189. Moore im Südradde-Tal

189 A. Moore im Südradde-Tal z. T.

TK25:

Bl. Holte (3211), Löningen (3212).

Größe:

11,8 qkm, davon 9,3 qkm Niedermoor, 2,5 qkm Hochmoor.

Teilnamen:

(in der Reihenfolge der Lage von Südost nach Nordwest):
Ostermoor (östlich von Herßum), Werwer Moor und Borkhorner Moor (nördlich von Augustenfeld), Südmoor (südlich von Vinnen), Elberger Moor (nördlich von Elbergen), Hogemoor (südöstlich von Wachtum), Vehrenmoor (nördlich von Vehrensande), Dustmoor (nordöstlich von Vehrensande), Benstruper Achtermoor (nördlich von Benstrup).

Kartierung:

SCHNEEKLOTH 1955, HACKER 1956 (Emslandkarte 1: 5 000), SCHNEEKLOTH 1970 (Übersichtsaufnahme Benstruper Achtermoor).

Erschließung und Nutzung:

Im Durchschnitt sind weniger als 10 % der Gesamtfläche Ödland; im Teilbereich zwischen den Straßen Wachtum - Löningen und Herßum - Helmighausen 20 - 40 % Ödland, sonst meist nur 3 - 6 %. Älteste Kulturflächen liegen im Niedermoor beiderseits der Südradde und sind verbreitet 2 - 4 dm künstlich übersandet (langdauernder Auftrag von sandigen Schafmist-Plaggen). Junge Kulturflächen auf flachgründigem Moor im Randbereich zur Geest, verbreitet 1 - 3 dm künstlich übersandet. Verbreitet flacher bäuerlicher Torfstich, heute weitgehend planiert. Südradde früher bei Wöste-Mühle, bei Holte-Mühle und an der Straße Herßum - Helmighausen aufgestaut, in den dreißiger Jahren streckenweise, nach 1957 durchgehend begradigt. Binnenentwässerung meist nur mäßig ausgebaut, dabei südlich der Südradde etwas besser als nördlich des Baches. Wegenetz mäßig. Seit 1965 nördlich Benstrup in nennenswertem Umfang Tiefumbrüche im flachgründigen Moor.

Bewuchs:

Weit vorwiegend Grünland, z. T. jedoch ödlandartig (Schilf, Binsen). Ödland meist Bruchwald, in Nähe der Südradde vorwiegend Erle und Weide, sonst Birke. Daneben kleinere Flächen Ericaceenheide mit lockerem Birkenanflug und Myrica.

Mooruntergrund:

Weit vorherrschend heller Fein- bis Mittelsand, in den obersten 1 - 3 dm verbreitet schluffig, stellenweise kiesig. Unter flachgründigem Moor am Geestrand meist schwach podsoliert. Relief im Mäanderbereich der Südradde stark bewegt (Erosionsrinnen und zahlreiche das Moor durchragende Geestkuppen), sonst meist ausgeglichen.

Mächtigkeit:

In den Erosionsrinnen meist 2 - 3 m, verbreitet aber auch mehr als 4 m bis max. 6,4 m. Im Niedermoor sonst meist weniger als 1,5 m, dabei Mächtigkeit von Südwesten nach Nordosten im allgemeinen zunehmend. Im Hochmoor meist weniger als 1 m bis max. 2,5 m. Teilbereich zwischen Holte und Augustenfeld stark durchsetzt mit z. T. anmoorartigen Geestinseln im Moor.

Schichtaufbau:

Auf einem Streifen von bis zu 200 m Breite beiderseits der Südradde oberste 0,5 bis 1,5 m meist stark zersetzter Seggentorf mit Erlenholz (seltener Seggen-Schilftorf) über Erlenbruchwaldtorf, stellenweise mit Schwemmsandlagen. Verbreitet Eisenanreicherungen in den obersten Torfschichten. Weiter entfernt von der Südradde meist stark zersetzter Birkenbruchwaldtorf, z. T. über Seggen- oder Erlenbruchwaldtorf. Im Hochmoorbereich meist geringmächtiger, stark zersetzter Sphagnum-Torf, stellenweise auch Birkenbruchwaldtorf.

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© Matras
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Niedermoor unter mächtiger Sanddecke
Weg durch Grünländer mit angrenzendem Forst und Windkraftanlagen im Hintergrund.
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