284. Ginger Dose

Allgemeine Beschreibung:

Das Moorgebiet grenzt im Süden mit der Straße Großenging-Ermke an Nr. 189 "Moore im Südradde-Tal" und im Nordosten mit einem Ausläufer an Nr. 283 "Niedermoor im Soeste-Tal".

TK25:

Bl. Molbergen (3113).

Größe:

10,3 qkm, davon 9,7 qkm Hochmoor, 0,6 qkm Niedermoor.

Teilnamen:

Kuhmoor (nordöstlicher Ausläufer), Brockenmoor (südliches Randgebiet).

Kartierung:

HACKER 1958 (Emslandkarte).

Erschließung und Nutzung:

Ca. 1/3 landwirtschaftlich genutzt (vor allem im unabgetorften Kerngebiet und an den abgetorften Rändern des Moores), 2/3 Ödland mit sehr starkem bäuerlichem Torfstich. Im Zentrum industrieller Weißtorfabbau durch Torfwerk MÖLLER. Von Ermke nach Peheim führt ein befestigter, streckenweise aber nicht immer befahrbarer Weg durch das Moor. Sonst nur unbefestigte Torfdämme. Durch das Moor verläuft die Wasserscheide Soeste/Südradde. Vorfluter meist mäßig, im Kuhmoor gut ausgebaut, Binnenentwässerung sonst schlecht bis mäßig.

Bewuchs:

Unabgetorftes Ödland im Zentrum mit Ericaceen, Empetrum, Eriophorum vaginatum und lockerem Birken-Kiefernanflug. Im Bereich "Dosemeer" Schwingrasen mit Sphagnum und Eriophorum vaginatum. Bäuerliche Stichgebiete meist offene Molinia-Ericaceenflächen mit lockerem Birken- und Kiefernbestand; am südlichen und nordöstlichen Rand zum Niedermoor hin Birken-Erlengebüsch mit Sphagnen, Eriophorum, Typha, Seggen. Landwirtschaftliche Nutzflächen Grünland.

Mooruntergrund:

Weit überwiegend Fein- bis Mittelsand, schichtweise schluffig oder kiesig. Im nördlichen Randgebiet verbreitet 1 - 2 dm schluffiger Feinsand unmittelbar unter dem Torf. Randgebiete verbreitet podsoliert.

Mächtigkeit:

Im Zentrum auf etwa 2 qkm mehr als 4 m, dabei auf 1/2 qkm mehr als 6 m; mächtigste Stelle im Dosemeer (verlandeter Erdfall-See) mit 15 m. In den weit außen liegenden, bäuerlichen Stichgebieten sehr wechselhaft zwischen 2 und 4 m; nur ein relativ schmaler Randsaum mit weniger als 2 m.

Schichtaufbau:

Auf etwa 2/3 der Moorfläche (vorzugsweise im zentralen Gebiet) zuunterst stark bis mäßig zersetzter Seggen- (Schilf-) Torf, meist 0,5 - 1,5 m, max. 2 m mächtig; im nordöstlichen Ausläufer zuunterst auch Birkenbruchwaldtorf, an der Südradde daneben geringmächtiger Braunmoorstorf. Darüber wollgrasreicher, mäßig bis stark zersetzter Sphagnum-Torf (Schwarztorf), im Zentrum des Moores bis zu 3,8 m mächtig, in den Randgebieten meist wurzelecht unmittelbar auf Sand, im Übergangsbereich zum Niedermoor verbreitet nur als gering mächtige Decke über Seggen- und Birkenbruchwaldtorf. In den zentralen, unabgetorften Gebieten auf etwa 3 qkm darüber im allgemeinen 1 - 2 m, max. 3 m schwach zersetzter Sphagnum-Torf (Weißtorf), weit vorwiegend aus Sphagna Cymbifolia. Weißtorf in den randlichen Gebieten sehr geringmächtig oder fehlend.
Im Dosemeer (verlandeter Erdfall-See) zuunterst 6,5 m Feindetritusmudde, darüber 1 m sandige Mudde, darüber 2 m Torfmudde, darüber 3 m Wasserkissen, darüber 1,8 m hochmooartige Torfmudde, darüber 0,7 m Sphagnum-Torf (Schwingdecke).

Fotos von Barbara und Eckhard Schmatzler stammen aus der Veröffentlichung Schmatzler, B. & Schmatzler, E. (2010). Moorland: Moorlandschaften in Niedersachsen nach industriellem Torfabbau. Ratingen: Industrieverband Garten e.V.