657. Marschrandmoor bei Buxtehude

Allgemeine Beschreibung:

Zwei durch den eingedeichten Unterlauf der Este und das Bebauungsgebiet der Stadt Buxtehude getrennte Teilgebiete.

TK25:

Bl. Horneburg (2423), Harsefeld (2523), Buxtehude (2524).

Größe:

30,8 qkm, davon 27,1 qkm Niedermoor, 3,7 qkm Hochmoor (hier nur niedersächsischer Anteil).

Teilnamen:

Königsmoor, Ilsmoor, Altklostermoor, Westmoor (Gebiet westlich der Este, Reihenfolge von West nach Ost). Ostmoor, Hohes oder Harz­Moor, Ovelgönner Moor, Rübker Moor, Nincoper und Neuenfelder Moor (Gebiet östlich der Este, Reihenfolge von West nach Ost).

Kartierung:

UNBEHAUN 1974 (BK 25), BRANDES, TÜXEN 1975, SCHNEEKLOTH 1976 (Übersichtsaufnahme).

Erschließung und Nutzung:

Altes Siedlungsgebiet, gegen die Marsch (im Norden) und die Este eingedeicht. Im Moor zahlreiche gut ausgebaute Straßen, z.T. mit Straßendorfansiedlungen. Durch das östliche Teilgebiet verläuft die Eisenbahnstrecke Stade - Hamburg. Wegenetz im allgemeinen gut ausgebaut, Feldwege nicht überall bei nasser Witterung befahrbar. Entwässerung durch zahlreiche (z. T. ursprünglich natürliche?) Vorfluter, Binnenentwässerung meist durch Gräben, insgesamt nur mäßig, z.T. schlecht ausgebaut. Nutzung fast ausschließlich Grünland, weniger als 5 % Acker, in Hofnähe zahlreiche große Obstplantag en (Randgebiet des Alten Landes). In beiden Hochmoorgebieten auch Ödland mit bäuerlichem Torfstich (insgesamt weniger als 1 qkm), hier einzelne Parzellen bis 1 m abgetorft und kultiviert.

Bewuchs:

Weites Grünlandgebiet mit Gruppen und Reihen Erle und Pappel. Ödland im Hochmoorgebiet meist Birkenbruchwald, im Torfstichbereich mit Erle, Pappel, Salix, Schilf, Brennnessel, Molinia; auf unabgetorften Flächen mit Myrica, etwas Ericaceen, Molinia.

Mooruntergrund:

Fällt im allgemeinen von Süden nach Norden zur Marsch hin stark ab. Vorwiegend Sand, stellenweise schluffig oder kiesig.

Mächtigkeit:

Im östlichen Teilgebiet Mächtigkeitsstufen parallel zum Geestrand: In seiner südlichen Hälfte weniger als 2 m, im nördlichen Viertel mehr als 4 m. Im Teilgebiet westlich Buxtehude umfaßt die 4 m-Mächtigkeitslinie, von Norden kommend, das Hochmoorgebiet (außer dessen südöstliches Drittel) und verläuft dann etwa 300 m parallel zum Geestrand nach Nordwesten. Maximale Torfmächtigkeit um 8 m.

Schichtaufbau:

Im Niedermoorgebiet meist stark zersetzter Seggen-, Schilf- und Erlenbruchwaldtorf, lagenweise schwach zersetzter Braunmoostorf, in wechselnder Abfolge. Am nördlichen Moorrand stellenweise Kleilagen im Torf. In der nordwestlichen Ecke des östlichen Teilgebietes auf etwa 2 qkm 1 - 4 dm Klei an der Geländeoberfläche.
Im westlichen Hochmoorgebiet über den Niedermoorschichten meist um 1 m, bis max. 2 m, Hochmoortorf, meist stark zersetzter Sphagnum-Torf; stellenweise an der Oberfläche aber auch geringmächtiger Weißtorf. Verbreitet Profile mit wiederholtem Tendenzwechsel zwischen Nieder- und Hochmoorwachstum. Insgesamt trotz deutlich sichtbarer Zentralaufwölbung kein typisches Hochmoor.
Östliches Hochmoorgebiet mit meist nur 0,5 m, max. 2 m, stark zersetztem Sphagnum-Torf über Niedermoor. Hochmoortorfe hier ebenfalls verbreitet von niedermoorartigen Lagen durchsetzt. Aufwölbung nur schwach erkennbar.
Das Moor setzt sich nach Norden unter mehr als 4 dm mächtiger Kleidecke weiter fort (definitionsgemäß dann nicht mehr als "Moor" dargestellt).

In diesem Gebiet finden folgende Projekte statt:

Moorgebiet Moorhausen, Versuch- und Demonstrationsflächen