533. Weißes Moor

TK25:

Bl. Kirchwalsede (2922).

Größe:

4,8 qkm. Hochmoor.

Teilnamen:

Weißes Moor (nordwestliche Hälfte), Großes Moor (südöstliche Hälfte), Seemoor (0,2 qkm großes, vom übrigen isoliertes Moor am Westrand des Kl. Bullensees, hier mit einbezogen).

Kartierung:

SCHNEEKLOTH 1959/60 (Spezialaufnahme 1:25000), BRANDES 1974 (Übersichtsaufnahme).

Erschließung und Nutzung:

Ca. 10 % (in über das Moor verteilten Einzelflächen) in landwirtschaftlicher Nutzung, 90 % Ödland und (randlich) Kiefernwald. Bäuerlicher Torfstich relativ unbedeutend und vorzugsweise im südlichen Randgebiet. Infolge wiederholter Ansätze zur Kultivierung oder industriellen Abtorfung mehrere km ausgebaute Entwässerungsgräben im Moor. Entwässerung sonst nur schwach ausgebaut, für Kulturflächen mäßig. Wegenetz schlecht ausgebaut. Am Ostrand der Große und der Kleine Bullensee (Naherholungsgebiet). Im Zentrum einige Moorkolke (über deren Entstehung siehe Lit. SCHNEEKLOTH 1963) inmitten eines 22 ha großen Naturschutzgebietes. Es wird angestrebt, das gesamte Moor zum Naturschutzgebiet zu erklären.

Bewuchs:

Landwirtschaftliche Nutzflächen Grünland. Ödland meist mehr oder weniger lichter Birken-Kiefernbruchwald über Ericaceen, Sphagnum, Eriophorum vaginatum, an trockeneren Stellen Molinia. Näheres siehe Lit. JAHNS 1962. Nur in der Umgebung der Moorkolke kleinflächig noch wachsendes Hochmoor. Infolge der Entwässerungsmaßnahmen in den letzten 20 Jahren stark zunehmende Bewaldung, dabei insbesondere Vordringen der Kiefer von Osten her.

Mooruntergrund:

Eine nach Westen abfallende und zum Fuhlbach geöffnete Mulde. Überwiegend Feinsand, meist podsoliert, stellenweise kiesig oder einige dm Ton unmittelbar unter dem Torf. Näheres siehe Lit. SCHNEEKLOTH 1963.

Mächtigkeit:

Im Bereich der Kolke zwischen 3 und 4 m. Daran konzentrisch anschließend eine etwa 1,3 qkm große Zone mit 2 - 3 m. Zum Moorrand hin weiter ziemlich gleichmäßig abfallend. Näheres siehe Lit. SCHNEEKLOTH 1963.

Schichtaufbau:

Auf etwa 1/3 der Fläche im Zentrum des Moores zuunterst Braunmoos­ Seggen- oder stark zersetzter und auffallend verfestigter Erlen-Bruchwaldtorf mit reichlich Holzresten; stellenweise auch Birkenbruchwald- und Schilftorf; Mächtigkeit meist weniger als 5 dm, örtlich jedoch bis mehr als 1 m. Darüber, meist jedoch unmittelbar über dem Sanduntergrund, stark zersetzter Sphagnum-Torf (Schwarztorf); Schwarztorfmächtigkeit im zentralen Bereich meist nur wenige dm, zum Moorrand hin zunehmend auf mehr als 1 m. Darüber auf ca. 3,8 qkm schwach zersetzter Sphagnum-Torf (Weißtorf); Randgebiete praktisch weißtorffrei; Weißtorfmächtigkeit im Bereich der Kolke 2 - 3 m, zum Moorrand hin ziemlich gleichmäßig abnehmend und zunehmend von Lagen stärker zersetzten Torfes durchsetzt; im Bereich der Kolke vorherrschend Cymbifolia, sonst Acutifolia. Weißtorfvorräte ca. 3,6 Mio cbm Frischtorf. Näheres siehe Lit. SCHNEEKLOTH 1963.

Datierung:

Nach pollenanalytischen Datierungen (siehe Lit. SCHNEEKLOTH 1963) begann das Moorwachstum (Niedermoortorf) um 6000 Jahre vor Chr. Die Hauptmasse der Torfe (Weißtorf) wurde jedoch erst sehr viel später gebildet; das Weißtorfwachstum begann einige Jahrhunderte vor bis um Chr. Geb. Der Weißtorfzuwachs wurde an einem Profil im Moorzentrum auf 1,8 mm/Jahr ermittelt.