469. Großes Moor bei Wietzendorf

TK25:

Bl. Bergen (3125), Soltau (3025).

Größe:

12,6 qkm, davon 11,5 qkm Hochmoor, 1,1 qkm Niedermoor.

Teilnamen:

Kleines Moor (Nordrand des Hochmoorgebietes), Tuetsmoor (mittlerer Westrand des Hochmoorgebietes), Wildes Moor (mittlerer Ostrand des Hochmoorgebietes), Katzenmoor (Nordrand des Niedermoorgebietes).

Kartierung:

BRANDES, REUTER 1974, SCHNEEKLOTH 1975 (Übersichtsaufnahme).

Erschließung und Nutzung:

a) Hochmoor: Ca. 4 qkm Ödland, 1/2 qkm Forstflächen, im übrigen landwirtschaftlich genutzt (Deutsche Hochmoorkultur). Durch das Moor kreuzt über eine Sandinsel die Eisenbahnlinie Bergen - Soltau. Nördlich der Bahn eine Autostraße, außerdem ein Netz mehrerer gut befestigter Sandwege, im übrigen schlecht ausgebaute Feldwege. Entwässerung im allgemeinen mäßig ausgebaut. Auf ca. 15 ha nördlich der Bahnlinie Klärschlammablagerung. Im südlichen Drittel des Moores randlich vereinzelt bäuerlicher Torfstich. Im nördlichen Drittel früher Weißtorfabbau durch Vereinigte Torfwerke Tom Dieck, Schütz & Co. Auch heute noch bemerkenswerte Weißtorflagerstätte.
b) Niedermoor: Nahezu in ganzer Fläche landwirtschaftlich genutzt. Vorflut (Suhrbach, Wietze, Aue) sowie Zuwegung im allgemeinen gut ausgebaut.

Bewuchs:

Landwirtschaftliche Nutzflächen fast ausnahmslos Grünland. Hochmoorödland meist offene Molinia-Ericaceenflächen miteinzelnen Birken und Kiefern, dabei zum Moorrand hin meist zunehmend dichter bewaldet (Kiefernbruchwald mit Birke). Im Grenzbereich zum Niedermoor (Schlohbusch und südwestlich davon) Kiefernforst, z. T. inselartig von Birkenbruchwald durchsetzt.

Mooruntergrund:

Weit überwiegend Fein- bis Mittelsand, stellenweise auch grobsandig-kiesig oder lehmig.

Mächtigkeit:

In der südlichen Hälfte des Hochmoores auf etwa 1,5 qkm mehr als 2 m bis max. 2,8 m. Daran rundum anschließend auf etwa 1,3 qkm 1 - 2 m mächtig. Sonst überall, auch im Niedermoor, bis auf einzelne kleine Flächen von 1 - 1,5 m Mächtigkeit, weniger als 1 m.

Schichtaufbau:

a) Hochmoor: Zuunterst meist 1 - 5 dm, im Bereich mit Gesamtmächtigkeiten über 2 m auch bis zu 9 dm mäßig bis stark zersetzter Seggentorf mit Holzresten oder Birken-Kiefernbruchwaldtorf. Diese Torfe im westlichen Randgebiet und am Nordrand flächenweise nur unter wenigen dm Hochmoortorf (hier in die Hochmoorfläche einbezogen). Darüber meist 2 - 7 dm, stellenweise auch bis über 10 dm mäßig bis stark zersetzter Sphagnum-Torf (Schwarztorf). Im Bereich mit Gesamtmächtigkeiten von mehr als 2 m (Zentrum der südlichen Hälfte) auf ca. 2 qkm darüber 1 - 1,5 m bis max. 1,8 m schwach zersetzter Sphagnum-Torf (Weißtorf), vorwiegend aus Sphagna Acutifolia neben wenig Sphagna Cymbifolia. In die Weißtorfmächtigkeit eingeschlossen 2 - 4 dm Verwitterungsdecke. Weißtorfvorrat ca. 2 Millionen cbm.
b) Niedermoor: Mäßig bis stark zersetzter Seggentorf mit Holzresten und Erlenbruchwaldtorf in wechselnder Schichtfolge. Im Bereich der Ortslage Wietzendorf darüber meist 3 - 7 dm künstliche Übersandung.

In diesem Gebiet finden folgende Projekte statt:

Optimierung des Wasserhaushalts in Hochmooren im Bezirk Lüneburg