446. Wehdener Moor

446 C. Wehdener Moor z. T.

TK25:

Bl. Langen/früher Dorum (2317), Drangstedt/früher Neuenwalde (2318).

Größe:

5,8 qkm, davon 2,8 qkm Hochmoor, 3,0 qkm Niedermoor.

Teilnamen:

Großes Moor (Hochmoorfläche 2 km nordöstlich von Wehden).

Kartierung:

SCHNEEKLOTH 1958 (BGKM 25, Blatt Dorum), 1967 (GK 25, Blatt Neuenwalde), 1978 (Übersichtsaufnahme).

Erschließung und Nutzung:

a) Westliche Hälfte (Tal mit Großem Beek, Beschreibungsabgrenzung südlich von Wehden): Überwiegend in landwirtschaftlicher Nutzung. 0,4 qkm Ödland mit bäuerlichem Torfstich in zusammenhängender Fläche in einer zur Stadt Bremerhaven gehörenden Exklave zwischen der das Moor kreuzenden Autobahn Bremen - Cuxhaven und der das Moor kreuzenden Güterbahnstrecke Bremerhaven - Bederkesa; im Ödland einige befestigte Wege mit zahlreichen Wochenendhäusern. Eine E-Fernleitung und eine Erdgasleitung kreuzen das Moor östlich der Autobahn. Vorfluter gut, sonstige Entwässerung und Feldwegenetze mäßig ausgebaut.
b) Östliche Hälfte (Tal mit Kattensteertbach und Neumühlenbach): Überwiegend in landwirtschaftlicher Nutzung. Ca. 0,3 qkm Ödland mit bäuerlichem Torfstich im nördlichen (Großes Moor) und nordöstlichen Randgebiet. Bäuerlicher Torfstich mit nachfolgender Kultivierung aber auch auf übrigen Hochmoorflächen. Vorfluternetz vernachlässigt, sonstige Entwässerung und Feldwegenetz mäßig, z. T. schlecht ausgebaut.

Bewuchs:

a) Landwirtschaftliche Nutzflächen Grünland, an Gräben und Wegen z. T. Erlenreihen oder Salix-Gebüsch. Ödland Birkenbruchwald oder niedriger Birkenbusch über Molinia, stellenweise Ericaceen und Myrica.
b) Landwirtschaftliche Nutzflächen Grünland. Ödland Birken- oder Birken-Kiefernbruchwald über Molinia und Ericaceen (Hochmoortorf an der Oberfläche), stellenweise Myrica (niedermoorartige Oberflächentorfe).

Mooruntergrund:

a) Fein- bis Mittelsand, im Bereich des Ödlandes verbreitet grobsandig bis kiesig. Relief ein auffallend tief in die Geest erodiertes Tal mit Hauptgefälle von Nordwest nach Südost.
b) Ein auffallend tief in die Geest erodiertes Tal mit Hauptgefälle von Nord nach Süd zur Niederung des Flüßchens Geeste. Kräftiges Untergrundgefälle vom Moorrand zur Talachse mit einer Aufragung in Talmitte am Südrand der Kartenblattgrenze. Auf dieser Erhebung (Moormächtigkeit hier weniger als 2 m, siehe Lit. SCHNEEKLOTH 1973) Geschiebelehm nachgewiesen, sonst meist kiesiger bis stark kiesiger Sand.

Mächtigkeit:

a) Im allgemeinen vom Geestrand zum Moorinnern über kurze Strecke zunehmend auf mehr als 2 m. An der Längsachse des Moores meist 4 - 5 m, dabei Maximum an der Autobahn mit 7,4 m, weiter nach Südosten zur Geeste-Niederung 5 bis mehr als 6 m.
Vom Moorrand zur Talachse auf relativ kurzer Strecke stark zunehmend, ca. 1/2 des Gebietes mehr als 4 m, ca. 1/3 (südliche Talmitte) mehr als 6 m bis knapp 8 m (außer der genannten Untergrundaufragung).

Schichtaufbau:

a) Im Hochmoor gebiet zuunterst bis zu 5 m mäßig zersetzter Schilf­ und Seggentorf, in dessen obersten Lagen verbreitet Erlen- und Birkenholz; mit diesen Bildungen Planierung des Tales bis etwa 2,5 m unter heutiger Oberfläche. Darüber 2 - 2,5 m stark zersetzter Hochmoortorf (Schwarztorf). Im Niedermoor gebiet unterhalb 2 m Tiefe meist schwach bis mäßig zersetzter Schilftorf, darüber mäßig bis stark zersetzter Seggentorf mit Holzresten.
b) Zuunterst verbreitet Erlenbruchwaldtorf, darüber, bzw. über mineralischem Untergrund, mäßig bis stark zersetzte und stellenweise sehr wasserreiche Seggen- und Schilftorfe, vielfach mit Holzresten. Bereits in frühem Stadium des Moorwachstums abseits der Überschwemmungsbereiche flächenhafte Bildung von Hochmoortorf, während sich sonst die Niedermoorbildung fortsetzte. Bei heute kaum nennenswerten Höhenunterschieden der Geländeoberfläche gegenüber Niedermoor zeigen die Hochmoorflächen Schwarztorfmächtigkeiten bis zu 4 m (Lit. SCHNEEKLOTH 1973). Zuoberst nur vereinzelt einige dm bis max. 1 m schwach zersetzter Sphagnum-Torf (Weißtorf).