442. Wildes Moor

442 B. Wildes Moor z. T.

TK25:

Bl. Bramel (2418), Beverstedt (2518).

Größe:

15,2 qkm, davon 8,0 qkm Hochmoor, 7,2 qkm Niedermoor.

Teilnamen:

Ochsentriftmoor, Bekmoor (Hochmoorgebiet westlich vom Sellstedter See), Ollenmoor (östlicher Ausläufer des Hochmoorgebietes), Wildes Moor (zentrales Hochmoorgebiet).

Kartierung:

BRANDES 1975, TÜXEN 1976 (Übersichtsaufnahme Niedermoorgebiete), Archivunterlagen Staatl. Moorversuchsstation Bremen, ca. 1962 (Spezialaufnahme Hochmoorgebiet).

Erschließung und Nutzung:

a) Niedermoorgebiet (an der Rohr und nordwestlich Bexhövede): Weit überwiegend in landwirtschaftlicher Nutzung, ca. 1 qkm Ödland, z. T. mit bäuerlichem Torfstich (vor allem im Randbereich zum Hochmoor und westlich Bexhövede). Kleinflächig Aufforstung. Entwässerung mäßig ausgebaut,
z. T. künstliche Vorflut. Wegenetz weitmaschig. Einige Ortsverbindungsstraßen sowie die Eisenbahnstrecke Bremervörde - Bremerhaven und eine E-Fernleitung kreuzen das Moor. Im westlichen Drittel durchragen 4 Sandinseln die Mooroberfläche, die z. T. besiedelt sind (Junkernhose, Pennhop).
b) Hochmoorgebiet: überwiegend in landwirtschaftlicher Nutzung. Ca. 2,5 qkm Ödland, meist mit bäuerlichem Torfstich, vor allem Moorrandgebiete. Im Ollenmoor Neuparzellierung. Binnenentwässerung mäßig bis schlecht ausgebaut, z. T. künstliche Vorflut (Pumpwerke), Gräben im Ollenmoor neu ausgebaut. Wegenetz im allgemeinen gut ausgebaut, meist befestigt.

Bewuchs:

a) Landwirtschaftliche Nutzflächen Grünland. Ödland meist Birkenbruchwald mit Erle und Salix, verbreitet Myrica, stellenweise Schilf oder Molinia.
b) Landwirtschaftliche Nutzflächen weit überwiegend Grünland, in für Entwässerung problematischen Gebieten meist stark verbinst; im Wilden Moor auch Acker (ca. 10 %). Aufgelassenes Grünland (Ollenmoor und Südwestrand des Wilden Moores) mit Molinia-Beständen. Ödland sonst meist Birkenbruchwald mit Kiefern, Molinia, Myrica, stellenweise Ericaceen.

Mooruntergrund:

a) Im Rohr-Tal meist Fein- bis Grobsand. Sonst überwiegend Feinsand, verbreitet schluffig.
b) Im allgemeinen Feinsand. Im Grenzbereich zum Niedermoor am Sellstedter See gebietsweise auch schluffiger Ton (Klei).

Mächtigkeit:

a) An der Rohr von Westen bis etwa 1 km östlich Hosermühlen, am Schöpfwerkzuleiter und verbreitet am Übergangsbereich zum Hochmoor 4 - 5 m. Sonst meist weniger als 2 m, örtlich sehr wechselhaft.
b) Liegt im Bereich einer tief erodierten Flußschlinge des Geeste-Urstromtales. Mächtigkeit vom Geestrand zum Moorzentrum stark zunehmend; ein durchschnittlich 500 m breiter Randstreifen entlang der Geest meist 3 - 6 m; zum Moorinneren anschließend Mächtigkeit 6 - 9 m; etwa im Zentrum des Hochmoorgebietes 1,2 qkm große "Insel" mit 4 - 6 m (von der ehemaligen Flußschlinge umschlossen).

Schichtaufbau:

a) Im Bereich von mehr als 4 m Gesamtmächtigkeit zuunterst 1 - 2 m Erlenbruchwaldtorf, darüber stark zersetzter Seggentorf, z. T. mit Holzresten; im Grenzbereich zum Hochmoor darüber verbreitet einige dm Sphagnum-Torf. Sonst fast überall stark bis sehr stark zersetzter Seggentorf mit etwas Erlenholzresten, stellenweise Lagen Erlenbruchwaldtorf:
b) Zuoberst 12 m bis max. 3,4 m schwach zersetzter Sphagnum-Torf (Weißtorf), vorwiegend Cymbifolia. Weißtorfvorräte ca. 10 Millionen cbm Frischtorf. Darunter meist 1,5 - 2,5 m stark zersetzter Sphagnum-Torf (Schwarztorf). Darunter in wechselnder Mächtigkeit und Schichtfolge Seggen-, Schilf-, Erlenbruchwald und Braunmoostorf, bis max. 7 m mächtig; in diesen Niedermoortorfen an der nördlichen Hochmoor-/ Niedermoorgrenze eine bis mehrere Kleilagen bis mehr als 2 m mächtig. Spezialuntersuchungen einiger Profilschnitte siehe Lit. GROSSE-BRAUCKMANN 1962.