 qkm Niedermoor.

Teilnamen:

Linderner Moor (Hochmoor an der Wasserscheide zur Mittelradde), Kiebitzmoor (3,3 qkm große Niedermoorfläche am Nordende des Beschreibungsgebietes).

Kartierung:

a) SCHNEEKLOTH 1972 (Übersichtsaufnahme)
b) HACKER, H. MÜLLER 1954, URTEL, 1955 (Emslandkarte 1: 5000)
c) LAUENSTEIN, SCHÜTTE 1953 (Emslandkarte 1: 5000), SCHNEEKLOTH, TÜXEN 1972 (Übersichtsaufnahme).

Erschließung und Nutzung:

a) Ca. 1/3 Ödland (fast ausschließlich im Linderner Moor, hier verbreitet bäuerlicher Torfstich), sonst landwirtschaftliche Nutzfläche (im nördlichen Drittel flächenhaft vernachlässigt). Im mittleren Drittel Besitzgrenzen umgelegt, hier Wegezustand und Entwässerung gut. Sonst Wegenetz mäßig bis schlecht, Binnenentwässerung meist nur mäßig ausgebaut. Durch das Moor führen die Straßen Lindern - Vrees und Vrees - Peheim. Marka nur am Oberlauf bis Straße Vrees - Peheim ausgebaut, von dort an weitgehend unreguliert.
b) Weit überwiegend in landwirtschaftlicher Nutzung. Marka unreguliert, Binnenentwässerung mäßig, Zuwegung mäßig bis schlecht.
c) Ursprünglich mit Hochmoordecke; diese bis auf geringe Reste abgetorft (verbreitet noch flache Torfstiche sichtbar). Überwiegend in landwirtschaftlicher Nutzung, z. T. jedoch sehr extensiv. Besonders in der südlichen Hälfte verbreitet ödlandartige Hutungen. Wegenetz mäßig ausgebaut; Vorfluter mäßig, Binnenentwässerung sonst meist schlecht. In Nähe der Siedlungen (nördlicher Rand) Kulturzustand im allgemeinen besser.

Bewuchs:

a) Ödland im Linderner Moor überwiegend offene Molinia- (Ericaceen-) Flächen mit einzelnen Birken, im nördlichen Drittel des Talabschnittes meist Binsenflächen mit Salix und Erle. Nutzflächen Grünland, kleinflächig und unregelmäßig verteilt Acker.
b) Landwirtschaftliche Nutzflächen Grünland.
c) Landwirtschaftliche Nutzflächen überwiegend Grünland, am nördlichen Rand jedoch verbreitet auch Acker. Am südlichen Rand östlich der Marka Fichtenanpflanzung. Ödland meist offene Molinia-Flächen mit einzelnen Salix und Birken.

Mooruntergrund:

a) Oberlauf bis etwa zur Straße Lindern - Vrees vorwiegend Fein- bis Mittelsand, verbreitet kiesig. Nördlich davon überwiegend stark schluffiger Feinsand, verbreitet Schluff 3-6 dm mächtig unmittelbar unter dem Torf.
b) Überwiegend Fein- und Mittelsand, stellenweise schluffig oder kiesig.
c) Feinsand, stellenweise schluffig.

Mächtigkeit:

a) Im Linderner Moor überwiegend 3 - 4 m bis max. 4,8 m. Übriges Gebiet etwa je zur Hälfte 1 - 2 m (Tallängsachse) und weniger als 1 m. Einzelne kleine Geestinseln durchragen das Moor.
b) Meist 1,5 - 2,5 m, nur stellenweise wenig über 3 m.
c) Im allgemeinen weniger als 1 m, an Stellen geringer Abtorfungstiefe (kleinflächig) sowie auf einem 100 m breiten Streifen beiderseits der Marka jedoch auch darüber bis max. 2,0 m nachgewiesen.

Schichtaufbau:

Im Linderner Moor zuunterst an mehreren Bohrungen bis zu 9 dm schluffige Feindetritusmudde, sonst zuunterst bis 5 dm mäßig bis schwach zersetzter Braunmoostorf; darüber meist mäßig zersetzter Schilf- (Seggen-) Torf mit viel Menyanthes-Samen; nach oben übergehend in stark bis mäßig zersetzten Seggen- oder Birkenbruchwaldtorf; darüber stark zersetzter Sphagnum-Torf (Schwarztorf), meist 1,5 - 2 m bis max. 3.6 mächtig. Hochmooroberfläche nördlich der Marka deutlich aufgewölbt, in dem Ausläufer südlich der Marka bei gering er Schwarztorfmächtigkeit plan bis konkav.
Sonst im Talmoor an der Marka überwiegend stark bis mäßig zersetzter holzarmer Seggentorf, stellenweise Birken- oder Erlenbruchwaldtorf vereinzelt Schilftorflagen.
b) Zuunterst Erlenbruchwaldtorf, darüber verbreitet mäßig zersetzter Schilftorf, darüber stark zersetzter Seggentorf. Flächenweise 2 - 3 dm künstlich übersandet.
c) Stark bis sehr stark zersetzter Seggen- und Birkenbruchwaldtorf, vereinzelt einige dm schwach zersetzter Braunmoostorf an der Basis; darüber stellenweise (wo nur unvollständig abgetorft) noch einige dm stark zersetzter Sphagnum-Torf. Im Randgebiet und an der Marka kleinflächig bis zu 3 dm künstlich übersandet.