283. Niedermoor im Soeste-Tal (Oberlauf bis Friesoythe)

Allgemeine Beschreibung:

Länge des Talabschnittes ca. 30 km.
In der folgenden Beschreibung wird unterschieden zwischen
a) Soeste-Tal (Oberlauf bis Pehmertange, 3 km südlich Friesoythe)
b) Friesoyther Moor (Moorfläche westlich Pehmertange)
c) Moorgebiet am südlichen Ortsrand von Friesoythe bis Pehmertange.

TK25:

Bl. Cloppenburg (3114), Molbergen (3113), Markhausen (3013), Friesoythe (2913).

Größe:

8,7 qkm Niedermoor.

Kartierung:

SCHNEEKLOTH 1972 (Übersichtsaufnahme; Oberlauf bis Mittelsten Thüle), URTEL 1955, NENTWIG 1958 (Emslandkarte 1:5000; Mittelsten Thüle bis Pehmertange), TÜXEN 1972 (Pehmertange bis Friesoythe).

Erschließung und Nutzung:

a) Im Abschnitt östlich Cloppenburg Soeste und Binnenentwässerung mäßig ausgebaut, meist landwirtschaftliche Nutzfläche, nur kleinflächig Ödland. Zuwegung gut bis mäßig. Im Abschnitt Cloppenburg bis Thülsfelder Stausee (erbaut um 1953) Soeste mäßig bis schlecht ausgebaut; Binnenentwässerung schlecht, zwischen Stedingsmühlen und Stausee sehr schlecht; weit überwiegend Ödland, Zuwegung schlecht. Stausee und 3 km Soeste-Tal südlich des Stausees sind Naturschutzgebiet. Im Abschnitt Thülsfelder Stausee bis Pehmertange Soeste und Binnenentwässerung mäßig ausgebaut; ca. 2/3 landwirtschaftliche Nutzfläche, 1/3 Ödland, Zuwegung schlecht. Nördlich Pehmertange Soeste begradigt und ausgebaut.
b) Ca. 1/3 Ödland, stellenweise mit flachem bäuerlichem Torfstich, 2/3 landwirtschaftliche Nutzfläche. Entwässerung gut bis mäßig; Wegenetz mäßig ausgebaut.
c) Weit überwiegend in landwirtschaftlicher Nutzung. Vorflut (Soeste) und Binnenentwässerung gut ausgebaut, Wegenetz gut. Durch das Moorgebiet verlaufen zwei Autostraßen; flachgründige Gebiete entlang der Bundesstraße 72 bebaut.

Bewuchs:

a) Ödland überwiegend nasse bis stark vernäßte Schilf-Seggen-Hochstaudenflächen mit Salix-Gebüsch, kleinflächig Erlenbruchwald, unterhalb des Thülsfelder Stausees auch Birkenbruchwald mit Molinia und Myrica. Landwirtschaftliche Nutzflächen Grünland, verbreitet ertragsarme Halbkulturen.
b) Ödland meist offene Molinia-Flächen, teilweise mit Salix und Seggen, teilweise mit einzelnen Birken, Kiefern und Ericaceen. Nutzflächen überwiegend Grünland, kleinflächig Acker.
c) Ca. 2/3 Grünland, 1/3 Acker.

Mooruntergrund:

a) Östlich Cloppenburg Mittel- bis Feinsand, verbreitet grobsandig-kiesig. Im Bereich Stedingsmühlen Mittelsand, verbreitet stark kiesig. Sonst weit überwiegend Feinsand.
b) Feinsand.
c) Feinsand, stellenweise schluffig.

Mächtigkeit:

a) Östlich Cloppenburg im allgemeinen weniger als 2 m, nur stellenweise wenig darüber. Zwischen Cloppenburg und Thülsfelder Stausee in Talmitte meist mehr als 4 m, verbreitet mehr als 6 m. Zwischen Stausee und Pehmertange meist 2 - 3 m.
b) Im allgemeinen weniger als 0,8 m. Das Moor ist durch zahlreiche flache Sandrücken stark gegliedert.
c) Im allgemeinen weniger als 1 m, stellenweise bis max. 4 m nachgewiesen (ehemalige Fließrinnen der Soeste). Das Moorgebiet ist durch zahlreiche, flache Sandrücken stark gegliedert.

Schichtaufbau:

a) Sehr wechselhaft, vorwiegend stark zersetzter Seggen- und Erlenbruchwaldtorf letzterer vorzugsweise in den unteren Schichten des Moores. Schilftorf selten. In Nähe der Soeste stellenweise 2 - 4 dm mächtige Schluff- oder Sandschichten eingelagert. An der Basis des Moores gelegentlich schwach zersetzter Braunmoostorf. Zwischen Mittelsten Thüle und Pehmertange an den Moorrändern kleinflächig einige dm hochmoorartiger Torf an der Oberfläche. Hier Kulturland kleinflächig auch künstlich übersandet.
b) Überwiegend stark zersetzter Seggentorf, in den untersten 0,5 m verbreitet Erlen-Birken-Bruchwaldtorf. An der Oberfläche stellenweise einige dm hochmoorartiger Torf.
c) Überwiegend stark zersetzter Seggen- und Birkenbruchwaldtorf, stellenweise mit Raseneisenerz und Vivianit. An der Basis nicht selten einige dm schwach zersetzter Braunmoostorf. In Nähe der Siedlungen und an der Soeste verbreitet 2 - 3 dm künstlich übersandet.