609. Moore im Bever-Otter-Tal

Allgemeine Beschreibung:

In der folgenden Beschreibung wird das langgestreckte und stark gegliederte Moorgebiet in die Teilgebiete geschieden:
a) Oberes Bever-Tal von Groß-Aspe bis Malstedt
b) Seitental der Bever südlich Kutenholz
c) Unteres Bever-Tal von Malstedt bis Bevern, nebst Otter-Tal von Mündung bis Siedlung Kempe sowie Durbach-Tal von Mündung bis Bahnhof Deinstedt
d) Moorgebiet nordwestlich von Byhusen im westlichen Randbereich des oberen Otter -Tales.

TK25:

Bl. Bevern (2521), Bargstedt (2522).

Größe:

9,9 qkm, davon 9,0 qkm Niedermoor, 0,9 qkm Hochmoor.
a) 4,9 qkm. Niedermoor.
b) 1,4 qkm. Niedermoor.
c) 1,4 qkm. Niedermoor.
d) 2,2 qkm, davon 1,3 qkm Niedermoor, 0,9 qkm Hochmoor.

Teilnamen:

a) Oberes Bever-Tal
b) Seitental der Bever südlich Kutenholz
c) Unteres Bever-Tal
d) Moorgebiet nordwestlich von Byhusen, Weitenbruchsmoor (nördliches Drittel).

Kartierung:

a) BRANDES, MENGELING, K. D. MEYER 1975, SCHNEEKLOTH 1976 (Übersichtsaufnahme).
b) BRANDES, MENGELING, K. D. MEYER 1975, SCHNEEKLOTH 1976 (Übersichtsaufnahme).
c) BRANDES, MENGELING, K. D. MEYER 1975, SCHNEEKLOTH 1976 (Übersichtsaufnahme).
d) BRANDES, MENGELING, K. D. MEYER 1975, SCHNEEKLOTH 1976 (Übersichtsaufnahme).

Erschließung und Nutzung:

a) Nahezu in ganzer Fläche landwirtschaftlich genutzt, nur zwischen Malstedt und Farven (südwestliches Viertel) kleinflächig Ödland. Bever gut ausgebaut, Binnenentwässerung und Wegenetz mäßig. Drei Autostraßen sowie die Eisenbahnstrecke Bremervörde - Buchholz kreuzen das Moor.
b) In der Osthälfte ursprünglich 1 - 2 m Hochmoorauflage mit kräftiger Oberflächenaufwölbung, die weitgehend abgetorft ist. Überwiegend in landwirtschaftlicher Nutzung, ca. 0,3 qkm Ödland mit starkem bäuerlichem Torfstich (Resthorste westlich vom Fuchsberg bis 2 m hoch). Entwässerung mäßig, Wegenetz mäßig bis schlecht ausgebaut. Durch das Moor kreuzt die Eisenbahnstrecke Bremervörde - Buchholz.
c) Ein meist nur 100 - 150 m breites Talmoor, im wesentlichen in landwirtschaftlicher Nutzung, Grünland. Kleinflächig Bruchwaldreste. Bever, Otter und Durbach im allgemeinen gut ausgebaut, sonst Binnenentwässerung und Zuwegung mäßig bis schlecht.
d) Ca. 1,4 qkm landwirtschaftlich genutzt, 0,8 qkm Ödland mit flachem, bäuerlichem Torfstich. Ödland im wesentlichen im Hochmoorgebiet. Kultivierte Flächen z. T. vorher abgetorft. Entwässerung und Wege mäßig, im Hochmoorbereich schlecht ausgebaut. Durch das Moor kreuzen die Straße Byhusen - Hesedorf und die Eisenbahnstrecke Bremervörde - Buchholz.

Bewuchs:

a) Landwirtschaftliche Nutzflächen Grünland mit einzelnen Erlen-Salix­Gruppen. Ödlandflächen mit Erle, Birke, Salix, Himbeere, Typha, Seggen, Binsen, zwischen Malstedt und Farven landschaftlich reizvoll.
b) Landwirtschaftliche Nutzfläche Grünland. Ödland mit Birkenbruchwald, Faulbaum, Salix, einzelne Erlen und Fichten, Molinia; auf unabgetorften Resthorsten lockerer Birken-Kiefern-Bruchwald über Molinia, Ericaceen, Eriophorum vaginatum. Im nördlichen Randgebiet Erlen-Pappelanpflanzung.
d) Landwirtschaftliche Nutzflächen Grünland. Hochmoorödland Birken­Kiefern-Bruchwald, Molinia, Eriophorum vaginatum, wenig Ericaceen und Sphagnum, etwas Heidelbeere, Niedermoorödland Birkenbruchwald, Faulbaum, Myrica, Molinia, stellenweise etwas Wollgras und Erica.

Mooruntergrund:

a) Fein- bis Grobsand.
b) Fein- bis Grobsand.
c) Fein- bis Mittelsand.
d) Fein- bis Mittelsand, stellenweise grobsandig.

Mächtigkeit:

a) Im allgemeinen 0,5 - 1,5 m, nur stellenweise bis 2,5 m nachgewiesen (vermoorte Flußrinnen?). Randbereiche weniger als 0,5 m.
b) An der Längsachse des Tales 1,5 - 2,5 m, an unabgetorften Stellen auch darüber bis max. 3,3 m. 25 m vom östlichen Moorrand entfernt bereits um 1 m, im westlichen Randgebiet 250 m breiter Saum mit weniger als 1 m.
c) Örtlich äußerst wechselhaft. Bei insgesamt 10 Bohrungen meist 0,5 - 1,5 m, stellenweise mehr als 2 m nachgewiesen.
d) Südlich der Straße Byhusen- Hesedorf (südliches Drittel) weniger als 1 m, z. T. abgetorft, im Zentrum des Hochmoorgebietes (mittleres Drittel) 3 - 4 m, nördlich der Eisenbahn (nördliches Drittel) meist weniger als 1 m, stellenweise darüber, max. 1,7 m nachgewiesen.

Schichtaufbau:

a) Überwiegend stark bis sehr stark zersetzter Seggentorf mit etwas Holzgehalt.
b) Zuunterst überall stark zersetzter Seggentorf, stellenweise mit Schilf- und Holzresten. Darüber verbreitet 1 - 3 dm stark zersetzter Seggen-Sphagnum­Torf (Bunkerde?), auf den unabgetorften Resthorsten und stehengebliebenen Torfabfuhrwegen auch stark zersetzter Sphagnum-Torf mit geringmächtigen Weißtorflagen.
c) Sehr wechselhaft. Stellenweise reines Torfprofil, meist jedoch mit örtlich sehr unterschiedlich starker Sandüberdeckung, z. T. auch bis 7 dm mächtige Sandlagen im Torf. Vorherrschend stark zersetzter, holzhaltiger Seggentorf.
d) Zuunterst überall stark zersetzter Seggentorf; im Hochmoorgebiet z. T. auch schwach zersetzter Braunmoostorf, Mächtigkeit dort 1 - 1,5 m. Darüber im Hochmoorgebiet stark zersetzter Sphagnum-Torf, bis 2,2 m mächtig. In Torfstichen Profile entsprechend reduziert.