441. Moorgebiet zwischen Loxstedt und Meyenburg z. T.

441 B. Hahnenknooper Moor

Allgemeine Beschreibung:

Dieser topographisch stark gegliederte Moorkomplex liegt am Ostrand der Weserniederung. Er umfaßt sowohl Moorbildungen im Wesertal selbst als auch Moorbildungen in den in die Geest erodierten Seitentälern. Die folgende Beschreibung unterscheidet

A 1: Moor im Lunetal (Moorgebiet nordöstlich etwa der Linie Stotel-Hollen)
A 2: Das insgesamt 42,4 qkm große (31,2 qkm Niedermoor, 11,2 qkm Hochmoor) stark gegliederte Moorgebiet, das die in die Geest erodierten Seitentäler der Weserniederung auskleidet, wird in der folgenden Beschreibung in die Teilgebiete zerlegt:
a) Hochmoor bei Friedrich-Wilhelmsdorf
b) Dohrener-Bach-Tal (nördliches Seitental der Lune zwischen Düring und Appeln)
c) Lune-Tal (zwischen Düring und Stemmermühlen mit Seitentälern Beverstedter Bach, Wellener Bach und Wandsbek)
d)Hochmoorgebiet bei Heise
e) Gackau-Tal.

B. Hahnenknooper Moor (Hochmoorgebiet südwestlich etwa der Linie Stotel-Hollen bis an die Straße Schwegen-Langendammsmoor-Hahnenberg),
C. Moor im Drepte-Aue-Tal (südlich und westlich an Gebiet B anschließend bis zur Straße Sandstedt-Driftsethe, sowie das Drepte-Aue-Tal),
D. Moor am Grienenberg (südlich der Straße Sandstedt-Driftsethe, nördlich der Straße Uthlede-Lehnstedt, westlich vom Drepte-Aue-Tal),
E. Moor bei Meyenburg (südlich der Straße Uthlede-Lehnstedt).

Der Hauptanteil dieses sehr ausgedehnten Moorkomplexes am Ostrand der Weserniederung ist bereits in den Beschreibungen zu Blatt Bremerhaven abgehandelt (1). Die Beschreibungen zu 2 liefert die fehlenden Ergänzungen der bis weit in die Geest reichenden Moorgebiete in den Seitentälern. Die Gliederung der Beschreibungen folgt aus Gründen der Übersichtlichkeit der regionalen Aufteilung, wie sie in Blatt Bremerhaven angesetzt wurde.

TK25:

1. Bl. Loxstedt (2517), Hagen i. Br. (2617).
2. Bl. Beverstedt (2518).

Größe:

1. 16,6 qkm. Hochmoor.
2. Größe 0,2 qkm. Hochmoor

Teilnamen:

1. Gutsmoor (Hochmoor östlich der Bundesstraße 6), Stoteler Moor, Untermoor, Obermoor, Königsmoor, Moosmoor (Hochmoor westlich der B 6 in der Reihenfolge von Nord nach Süd).

Kartierung:

1. LANG, SCHNEEKLOTH 1962 (BGKM 25).
2. TÜXEN 1976 (Übersichtsaufnahme).

Erschließung und Nutzung:

1. Ca. 2/3 landwirtschaftlich genutzt, 1/3 Ödland mit bäuerlichem Torfstich. Ödland in zahlreichen, meist kleineren Flächen über das ganze Gebiet verteilt. überwiegend in klein- bis mittelbäuerlichem Besitz, Königsmoor fiskalisch, ca. 100 ha im Gutsmoor gehören zum Gut Hetthorn. Entwässerung und Wegenetz im allgemeinen nur mäßig ausgebaut, in Torfstichgebieten schlecht. Durch das Moor führt die B 6.
2. In ganzer Fläche landwirtschaftlich genutzt, Grünland. Entwässerung mäßig ausgebaut.

Bewuchs:

1. Landwirtschaftliche Nutzflächen weit überwiegend Grünland, nur kleinflächig Acker. Ödlandflächen meist Birkenbruchwald, im Unterwuchs Molinia, Ericaceen.

Mooruntergrund:

1. Überwiegend Fein- bis Mittelsand, in Randgebieten verbreitet podsoliert. Im westlichen und nordwestlichen Randbereich in ehemaligen Erosionsrinnen der Weser bis zu mehr als 3 m schluffiger Ton (Klei) zwischen Torf und Sanduntergrund eingeschaltet. Einige Geestkuppen durchragen inselartig die Mooroberfläche.
2. Feinsand.

Mächtigkeit:

1. Entsprechend dem bewegten Untergrundrelief sehr wechselhaft. In den alten Erosionsrinnen der Weser (westliche Hälfte des Moores) auf ca. 5 qkm mehr als 4 m bis max. 8,6 m (bei mehr als 5 m jedoch meist mit mächtigeren Kleilagen im Torf). Sonst im Moor weit vorwiegend 2 - 4 m. Mächtigkeiten von weniger als 2 m in der Regel auf schmale Moorrandzone beschränkt.
2. Von Süden (Geestrand bei Wittstedt) nach Norden auf ca. 3 m ansteigend.

Schichtaufbau:

1. Auf etwa 1/2 der Fläche zuunterst Niedermoortorf in sehr unterschiedlicher Mächtigkeit (je nach Tiefenlage des Untergrundes, Erosionsrinnen) bis mehr als 4 m; Schichtfolge der Niedermoortorfe sehr wechselhaft, Schilf­Seggentorf und Erlenbruchwaldtorf vorherrschend; im westlichen Randbereich verbreitet Kleilagen in Niedermoortorf eingeschaltet, meist mehr als 2 m, stellenweise mehr als 3 m mächtig. Darüber mäßig bis stark zersetzter Hochmoortorf (Schwarztorf), vorwiegend 1 - 2 m bis max. 2,1 m mächtig. Darüber auf etwa 14 qkm (zentraler Bereich) Weißtorf fast ausschließlich aus Sphagna Cymbifolia; weit überwiegend 1 - 2 m mächtig, in Torfstichgebieten flächenhaft aber weniger als 1 m.
2. Bis zu 2 m stark zersetzter Sphagnum-Torf über Seggen und Erlenbruchwaldtorf.

In diesem Gebiet finden folgende Projekte statt:

Optimierung des Wasserhaushalts in Hochmooren im Bezirk Lüneburg