551. Posthausener Moor

TK25:

Bl. Achim (2920), Ahausen (2921), Verden (3021).

Größe:

18,9 qkm, davon 15,8 qkm Hochmoor, 3,1 qkm Niedermoor.

Teilnamen:

Tüchtener Moor, Uesener Moor, Achimer Hollenmoor, Badener Moor, Etelser Moor (westlicher Randbereich des Hochmoores, in der Reihenfolge von Nord nach Süd). Kiebitzmoor (südlicher Randbereich des Hochmoores an der Grenze zum Niedermoor).

Kartierung:

TÜXEN 1975 (Übersichtsaufnahme).

Erschließung und Nutzung:

Die Moore 549, 550 und 551 bildeten ursprünglich ein geschlossenes Moorgebiet. Abtorfungen im Zuge der planmäßigen Besiedlung (ab 1790, siehe Lit.: MÜLLER-SCHEESSEL 1975) haben daraus 3 voneinander getrennte Moorgebiete entstehen lassen.
a) Hochmoorgebiet: Erschlossen durch zahlreiche Straßen, an denen (meist auf abgetorften Flächen) die Siedlerhöfe liegen. Hinter diesen Höfen früher Torfabbau für Eigenbedarf. Daneben auch einige Einzelhöfe im Moor, abseits der Reihensiedlungen. Wegenetz außerhalb der Ortsstraßen mäßig ausgebaut. Durch die nördliche Hälfte kreuzt eine E-Fernleitung. Weit überwiegend in landwirtschaftlicher Nutzung (meist Deutsche Hochmoorkultur). Insgesamt ca. 2 qkm Ödland mit bäuerlichem Torfstich, in größeren Flächen vor allem am West- und Südrand (Tüchtener Moor, Badener M., Etelser M., Kiebitzmoor), aber auch sonst überall in zahlreichen kleineren Parzellen. Entwässerung der Kulturflächen über planmäßig mit der Siedlung angelegte Kanäle meist mäßig bis gut ausgebaut. Insgesamt der Typ früher Moorkolonisierungen, die mit der Entwicklung moderner landbaulicher Möglichkeiten nicht mehr recht Schritt zu halten vermochten.
b) Niedermoorgebiet: Im nördlichen Grenzbereich zum Hochmoor kleinflächig Ödland, sonst in landwirtschaftlicher Nutzung. Vorflut (Langwedeler Mühlenbach), Binnenentwässerung und Wegenetz mäßig bis gut ausgebaut. Durch das Niedermoor kreuzen die Bundesautobahn Bremen - Hannover, die Straße Langwedel - Dahlbrügge sowie eine E-Fernleitung.

Bewuchs:

a) Landwirtschaftliche Nutzflächen weit überwiegend Grünland, ca. 20 % Acker (meist in Hofnähe). Ödland im allgemeinen Birkenbruchwald, einzelne Kiefern, Molinia, Erica, Eriophorum vaginatum, stellenweise Vaccinium uliginosum, Myrica.
b) Ödland im nördlichen Randbereich Birkenbruchwald mit Molinia, stellenweise Vaccinium uliginosum. Landwirtschaftliche Nutzflächen Grünland.

Mooruntergrund:

Fein- und Mittelsand, im Hochmoorbereich größtenteils podsoliert. Stellenweise im Sand einige dm mächtige Lagen von Schluff oder Ton.

Mächtigkeit:

Auf etwa 1 qkm südlich von Giersdorf (Zentrum des Hochmoorgebietes) mehr als 4 m bis max. 4,8 m. Auf ca. 3 qkm südlich, westlich und nördlich von Giersdorf 3 - 4 m, auf etwa 7 qkm 2 - 3 m, auf etwa 5 qkm (meist Randzone) weniger als 2 m.
Fast überall weniger als 1 m, nur ganz vereinzelt darüber, bis max. 1,4 m nachgewiesen.

Schichtaufbau:

Zuunterst verbreitet 2 - 4 dm bis max. 7 dm stark zersetzter Birken-Kiefernbruchwaldtorf (vorzugsweise im Zentrum des Hochmoorgebietes). Darüber, auf etwa der Hälfte der Moorfläche unmittelbar über dem Sanduntergrund, stark zersetzter Sphagnum-Torf (Schwarztorf), z. T. mit mäßig zersetzten Lagen Scheuchzeria- oder Cuspidatatorf. Im Bereich der Gesamtmächtigkeiten von mehr als 3 m Schwarztorfmächtigkeit 2 - 3 m bis max. 3,8 m; Schwarztorfmächtigkeit sonst weniger als 2 m, randlich auf großen Flächen weniger als 1 m. Darüber (außer in der Randzone) schwach bis mäßig zersetzter Sphagnum-Torf (Weißtorf), weit überwiegend aus Sphagna Acutifolia, in der nördlichen Hälfte daneben aber auch mächtige Schichten mit Cymbifolia. Weißtorfmächtigkeit auf etwa 3,5 qkm (Uesener Moor, Badener M., Etelser M.) mehr als 1 m bis max. 2,2 m; sonst weniger als 1 m. Weißtorfvorräte ca. 9 Millionen cbm Frischtorf.
Im allgemeinen sehr stark zersetzter Seggentorf mit wenig Holzresten, nur im nördlichen Randbereich verbreitet auch stark zersetzter Birken- und Erlenbruchwaldtorf.