337. Fintlandsmoor

TK25:

Bl. Edewecht (2813),

Größe:

8,1 qkm. Hochmoor.

Kartierung:

MÜLLER, H., URTEL 1953 - 1954 (Emslandkarte 1:5000); TÜXEN 1972 (Übersichtsaufnahme).

Erschließung und Nutzung:

Östlich der Linie Howiekerfeld - Frerichs-Placken (Gemeindegrenze Zwischenahn/Edewecht) kleinflächiger Wechsel zwischen Ödland mit ehemaligem bäuerlichen Torfstich und landwirtschaftlichen Nutzflächen, letztere z. T. schlecht planiertes ehemaliges Stichgelände. Entwässerung auf beiden Seiten des Bohlendammes in gutem Zustand, sonst durchweg schlecht. Wege im allgemeinen schlecht, z. T. unbefahrbar.
Westlich der Linie Howiekerfeld - Frerichs-Placken Beginn des Brenntorfabbaues 1876 durch Torfwerk Karlshof, 1898 in Moorgut umgewandelt und planmäßige Kultivierung. Auf großen Flächen im Zentrum dieses Bereiches außerdem seit 1885 durch Fa. Strenge/Ocholt Brenntorf gebaggert. Nach dem 2. Weltkrieg wurden diese Gebiete nach beendetem Torfabbau tiefgepflügt und neueingerichteten landwirtschaftlichen Betrieben übereignet. Randlich ehemaliger bäuerlicher Torfstich mit Ödland zwischen Kulturflächen. Entwässerung zwischen Bohlendamm und Wittenbergsdamm meist gut, sonst kaum ausreichend. Wegenetz überwiegend asphaltiert oder doch befestigt. Ein 0,2 qkm großes, durch bäuerlichen Torfstich stark zerkuhltes Ödlandgebiet mit offenen Wasserflächen steht unter Naturschutz.

Bewuchs:

Auf Restsockel 1 km südwestlich der Ollenbrücke Heide vorherrschend mit Erica, daneben Eriophorum vaginatum, Sphagnum compactum, Rhynchospora alba, Anflug von Birke und Kiefer. Übriges Ödland in ehemaligem Stichgelände Birkengebüsch mit Molinia-Unterwuchs, vereinzelt Calluna. Im Norden des Fintlandmoores auch Kiefernanflug mit Vaccinium vitis­idea im Unterwuchs.
Landwirtschaftliche Nutzflächen überwiegend Grünland, ca. 40 % Ackerland. Am Südende des von Karlshof ins Moor führenden Weges seit Jahren ein Buchweizenfeld zur Demonstration der früher auf dem Moor angebauten Frucht.
Hinter den Höfen am Wittenbergsdamm Windschutzpflanzung mit Sitkafichte, Lärche und Grauerle.

Mooruntergrund:

Überwiegend Feinsand, meist podsoliert und mehr oder weniger verdichtet, z. T. schluffig; in einer Rinne am Wittenbergsdamm toniger Sand.

Mächtigkeit:

Im Zentrum des Fintlandmoores auf etwa 3 qkm mehr als 3 m (maximal 4 m erbohrt), in Torfstichen weniger als 1,3 m.

Schichtaufbau:

Im Zentrum und im Süden des Moores zuunterst verbreitet 1 - 2 dm stark zersetzter Niedermoortorf wechselnder Ausbildung (Schilftorf, Seggentorf, Braunmoostorf, Birkenbruchwaldtorf), darüber vereinzelt stärker zersetzter, bis 7 dm mächtiger Cuspidata- oder Scheuchzeria-Torf. Auf der ganzen Moorfläche darüber 1,0 bis 2,7 m nach oben abnehmend wollgrashaltiger Schwarztorf (ausnahmsweise 3,7 m mächtig); verbreitet von schwach zersetzten, bis 3,5 dm mächtigen Cuspidatatorflagen unterbrochen.
Über dem Schwarztorf kleinflächig schwach bis mäßig zersetzter Cuspidatatorf in bis zu 3 dm mächtigen Lagen, sehr selten mit etwas Scheuchzeria;,daneben jedoch auch in größeren Flächen, so um den Knick des Wittenbergsdammes und in der Nordwestecke des Moores. Als oberste Schicht (außer im südlichen und westlichen Moorrandgebiet) schwach zersetzter Cymbifolia­ (sehr selten Acutifolia-) Torf. Weißtorfmächtigkeiten zum Zentrum hin langsam ansteigend, wo auf etwa 1 qkm zwischen Bohlendamm und Wittenbergsdamm maximal 1,5 m Mächtigkeit erreicht werden.