586. Langes Moor

586 B. Langes Moor z. T.

TK25:

Bl. Bederkesa (2319), Lamstedt (2320).

Größe:

10,0 qkm, davon 7,8 qkm Hochmoor, 2,2 qkm Niedermoor.

Teilnamen:

Ausmoor, Meckelstedter Moor, Eichholzmoor (in der nördlichen Hälfte); Tinnsmoor (im Zentrum des Gebietes).

Kartierung:

LANG 1960 (BGKM 25), TÜXEN, SCHNEEKLOTH 1978 (Übersichtsaufnahme z. T.).

Erschließung und Nutzung:

Ca. 1/4 Ödland mit starkem bäuerlichem Torfstich (im östlichen Drittel in großer Fläche, im nördlichen Viertel zahlreiche kleinere Parzellen), 3/4 in landwirtschaftlicher Nutzung (im nördlichen Viertel und auf 500 m breitem Streifen am Nordostrand meist nach Teilabtorfung). Am Südrand kleinflächig noch industrieller Weißtorfabbau der Firma Strenge KG. Einige das Moor in der Längsachse erschließende Fahrstraßen, an denen Gehöfte liegen; Wegenetz sonst mäßig bis schlecht ausgebaut. Entwässerung im allgemeinen nur mäßig ausgebaut. Insgesamt Typ des bäuerlich ziemlich planlos abgetorften und nachfolgend mit mäßigem Erfolg kultivierten Hochmoores.

Bewuchs:

Landwirtschaftliche Nutzflächen überwiegend Grünland; im nördlichen Viertel um 5 %, im teilabgetorften nordöstlichen Randgebiet verbreitet, örtlich bis 50 % Acker. Ödland meist Birkenbruchwald, einzelne Kiefern, über Molinia und stellenweise Myrica, verbreitet auch lichte Ericaceenflächen. Im östlichen Viertel verbreitet auch baumarme Molinia-Parzellen. Das große, geschlossene bäuerliche Torfstichgebiet im östlichen Drittel landschaftlich reizvoll.

Mooruntergrund:

Fein- bis Mittelsand, nur vereinzelt Schluff oder Grobsand. Im nordöstlichen, teilabgetorften Randgebiet durchragen einige Sandinseln die Mooroberfläche. Gefälle an der Längsachse des Gebietes im allgemeinen vom nördlichen Drittel zum Südrand.

Mächtigkeit:

Auf einem durchschnittlich 500 m breiten Streifen am Südrand des Gebietes mehr als 3 m bis max. 4,7 m, nach Norden abnehmend. 5,3 qkm des Gebietes mehr als 1 m, nordöstliches Randgebiet in zwischen 200 und 800 m wechselnder Breite sowie erhebliche Teile des nördlichen Drittels weniger als 1 m.

Schichtaufbau:

a) Niedermoorgebiete: Meist stark zersetzter Schilf- und Seggentorf, nur vereinzelt holzreicher Bruchwaldtorf. Mächtigkeit im allgemeinen weniger als 1 m, nur im nördlichen Randgebiet stellenweise bis 2 m.
b) Hochmoorgebiete: Stellenweise (auf insgesamt nicht mehr als 1 qkm) zuunterst 0,5 - 1 m stark zersetzter Niedermoortorf (vor allem Bruchwaldtorfe); darüber, in der Regel aber unmittelbar über Sanduntergrund, stark zersetzter Hochmoortorf (Schwarztorf). Schwarztorfmächtigkeit auf einem 200 - 700 m breiten Streifen am Südrand (1,6 qkm) mehr als 2 m bis max. 3,8 m, nach Norden abnehmend; auf ca. 60 % der Hochmoorfläche weniger als 1 m. Darüber auf 3,5 qkm auf einem ca. 700 m breiten Streifen am Süd- und Südwestrand, der sich bis ins nördliche Drittel hochzieht, schwach zersetzter Sphagnum-Torf (Weißtorf), vorwiegend Cymbifolia. Weißtorfmächtigkeit im Mittel 10,6 dm, max. 2,2 m. Weißtorfvorrat ca. 3,5 Millionen cbm.

Fotos von Barbara und Eckhard Schmatzler stammen aus der Veröffentlichung Schmatzler, B. & Schmatzler, E. (2010). Moorland: Moorlandschaften in Niedersachsen nach industriellem Torfabbau. Ratingen: Industrieverband Garten e.V.