589. Moore im Oste-Tal

589 A. Moore im Oste-Tal z. T.

Allgemeine Beschreibung:

Der ausgedehnte und stark gegliederte Moorkomplex wird zur folgenden Beschreibung in die Teilgebiete zerlegt:
a). Oste-Tal von Sandbostel bis Bremervörde (einschließlich der vermoorten Mündungsgebiete von Fahrendorfer Kanal und Bever)
b). Oste-Tal von Bremervörde bis Hude mit Moorgebiet. Ostendorf - Iselersheim - Hönau - Lindorf (Grenze gegen c: Straße Kiel bei der Höhne)
c). Moorgebiet an der Mehe und Wallbek.

TK25:

Bl. Ebersdorf (2420), Mulsum (2421), Bremervörde (2520), Bevern (2521).

Größe:

37,2 qkm, davon 28,2 qkm Niedermoor, 9,0 qkm Hochmoor.
a) 4,9 qkm. Niedermoor.
b) 14,9 qkm, davon 8,4 qkm Niedermoor, 6,5 qkm Hochmoor.
c) 17,4 qkm, davon 14,9 qkm Niedermoor, 2,5 qkm Hochmoor.

Teilnamen:

a) Oste-Tal von Sandbostel bis Bremervörde
b) Oste-Tal von Bremervörde bis Hude usw., Fresenburgsmoor (Hochmoorgebiet zwischen Bremervörde und Hönau-Lindorf).
c) Moorgebiet an der Mehe und Wallbek, Flachsmoor (Hochmoorgebiet nordwestlich Abbenseth), Kornbeksmoor (südlich Mehedorf).

Kartierung:

a) BRANDES, TÜXEN 1975, SCHNEEKLOTH 1976 (Übersichtsaufnahme).
b) BRANDES, TÜXEN 1975, SCHNEEKLOTH 1976 (Übersichtsaufnahme).
c) BRANDES, TÜXEN 1975, SCHNEEKLOTH 1976 (Übersichtsaufnahme).

Erschließung und Nutzung:

a) Zum weit überwiegenden Teil in landwirtschaftlicher Nutzung, verbreitet sehr extensiv. Kleinflächig Ödlandreste. Vorflut unzureichend ausgebaut, Moorflächen zeitweise überschwemmt. Binnenentwässerung und Zuwegung mäßig bis schlecht ausgebaut. Mehrere Autostraßen, eine Eisenbahnstrecke und 3 E-Fernleitungen kreuzen das Moor. Die Moorflächen sind von der Oste meist durch eine 50 - 100 m breite Zone mit mineralischen Sedimenten getrennt. Zum großen Teil Landschaftsschutzgebiet.
b) Moor im eigentlichen Oste-Tal durchweg landwirtschaftlich genutzt, Grünland; Oste meist eingedeicht; Entwässerung der Moorflächen über Pumpwerke; Zuwegung mäßig ausgebaut. Westlich anschließende Moorgebiete durch mehrere gut ausgebaute Straßen mit Reihensiedlungen (Ostendorf, Hönau­Lindorf) und durch mehrere gut ausgebaute Vorfluter erschlossen. Bis auf etwa 0,5 qkm Ödland mit bäuerlichem Torfstich (vor allem im Fresenburgsmoor) in landwirtschaftlicher Nutzung. Flächenhafter Torfstich früher auch im gesamten Hochmoorgebiet (1 - 1,5 m niedriger gelegen, heute kultiviert). Am Hochmoorrand östlich von Iselersheim und um Hönau-Lindorf starke Abtorfung, meist mit nachfolgender Umwandlung in Sandmischkultur. Oste-Tal nördlich Bremervörde Landschaftsschutzgebiet. Über die Torfgewinnung und die Entstehung von Moordörfern in der Umgebung von Bremervörde siehe Lit. WÖHLKE 1952.
c) Östlich der Wallbek und Mehe durch gut ausgebaute Straßen mit Reihensiedlung (Mehedorf) und Feldwegenetz erschlossen; westlich davon Wegenetz mäßig bis schlecht. Wallbek und Mehe größtenteils eingedeicht. Binnenentwässerung mäßig bis gut, künstliche Vorflut mit Pumpwerken. Bis auf kleine, bewaldete Ödlandreste mit bäuerlichem Torfstich (Flachsmoor und Kornbeksmoor) in landwirtschaftlicher Nutzung, weit überwiegend Grünland, zwischen Iselersheim und Abbenseth sowie im Flachsmoor auch Acker (gebietsweise bis 50 %). Im Flachsmoor und Kornbeksmoor flächenhaft um 1 m abgetorft und nachfolgend kultiviert. Flachsmoor landschaftlich reizvoll.

Bewuchs:

a) Landwirtschaftliche Nutzflächen Grünland, verbreitet streuwiesenartig mit Seggen, Binsen, Calamagrostis, Schilf. Stellenweise Erlenbruchwald mit Salix, Brennnessel, Seggen, Schilf. Kleinflächig Erlen- oder Pappelanpflanzung.
b) Landwirtschaftliche Nutzflächen überwiegend Grünland, westlich Ostendorf und Hönau-Lindorf jedoch auch verbreitet Ackerflächen (regional 30 - 40 %). Ödland (Fresenburgsmoor) mit Birkenbruchwald, Molinia, stellenweise Ericaceen, Wollgras.

Mooruntergrund:

a) Fein- bis Mittelsand.
b) Meist Fein- bis Mittelsand, verbreitet Grobsand. Im eigentlichen Oste-Tal verbreitet einige dm bis 2 m Klei (toniger Schluff) unmittelbar unter dem Torf (Vorkommen bis nahe Bremervörde).
c) Überwiegend Fein- bis Mittelsand, verbreitet grobsandig. Im Flachsmoor stellenweise podsoliert.

Mächtigkeit:

a) Örtlich sehr wechselhaft (ehemalige Flußrinnen). Meist 1,5 - 3 m, stellenweise nur wenige dm, stellenweise auch mehr als 4 m bis max. 5,5 m. Einige Sandinseln durchragen die Mooroberfläche.
b) Im eigentlichen Oste-Tal meist weniger als 1 m, stellenweise auch tief vermoorte, ehemalige Fließrinnen. Im Fresenburgsmoor auf unabgetorften Flächen 1,5 - 2,5 m, Torfstiche und umgebendes Niedermoor weniger als 1 m. Hochmoor zwischen Ostendorf und Iselersheim meist 1 - 2 m, in den nördlichen 4 km jedoch überwiegend 2 - 3 m, max. 4 m mächtig. Niedermoorgebiet östlich Ostendorf 1 - 2 m, um Hönau-Lindorf weniger als 1 m.
c) Entlang der Wasserläufe von Mehe, Wallbek und Hollener Mühlenbach sowie im Zentrum des Flachsmoores verbreitet 2 - 3 m. Flethwiesen südlich Abbenseth und Zentrum Kornbeksmoor sowie die Hochmoorgebiete meist 1 - 2 m, max. 2,4 m. Übriges Niedermoor weniger als 1 m.

Schichtaufbau:

a) Überwiegend stark bis sehr stark zersetzter Seggentorf mit etwas Holzgehalt. Verbreitet, vor allem in den tieferen Schichten, jedoch auch Erlenbruchwaldtorf. Vereinzelt Schilftorflagen. In Flußnähe gelegentlich Sand- und Schlufflagen im Torf, vor allem im nördlichen Drittel. Einzelne Parzellen 1 - 2 dm übersandet. Westlich und nordwestlich von Spreckens in Oste-ferneren Randbereichen auch hochmoorartige Torfe nachgewiesen.
b) Niedermoorgebiete weit vorherrschend stark zersetzter Seggentorf mit wenig Holzgehalt; nur gelegentlich holzreiche Bruchwaldtorflagen; in Oste­nähe vielfach von einigen dm Klei überdeckt. Hochmoorflächen in der südlichen Hälfte des Teilgebietes zuunterst 2 - 7 dm stark zersetzter Seggen- oder Birkenbruchwaldtorf; darüber bis zu 9 dm stark zersetzter Sphagnum-Torf (Schwarztorf); darüber nur im Fresenburgsmoor bis zu 1 m schwach zersetzter Cymbifoliatorf (Weißtorf); keine industriell abbauwürdige Lagerstätte. Hochmoorflächen nördlich etwa der Linie Neuendamm - Breitenvieh zuunterst nur stellenweise einige dm stark zersetzter Seggentorf; meist Schwarztorf unmittelbar über Sand; Schwarztorfmächtigkeit je nach Lage und Abtorfungszustand, meist 1 - 2 m, stellenweise bis 3 m; nur im nördlichen Randbereich darüber stellenweise Weißtorf (auf unabgetorften Flächen bis 1,9 m Cymbifoliatorf nachgewiesen). Um Ortslage Ostendorf nördlich des Schiffsgrabens verbreitet bis 1 m hochmoorartiger Torf unter Seggentorf.
c) Niedermoorgebiete fast überall stark bis sehr stark zersetzter Seggentorf mit wenig Holzgehalt, kleinfächig Lagen Schilf- oder Erlenbruchwaldtorf; Mehe-aufwärts bis südlich Abbenseth verbreitet 0,5 - 1,5 m (max. 2 m) mächtige Kleilagen im Torf. Hochmoorgebiete zuunterst meist bis 1 m mächtiger Seggen- oder Birkenbruchwaldtorf, nur im Zentrum des Flachsmoores fehlend; darüber stark zersetzter Sphagnum-Torf (Schwarztorf), meist um 1 m mächtig, im Zentrum des Flachsmoores bis 2 m. Nur im Zentrum Flachsmoor darüber kleinflächig einige dm schwach zersetzter Cymbifoliatorf.

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