434. Sehestedter Moor

TK25:

Bl. Jadebusen (2515).

Größe:

0,9 qkm. Hochmoor.

Teilnamen:

Sehestedter Außendeichsmoor.

Kartierung:

TÜXEN 1974 (Übersichtsaufnahme).

Erschließung und Nutzung:

Das Moor wird durchquert vom Hauptdeich des Jadebusens. Binnenseitig ist das Moor durchweg landwirtschaftlich genutzt; zahlreiche Hofstellen längs der Deichstraße; Wege sonst und Entwässerung mäßig ausgebaut, Reste ehemaligen bäuerlichen Torfstiches. Außendeichseitig überwiegend Naturschutzgebiet.

Bewuchs:

Landwirtschaftliche Nutzflächen ca. 2/3 Grünland, 1/3 Acker. Im Außendeichsmoor noch wüchsige Hochmoorflächen, umgeben von Gebüsch aus Birke, Eberesche, Faulbaum, Weiden und Gagelstrauch. Nähere Beschreibung der Pflanzendecke siehe Lit. TÜXEN 1974.

Mooruntergrund:

Ton und schluffiger Ton (Klei) von mehreren Metern Mächtigkeit.

Mächtigkeit:

Binnenseitig meist um 1 m, bis 1,6 m nachgewiesen. Außendeichsmoor auf unzerstörten Flächen um 4 m.

Schichtaufbau:

a) Binnenseitig zuunterst einige dm bis zu 1 m mäßig zersetzter Schilftorf, darüber einige dm bis 0,8 m stark zersetzter Sphagnum-Torf, darüber flächenweise 2 - 3 dm Klei.
b) Außendeichsmoor zuunterst ca. 0,5 m Schilftorf, darüber 0,5 m Bruchwaldtorf, stellenweise auch Scheuchzeria-Torf. Darüber 1 - 2 m stark zersetzter Sphagnum-Torf (Schwarztorf), darüber um 2 m schwach zersetzter Sphagnum-Torf (Weißtorf). Zum Schichtaufbau siehe auch Lit. WIERMANN 1965.

Sonstiges:

Das Sehestedter Außendeichsmoor ist der Rest eines einst großen, seit dem Mittelalter von Sturmfluten abgetragenen Hochmoores. Der Beginn der Moorbildung liegt nach pollenanalytischen Datierungen um etwa 1000 Jahre vor Chr. (Lit.: WIERMANN 1965). Noch heute schwimmt das Moor bei Hochfluten vorübergehend auf und zerfällt dabei randlich in große Schollen. Die große Sturmflut 1962 hat etwa 1/5 der damals vorhandenen Moorfläche vernichtet, im Winter 1973/74 ging wiederum 1/6 verloren.