586. Langes Moor

586 A. Langes Moor z. T.

TK25:

Bl. Köhlen (2419), Ebersdorf (2420).

Größe:

35,9 qkm, davon 22,0 qkm Hochmoor, 13,9 qkm Niedermoor.

Teilnamen:

Ratermoor, Seemoor (Hochmoorgebiet nördlich von Großenhain), Knüllensmoor, Köhlmoor (Hochmoorgebiet westlich von Dornsode), Torfmoor, Mietenmoor (Moorgebiet westlich von Großenhain), Stertmoor (Hochmoorgebiet zwischen Heinschenwalde und Neu-Ebersdorf), Holtbohmsmoor, Hambrockmoorland, Eschhornmoor (Niedermoorgebiet an der Westerbek).

Kartierung:

BRANDES 1975, SCHNEEKLOTH 1976, TÜXEN 1977 (Übersichtsaufnahme).

Erschließung und Nutzung:

a) Hochmoorgebiet nördlich der Straße Großenhain-Domsode (nördliches Drittel): Entwässerung gut bis mäßig ausgebaut; Bullensee bei Langenmoor in Verlandung begriffen, ehemaliger Hochmoorkolk. Östliches Randgebiet durch Siedlung Langenmoor erschlossen, Wegenetz sonst meist mäßig bis schlecht ausgebaut. Auf etwa 5 qkm des hier beschriebenen Teilgebietes industrieller Weißtorfabbau durch Torfwerk Strenge KG. Ca. 1 qkm Ödland mit bäuerlichem Torfstich in zahlreichen, meist kleinen Parzellen; nur im Knüllensmoor und im Köhlmoor große, zusammenhängende Ödlandflächen. Übrige Fläche in landwirtschaftlicher Nutzung, fast durchweg auf unabgetorftem Hochmoor. Im Seemoor kleinflächig Aufforstung.
b) Moorgebiet westlich des Mehe-Oberlaufes sowie Scheidebach-Tal und Alfgraben-Bereich bis zur Straße Ringstedt - Köhlen - Heinschenwalde (westlich-südwestliches Drittel): Weit überwiegend in landwirtschaftlicher Nutzung. Etwa 1,2 qkm Ödland in zahlreichen Parzellen, meist mit bäuerlichem Torfstich. Südöstlich von Kleinenhain auf 0,5 qkm alter industrieller Torfstich der Strenge KG. 1 km nordwestlich von Neu-Ebersdorf alter industrieller Torfstich der Firma K. Otten. Vorflut und Binnenentwässerung im allgemeinen überall nur mäßig ausgebaut; Wegenetz, abgesehen von einigen guten Fahrstraßen, mäßig bis schlecht. Im Randgebiet bei Kleinenhain Fischzuchtteiche.
c) Niedermoorgebiet östlich und südlich der Mehe, an der Westerbek, im Talgebiet zwischen Dornsode und Arnstorf bis zur B 495 (östlich-südöstliches Drittel): Weit überwiegend in landwirtschaftlicher Nutzung. Ca. 1/2 qkm Ödland, z. T. mit bäuerlichem Torfstich, in zahlreichen kleinen Parzellen. Entwässerung und Wegenetz mäßig bis gut ausgebaut. Mehrere gut ausgebaute Fahrstraßen kreuzen das Moorgebiet.

Bewuchs:

a) Landwirtschaftliche Nutzflächen weit überwiegend Grünland, verbreitet jedoch auch (10 - 20 %) Acker. Vor Jahren abgebaute Torfwerksflächen meist baumfreie Molinia-Bestände; junge Abbaugebiete mit großen Vegetationslücken, Ericaceen, Molinia. Ödland im Knüllensmoor, Köhlmoor und Ratermoor meist offene Ericaceen-Molinia-Flächen mit lockerem Birken-Kiefernbewuchs. Ödland sonst meist Birkenbruchwald mit etwas Kiefer über Molinia, Calluna. Randzone am Bullensee Schilf, Typha, Binsen, Seggen, Calamagrostis.
b) Landwirtschaftliche Nutzflächen weit überwiegend Grünland, örtlich auch Acker (südlich Großenhain Flächenanteil bis 50 %!). Ödland unterschiedlich dichter Birkenbruchwald, meist mit Kiefer, über Molinia, etwas Calluna und Myrica.
c) Landwirtschaftliche Nutzflächen fast ausschließlich Grünland, kleinflächig auch Acker. Ödland meist lockerer Birkenbruchwald mit Salix über Molinia, verbreitet Myrica. Kleinflächig Aufforstungen mit Erle und Fichte.

Mooruntergrund:

a) Fein- bis Mittelsand, verbreitet grobsandig.
b) Fein- bis Mittelsand, stellenweise einige dm Schluff unmittelbar unter dem Torf.
c) Fein- bis Grobsand, stellenweise etwas kiesig. Der Untergrund durchragt an zahlreichen Stellen in bis zu 0,3 qkm großen "Inseln" die Mooroberfläche.

Mächtigkeit:

a) Auf rund 3 qkm im Zentrum des Teilgebietes (vorwiegend Torfwerksgelände) meist 4 - 5,5 m, max. 6,4 m. Nach außen anschließend eine Zone 2 - 4 m. Nur schmaler Randsaum und das Gebiet zwischen Straße Großenhain - Dornsode und Mehe weniger als 2 m.
b) Im Scheidebach-Tal weniger als 2 m. Im Mietenmoor im allgemeinen weniger als 2 m, in dessen östlicher Hälfte (nördlich Altenstühlen, Altenkamp, Kleinenhain) jedoch verbreitet 3,5 m, max. 5,8 m. Übriges Gebiet im allgemeinen weniger als 2 m, nur stellenweise darüber, bis max. 2,8 m nachgewiesen.
c) Westlich der Straße Großenhain - Ebersdorf verbreitet 1 - 2 m. Östlich der Straße weniger als 1 m.

Schichtaufbau:

a) Zuunterst fast überall stark zersetzter Seggen- oder Birkenbruchwaldtorf, meist 3 - 10 dm, max. 20 dm. Darüber, bzw. kleinflächig über Sanduntergrund, stark zersetzter Sphagnum-Torf (Schwarztort), meist 1 - 2 m, max. 3,5 m mächtig. Darüber auf etwa 6 qkm im zentralen Bereich schwach zersetzter Sphagnum-Torf (Weißtort), meist 1 - 2 m, max. 2,7 m mächtig, zu etwa gleichen Anteilen Sphagna Acutifolia und Cymbifolia. Weißtorfvorräte im Teilgebiet ca. 8 Millionen cbm Frischtorf.
b) Niedermoorgebiete stark zersetzter Seggen-, Erlen- und Birkenbruchwaldtorf, stellenweise Schilftorf, in unregelmäßiger Schichtfolge. Hochmoorflächen im Mietenmoor zuunterst 2 - 10 dm stark zersetzter Seggen- und Birkenbruchwaldtorf; darüber meist 1 - 2 m, in der östlichen Hälfte des Mietenmoores bis max. 4,7 m stark zersetzter Sphagnum-Torf (Schwarztorf). Übriges Hochmoorgebiet (westlich des Mehe-Oberlaufes bis Heinschenwalde) meist 5 - 15 dm, max. 2,1 m Schwarztorf über 2 - 10 dm Niedermoortorf.
c) Stark zersetzter Seggen-, Birken - und Erlenbruchwaldtorf in unregelmäßiger Schichtfolge.

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Fotos von Barbara und Eckhard Schmatzler stammen aus der Veröffentlichung Schmatzler, B. & Schmatzler, E. (2010). Moorland: Moorlandschaften in Niedersachsen nach industriellem Torfabbau. Ratingen: Industrieverband Garten e.V.