370. Grenzmoor

370 F. Ihausener Moor

Allgemeine Beschreibung:

Der die natürliche Grenze zwischen Oldenburg und Ostfriesland bildende Moorkomplex hat eine Größe von 134,1 qkm. Davon sind 73,3 qkm Hochmoor, 60,8 qkm Niedermoor.
Für die Beschreibung wird das Gebiet in kleinere Abschnitte geteilt:
A. Grenze gegen C auf der westlich Filsum von der B 72 zum Schöpfwerk an der Jümme abgehende Straße,
B. Grenze gegen C die Niedermoor-Hochmoorgrenze bei Barge,
C. angrenzend an A, B und D - F,
D. Grenze gegen C am Zusammenfluß der Sagter Ems und des Barßeler Tiefs zur Jümme,
E. Grenze gegen C und F auf dem Nordloher bzw. Augustfehner Kanal,
F. Grenze gegen C auf der Straße Hollen - Augustfehn,
G. Grenze gegen F auf der B 75.

TK25:

Bl. Apen (2712), Westerstede (2713).

Größe:

21,5 qkm, davon 20,3 qkm Hochmoor, 1,2 qkm Niedermoor.

Kartierung:

REUTER 1973 (Moorgrenzen); TÜXEN, MENGELING 1973, 1974 (Übersichtsaufnahme).

Erschließung und Nutzung:

Die Kultivierung des Moores begann 1825 in seiner Südhälfte mit der Gründung von Südgeorgsfehn. 1846 Baubeginn des Augustfehner Kanals und Gründung der "Bokeler Fehnkolonie", des späteren Augustfehns. Die Eisenhütte und das Stahlwerk in Augustfehn wurden in späterer Zeit Großabnehmer für Torf. (Lit.: WESTERHOFF 1936). Erst ab 1913 wurde die nördliche Moorhälfte durch die kanallose Fehnsiedlung Ihausen kultiviert.
Die oldenburgisch-ostfriesische Landesgrenze verläuft zwischen dem Südgeorgsfehner und dem Augustfehner Kanal der Länge nach durch das Moor.
Am Nordrand des Moores vereinzelte kleine, am Südrand südlich Ihausen größere Ödlandflächen von zusammen etwa 2 qkm mit bäuerlichen Brenntorfstichen. Darin und unmittelbar an den Hofstellen von Ihausen vereinzelte Torfstiche, in denen noch 1973 Brenntorf und Weißtorf im Handstich gewonnen wurden.
Das gesamte übrige Moor in landwirtschaftlicher Nutzung. Entwässerung mäßig ausgebaut. Von wenigen Straßen abgesehen, nur Feldwege vorhanden. die im nördlichen Ihausen zum großen Teil nicht übersandet sind.

Bewuchs:

Kulturland fast ausschließlich Grünland, nur etwa 10 % Ackerland. Ödlandflächen mit Birken und Kiefern bewaldet, im Unterwuchs Molinia, an offenen Stellen auch Calluna und Erica.

Mooruntergrund:

Feinsand, flächenhaft mittelsandig bis grobsandig. Untergrund in der nördlichen Hälfte mehr oder weniger horizontal, in der südlichen Hälfte mit etwa 0,1 % Gefälle nach Südwesten abfallend.

Mächtigkeit:

In drei Teilflächen des Hochmoorgebietes von zusammen 6 qkm 2,0 - 2,8 m, sonst zwischen 1 und 2 m, an den Rändern kleinflächig unter 1 m. Im Niedermoorgebiet zwischen 0,4 und 1,4 m.

Schichtaufbau:

a) Hochmoor:
Nördlich der Straße Kleinsander - Westerloy (nordöstliches Moordrittel) zuunterst vorherrschend wenige dm fast ganz zersetzter Hochmoortorf, darüber 6 - 22 dm stark zersetzter Hochmoortorf mit bis zu drei 1 - 2 dm mächtigen Lagen von Cuspidatatorf an der Basis, in Hochmoortorf eingeschaltet oder als oberste Schicht des Schwarztorfes. Darüber, wo nicht abgetorft, zwischen 3 und 10 dm schwach bis mäßig zersetzter Cybifoliatorf.
Südlich der Straße Kleinsander - Westerloy zuunterst kleinflächig am Rande des Niedermoorgebietes 2 - 3 dm fast ganz zersetzter Niedermoortorf oder stark zersetzter Birkenbruchwaldtorf; darüber, sonst direkt über dem mineralischen Untergrund, 3 - 11 dm stark zersetzter Hochmoortorf, nur selten mit wenigen dm mächtigen Zwischenlagen von Cuspidatatorf. Darüber, soweit nicht abgetorft, 3 - 9 dm schwach bis mäßig zersetzter Acutifolia- oder Cymbifoliatorf.
b) Niedermoor:
Stark zersetzter Seggentorf oder fast ganz zersetzter Niedermoortorf.