382. Barstedter Moor

382 B. Barstedter Moor z. T.

Allgemeine Beschreibung:

Moorgebiet rings um das "Große Meer".

TK25:

Bl. Hinte (2509), Emden (2609)

Größe:

17,9 qkm, davon 7,8 qkm Niedermoor, 10,1 qkm Hochmoor.

Kartierung:

MERKT 1977, SCHNEEKLOTH 1979 (Übersichtsaufnahme).

Erschließung und Nutzung:

In nahezu ganzer Fläche landwirtschaftlich genutzt, dabei zum größten Teil Landschaftsschutzgebiet (außer nördliches Fünftel und östlicher Randstreifen). Südliche Hälfte des Großen Meeres (kein Moorgebiet!) und Süduferzone des Sees (Moorflächen) Naturschutzgebiet. Durch ein Grundnetz asphaltierter Straßen hinreichend erschlossen, übrige Feldwege meist schlecht ausgebaut, durch das nördliche Randgebiet kreuzt die Bundesstraße 70. Im westlichen Randgebiet eine Reihe einzelner landwirtschaftlicher Gehöfte. Um die nördliche Hälfte des Großen Meeres wie auch an den innerhalb des Moorgebietes gelegenen Seen "Loppersumer Meer" und "Hieve" ausgedehnte Wochenendsiedlungen (Erholungsgebiet für Raum Emden). Entwässerung im allgemeinen mäßig bis gut ausgebaut, südlich des Großen Meeres zwei Naßgebiete ("Siersmeer" u. a.). Die Seen untereinander mit Kanälen verbunden.

Bewuchs:

Landwirtschaftliche Nutzflächen fast ausschließlich weites, baumloses Grünland, nur in der südlichen Hälfte örtlich bis 20 % Acker. Die Uferzonen der Seen mit Schilf und einzelnen Salix (diese Zonen in der Regel nicht vermoort). Siersmeer mit Schilf-Salix-Bewuchs, im 500 m weiter östlich gelegenen Naßgebiet Seggen, weniger Schilf, etwas Sphagnum, kleinflächig Erle aufgeforstet.

Mooruntergrund:

Relativ hochgelegen (auch im Bereich der Seen), schwach wellig. Untergrund durchragt an zahlreichen Stellen, vor allem zwischen Loppersumer Meer und Großem Meer, die Mooroberfläche. Eine flache Untergrundrinne verläuft vom Nordende des Großen Meeres nach Westen zur Marschniederung. Auf einem 0,5 - 1 km breiten Streifen am Südrand des Beschreibungsgebietes fällt der Untergrund nach Süden (zum Ems-Jade-Kanal) kräftig ab. Feinsand weit vorherrschend, unter dem Hochmoor im allgemeinen podsoliert. Am Südrand des Moores stellenweise Geschiebelehm.

Mächtigkeit:

Niedermoorgebiet in der nördlichen Hälfte des Moores im allgemeinen weniger als 1 m, nur in der genannten Rinne am Nordende des Großen Meeres 1 - 2 m. Hochmoorgebiete überwiegend ebenfalls weniger als 1 m, ein ca. 300 m breiter Streifen (Untergrundrinne) von der Mitte des Großen Meeres nach Südwesten 1 - 2 m. Am Südrand des Beschreibungsgebietes abfallend auf 2,5 - 3 m.

Schichtaufbau:

Niedermoorgebiet im allgemeinen stark zersetzter Seggentorf mit etwas Schilf- und Holzresten, Erlenbruchwaldtorf nur stellenweise. Hochmoorgebiete im allgemeinen nur stark zersetzter Sphagnum-Torf (wurzelechtes Hochmoor), nur am Süd- und Ostrand (Blattschnitt) des Beschreibungsgebietes unter dem Hochmoortorf einige dm Niedermoortorf. An wenigen Stellen obere Hochmoorschichten aus schwach zersetztem Sphagnum-Torf, so z.B. im Naßgebiet Siersmeer. Die zwei Naßgebiete südlich vom Großen Meer (u. a. Siersmeer) vermutlich ursprüngliche Hochmoorseen mit Sphagnum-Schwingrasen, deren Oberfläche durch das Gewicht einer natürlichen Überkleiung (Hochflut) absank und nunmehr als wassersammelnde Senken eutrophiert werden konnten. Das gesamte Moorgebiet ist von einer 1 - 4 dm mächtigen Kleidecke überlagert.