364. Veenhusener Königsmoor

TK25:

Bl. Hesel (2611), Leer (2710), Nortmoor (2711).

Größe:

9,4 qkm, davon 7,9 qkm Hochmoor, 1,5 qkm Niedermoor.

Kartierung:

HEINEMANN, RUYTER, VOIGT 1957, 195 8, 1964 (BK 25, Mskr.); MENGELING 1973 (Moorgrenzen); SCHNEEKLOTH 1960 (unveröff. Gutachten über Wolfsmeer); TÜXEN 1973 (Übersichtsaufnahme).

Erschließung und Nutzung:

Fast ausschließlich in landwirtschaftlicher Nutzung; etwa 65 ha Ödland, darin bäuerliche Torfstiche. Ehemalige Domäne in Baumschule (Fa. H. A. Hesse/Weener) umgewandelt. Entwässerung im allgemeinen mäßig, im westlichen Niedermoorgebiet flächenhaft sehr gut ausgebaut. Wege in der östlichen Hälfte fast durchweg befestigt, in der Westhälfte zum großen Teil nicht übersandet, hier mehrere ausgebaute Straßen.
Die Eisenbahnlinie Emden - Meppen durchschneidet das westliche Niedermoorgebiet.
Um das ehemalige Wolfsmeer Naturschutzgebiet von 10 ha Größe.

Bewuchs:

Ödlandflächen meist Bentgras-reiche Birkenwälder mit Gagel, auch Reinbestände von stark horstigem Bentgras. Das Wolfsmeer bis auf zwei winzige Wasserflächen verlandet durch Schwingrasen aus Sphagnum cuspidatum, S. apicularum und Eriophorurn angustifolium, randlich auch Drosera rotundifolia und Vaccinium oxycoccus. Wasserflächen umsäumt von Juncus effusus und Typha latifolia.
Landwirtschaftliche Nutzflächen ausschließlich Grünland. Etwa 1 qkm
Baumschule.

Mooruntergrund:

Feinsandiger Schluff bis schluffiger Feinsand, sehr vereinzelt auch gröbere Sande. Im westlichen Niedermoorgebiet 80 ha große Untergrundsenke. Unmittelbar südlich des Wolfsmeeres etwa 500 m breite Untergrundrinne in West-Ost-Richtung. Außerdem südlich des Wolfsmeeres vereinzelt sehr kleine und tiefe ehemalige Seebecken im Untergrund. Das Wolfsmeer ist eine reine Hochmoorbildung ohne Beziehung zum Untergrundrelief.

Mächtigkeit:

Im allgemeinen 0,5 - 1,5 m, in den großen Untergrundsenken 1,8 - 3,5 m.

Schichtaufbau:

a) Hochmoor:
Am Nordrand des Moores vom westlichen Niedermoorgebiet bis südlich des ehemaligen Flachsmeeres 4 - 8 dm zuunterst sehr stark zersetzter Niedermoortorf (Schilftorf, Seggentorf, Birkenbruchwaldtorf). Darüber, bzw. im übrigen Moorgebiet direkt über dem Mineralboden, 2 - 17 dm stark zersetzter Sphagnum-Torf (Schwarztorf), darin oder darüber verbreitet 1 - 3 dm mächtige Lagen von stark zersetztem Scheuchzeria- oder Cuspidatatorf. Als oberste Torfschicht vorherrschend 4 - 10 dm schwach bis mäßig zersetzter Cymbifolia- oder Acutifoliatorf (Weißtorf).
In ehemaligen Seebecken bis 24 dm Mudden (Torf- und Schuttmudde) unter Hochmoortorfen.
In dem kleinen Hochmoorgebiet westlich des großen (westlichen) Niedermoores 3 - 4 dm stark zersetzter Sphagnum-Torf, darüber 3 dm Klei.
b) Niedermoor:
Zuunterst verbreitet 1 - 3 dm fast ganz zersetzter Niedermoortorf. Dar­ über, bzw. direkt über dem mineralischen Untergrund, 4 - 17 dm stark zersetzter Schilftorf. Als oberste Torfschicht 4 - 6 dm stark zersetzter Seggentorf. Darüber eine Decke aus 2 - 3 dm Klei.

Datierung:

Unmittelbar südlich des Wolfsmeeres begann das Hochmoor um 2200 - 2300 v. Chr. zu wachsen. Der See selbst entstand um 1300 v. Chr. (Lit.: SCHNEEKLOTH 1960, unveröffentlicht, Archiv NLfB).