633. Hochmoor bei Sothel

TK25:

Bl. Elsdorf (2722).

Größe:

5,5 qkm Hochmoor.

Teilnamen:

Hatzter Moor (nordwestliche Hälfte des Hauptgebietes), Sotheler Moor (südwestliche Hälfte des Hauptgebietes), Kleines Moor (durch ein schmales Tälchen nach Westen mit dem Hauptgebiet verbunden, südlich von Sothel gelegen).

Kartierung:

KOCH 1975, SCHNEEKLOTH 1976 (Übersichtsaufnahme).

Erschließung und Nutzung:

a) Hatzter und Sotheler Moor: Ca. 1/3 der Fläche in landwirtschaftlicher Nutzung (vor allem im südlichen Drittel, meist Deutsche Hochmoorkultur), auf 0,5 qkm im nördlichen Drittel industrieller Weißtorfabbaudurch Torfwerke Ahrens / Sauensieck; im übrigen Ödland, verbreitet mit bäuerlichem Torfstich. Im Zentrum des Gebietes jedoch noch ausgedehnte Flächen ohne Torfstich. Im kultivierten Bereich Entwässerung mäßig bis gut ausgebaut, im Ödland zahlreiche Torfabfuhrdämme.
b) Kleines Moor: Einzelne Grünlandparzellen, sonst weit überwiegend Ödland, in der nördlichen Hälfte verbreitet bäuerlicher Torfstich. Wege schlecht, Entwässerung für Nutzflächen mäßig ausgebaut.

Bewuchs:

a) Landwirtschaftliche Nutzflächen Grünland. Ödland Birkenbruchwald mit einzelnen Kiefern, darin verbreitet größere Lichtungen mit Ericaceen, Wollgras, Molinia. In Torfstichen meist Eriophorum vaginatum, etwas Birkenanflug und Molinia. Im Zentrum kleinflächig Fichtenpflanzung.
b) Ödland Birken-Kiefernbruchwald, Eriophorum vaginatum, Molinia,
Ericaceen (besonders auf unabgetorften Restflächen).

Mooruntergrund:

Weit überwiegend Fein- bis Mittelsand, nur stellenweise einige dm Schluff oder schluffiger Ton unmittelbar unter dem Torf.

Mächtigkeit:

a) Auf ca. 3/4 qkm im Zentrum 3 - 3,4 m. Konzentrisch anschließend eine Zone 2 - 3 m, die vom südlichen Moorrand bis ins Torfwerk Ahrens reicht. Randzone vorwiegend 1 - 2 m.
b) Ca. 1/3 der Fläche im Zentrum 2 - 3m, nur schmale Randzone sowie Tal zwischen a) und b) weniger als 1 m.

Schichtaufbau:

a) Zuunterst fast überall 0,5 - 1 m Birkenbruchwaldtorf oder stark zersetzter Seggentorf mit etwas Holzresten. Darüber mäßig bis stark zersetzter Sphagnum-Torf (Schwarztorf, relativ wenig zersetzt), meist 7 - 12 dm mächtig, nur im Randgebiet geringmächtiger. Übergang vom Niedermoortorf zum Schwarztorf meist einige dm mäßig zersetzter Scheuchzeria-Cuspidatatorf. Darüber schwach bis mäßig zersetzter Sphagnum-Torf (Weißtorf, relativ stark zersetzt) vorwiegend Cymbifolia, schichtweise auch Acutifolia. Weißtorfmächtigkeit auf etwa 2 qkm um 1 m (Bereich von mehr als 2 m Moormächtigkeit). Industriell abbauwürdige Lagerstätte, Weißtorfvorräte ca. 2 Millionen cbm Frischtorf.
b) Im südlichen Randgebiet zuunterst einige dm Birkenbruchwaldtorf. Darüber, im allgemeinen jedoch über mineralischem Untergrund, stark zersetzter Sphagnum-Torf, Mächtigkeit zum Zentrum hin ansteigend auf max. 2,1 m. Darüber auf ca. 1/2 der Fläche, im Zentrum, 0,5 - 1,5 m schwach zersetzter Sphagnum-Torf (Weißtorf). In Torfstichgebieten Profil meist stark reduziert. Am südlichen Moorrand und im schmalen Verbindungstal zum Sotheler Moor Hochmoordecke fehlend.

Fotos von Barbara und Eckhard Schmatzler stammen aus der Veröffentlichung Schmatzler, B. & Schmatzler, E. (2010). Moorland: Moorlandschaften in Niedersachsen nach industriellem Torfabbau. Ratingen: Industrieverband Garten e.V.