474. Wietzenmoor

TK25:

Bl. Soltau (3025)

Größe:

3,9 qkm, davon 2,6 qkm Hochmoor, 1,3 qkm Niedermoor.

Teilnamen:

Harbermoor, Hartembecksmoor, Schwarzes Moor (nördliches Niedermoorgebiet, Reihenfolge von West nach Ost), Wildes Moor, Großes Moor, Sengemoor (Hochmoorgebiet, Reihenfolge von Nord nach Süd).

Kartierung:

REUTER 1974, SCHNEEKLOTH 1975 (Übersichtsaufnahme).

Erschließung und Nutzung:

a) Hochmoor: Auf ca. 1,1 qkm industrieller Weißtorfabbau (Frästorf) durch das Torfwerk ASB Aurenz/Lührsbockel. Sonst alles Ödland mit früherem industriellen oder bäuerlichen Torfstich. Zuwegung und Entwässerung nur im Torfwerksbetrieb ausgebaut.
b) Niedermoor: Nördliches Niedermoor nahezu in ganzer Fläche Ödland und vernachlässigte Aufforstungen; Entwässerung und Zuwegung mäßig bis schlecht ausgebaut; durch das Moor kreuzt die Bundesautobahn Hannover - Hamburg. Südliches Niedermoor mit ca. 1/3 Ödland, 2/3 Grünland; Entwässerung mäßig ausgebaut, Zuwegung schlecht.

Bewuchs:

a) Hochmoor: Ödland mit Kiefern-Birkenbruchwald, dabei in der östlichen Hälfte mehr Kiefer als in der westlichen. Im nördlichen Drittel auf alten Abtorfungsflächen (Westhälfte) offener Molinia-Ericaceenbewuchs mit Birken- und Kiefernanflug.
b) Niedermoor: Im Schwarzen Moor Fichtenbruchwald mit Birke, Molinia, Heidelbeere, Farn.

Mooruntergrund:

Überwiegend Feinsand, stellenweise auch Mittelsand, im südlichen Randgebiet auch Ton.

Mächtigkeit:

Hochmoorgebiet meist 1 - 2 m, im Zentrum kleinflächig bis 3 m nachgewiesen. Niedermoorgebiete weniger als 1 m, nur örtlich auch geringfügig darüber.

Schichtaufbau:

a) Hochmoor: Im südlichen Drittel zuunterst verbreitet einige dm bis max. 1,4 m zersetzter Seggentorf mit Holzresten oder Erlenbruchwaldtorf. Darüber, bzw. in den nördlichen zwei Dritteln unmittelbar auf dem Sanduntergrund, stark zersetzter Sphagnum-Torf (Schwarztorf) von meist 0,5 - 1 m, max. 1,6 m Mächtigkeit. Schwarztorfmächtigkeit je nach Abtorfungszustand recht wechselhaft, in den obersten Schichten zuweilen auch als stark zersetzte Bunkerde. Darüber im Zentrum (Teile der industriellen Abbaufläche) einige dm bis max. 8 dm Weißtorf, vorwiegend Sphagna Acutifolia.
b) Niedermoor: Meist sehr stark zersetzter Seggentorf mit Holzresten, in den unteren Lagen aber auch verbreitet Erlenbruchwaldtorf.

Fotos von Barbara und Eckhard Schmatzler stammen aus der Veröffentlichung Schmatzler, B. & Schmatzler, E. (2010). Moorland: Moorlandschaften in Niedersachsen nach industriellem Torfabbau. Ratingen: Industrieverband Garten e.V.