B
Backtorf

Neben dem Torfstechen aus der Pütte wurde bis in das 18. Jahrhundert hinein auch Backtorf hergestellt. Hierfür wurde, vor allem in kaum oder schlecht zu entwässernden Niedermooren, mit Handketschern nasse Torfmasse aus dem Wasser gefördert. Der Nasstorf wurde in einer Schicht von 10 bis 15 cm Stärke auf eine ebene Fläche ausgebracht, mit Schiebern verteilt und mit Holzschuhen, von Kindern oft barfuß, durch „Petten“ verdichtet, anschließend geglättet und nach kurzer Trocknungszeit mit den Torfmessern zu Sodenstücken geschnitten. Die getrockneten Soden wurden wie auch die anderen Brenntorfsoden weiter bearbeitet. Backtorfsoden gaben aufgrund ihrer größeren Dichte größere Hitze ab und erzielten die höchsten Preise.

Schmatzler, B., & Schmatzler, E. (2010). Moorland. Moorlandschaften in Niedersachsen nach industriellem Torfabbau. Ratingen: Industrieverband Garten e.V.

Badetorf, Heiltorf

Der Badetorf für Moorbäder ist ein Teil der Balneotherapie. Er gehört zu den natürlichen Peloiden, der durch Sedimentation und Zersetzung unter Luftabschluss in den Mooren entsteht. Positive Eigenschaft ist u.a. die gute Wärmespeicherung, Temperaturen werden lange gehalten und nur langsam wieder abgegeben. Die medizinische Erforschung der Wirkungsweisen und Inhaltsstoffe von Badetorfen ist längst nicht abgeschlossen. Allerdings haben klinische Studien gezeigt, dass die Wirkungen von Moorbreivollbädern auf den Hormonhaushalts Einfluss nehmen, Überwärmungsbäder mit anhaltender Temperatur bis zu 46° wohltuend auf den Allgemeinzustand wirken und die Huminsäure im Badetorf eine entzündungshemmende Substanz ist. Moorbehandlungen wirken allgemein beruhigend auf das Nervensystem.Bei Unfruchtbarkeit werden Erfolge erzielt.

Schmatzler, B., & Schmatzler, E. (2010). Moorland. Moorlandschaften in Niedersachsen nach industriellem Torfabbau. Ratingen: Industrieverband Garten e.V.

Ballen, Torfballen

Das natürliche Volumen von Weißtorf wurde durch den Druck von Kniehebelpressen bis zu einem Drittel zusammengedrückt und zu Ballen verschnürt. Für die Verpackung sorgten sechs bis acht seitlich angelegte Latten, die miteinander durch vier rundumlaufende Drähte verbunden wurden. Für den Export in Jute eingenäht kamen sie unter der Bezeichnung „Überseeballen“ in den Handel. Seltener wurden die Ballen mit Sperrholz, Birkenrinde oder Papier verpackt. Das Format der Ballen änderte sich von 1 m³, über 0,7 m³, bishin zum Einheitsballen von 0,52 m³ mit 125 kg Gewicht und den Maßen 100 x 80 x 65 cm, der aus 1,12 bis 1,25 m³ losem Torf gepresst wurde. Der sogenannte 66er Ballen, der in den Handel ging, hatte ein Gewicht von 125 bis 200 kg je nach Feuchtigkeitsgehalt. Auf dem Markt waren auch kleinere Ballen wie der 33er Ballen (ein halber 66er) und der 21er Ballen, die in den Export gingen (gemäß DIN 11 540).

Schmatzler, B., & Schmatzler, E. (2010). Moorland. Moorlandschaften in Niedersachsen nach industriellem Torfabbau. Ratingen: Industrieverband Garten e.V.

Balneologie

Die Wissenschaft vom Heilbad (lat. balnea - das Bad)

Schneekloth, H. und Kollegen (1970-1983). Die Moore in Niedersachsen. 8 Teile, nach Blättern der Geologischen Karte der Bundesrepublik Deutschland (1:200 000). Göttingen: Veröff. Nds. Inst. Landeskd.

Barbilophozia

Gattung der Lebermoose

Schneekloth, H. und Kollegen (1970-1983). Die Moore in Niedersachsen. 8 Teile, nach Blättern der Geologischen Karte der Bundesrepublik Deutschland (1:200 000). Göttingen: Veröff. Nds. Inst. Landeskd.

Bäuerlicher Torfstich

siehe unter „Handtorfstich“

Schmatzler, B., & Schmatzler, E. (2010). Moorland. Moorlandschaften in Niedersachsen nach industriellem Torfabbau. Ratingen: Industrieverband Garten e.V.

Bazzania

Gattung der Lebermoose

Schneekloth, H. und Kollegen (1970-1983). Die Moore in Niedersachsen. 8 Teile, nach Blättern der Geologischen Karte der Bundesrepublik Deutschland (1:200 000). Göttingen: Veröff. Nds. Inst. Landeskd.

BBodSchG

Bundesbodenschutzgesetz

Landschaftsprogramm

BDF

Boden-Dauerbeobachtungsflächen des Boden-Dauerbeobachtungsprogramms

Landschaftsprogramm

Besiedlungspotenzial

Das Besiedlungspotenzial, hier bezogen auf Pflanzen und Tiere, bildet die ökologischen Rahmenbedingungen ab, unter denen es Arten möglich ist, sich in ihren Lebensräumen erneut erfolgreich auf Dauer anzusiedeln und auszubreiten. Es orientiert sich überwiegend daran, ob noch Relikte der ursprünglichen Lebensgemeinschaft vorhanden sind.

Landschaftsprogramm

Betula

Birke

Schneekloth, H. und Kollegen (1970-1983). Die Moore in Niedersachsen. 8 Teile, nach Blättern der Geologischen Karte der Bundesrepublik Deutschland (1:200 000). Göttingen: Veröff. Nds. Inst. Landeskd.

Betula nana

Zwergbirke

Schneekloth, H. und Kollegen (1970-1983). Die Moore in Niedersachsen. 8 Teile, nach Blättern der Geologischen Karte der Bundesrepublik Deutschland (1:200 000). Göttingen: Veröff. Nds. Inst. Landeskd.

Bewirtschaftungsplan

Zentrales Element zur Umsetzung der WRRL. Er enthält die fortgeschriebene Bestandsaufnahme, behördenverbindliche Maßnahmenprogramme, angepasste Überwachungsprogramme und eine Liste der Bewirtschaftungsziele sowie eine wirtschaftliche Analyse. Ab 2009 ist für jedes Flussgebiet alle sechs Jahre ein Bewirtschaftungsplan zu erstellen.

Landschaftsprogramm

BfN

Bundesamt für Naturschutz

Landschaftsprogramm

BGKM25

Bodenkundlich-geologische Karte der Marschengebiete, Maßstab 1:25 000.

Schneekloth, H. und Kollegen (1970-1983). Die Moore in Niedersachsen. 8 Teile, nach Blättern der Geologischen Karte der Bundesrepublik Deutschland (1:200 000). Göttingen: Veröff. Nds. Inst. Landeskd.

Biodiversität

Biologische Vielfalt; gem. dem „Übereinkommen über die biologische Vielfalt“ die Vielfalt der Tier- und Pflanzenarten, die genetische Vielfalt sowie die Vielfalt von Lebensräumen und Ökosystemen

Landschaftsprogramm

Biotop

Der räumlich abgrenzbare Lebensbereich einer Lebensgemeinschaft (Biozönose) von Pflanzen und Tieren mit seinen spezifischen Umwelt- und Lebensbedingungen

Landschaftsprogramm

Biotopverbund

Lebensräume, die innerhalb eines Landschaftsausschnittes in unmittelbarem räumlichen Kontakt zueinander stehen und zwischen denen funktionale Wechselbeziehungen bestehen und z. B. eine Vernetzung von Populationen möglich ist.

Landschaftsprogramm

Biozönose

Lebensgemeinschaft; Vergesellschaftung von pflanzlichen und tierischen Lebewesen, die sich infolge ähnlicher Umweltansprüche an den Lebensraum und einseitiger oder gegenseitiger Abhängigkeit in dem betroffenen Lebensraum (Biotop) in vielfältiger Beziehung zueinander stehen und sich gegenseitig beeinflussen.

Landschaftsprogramm

Birkenbruchwaldtorf

Torf mit erheblichem Anteil an Birkenholz

Schneekloth, H. und Kollegen (1970-1983). Die Moore in Niedersachsen. 8 Teile, nach Blättern der Geologischen Karte der Bundesrepublik Deutschland (1:200 000). Göttingen: Veröff. Nds. Inst. Landeskd.

Blänke

Die Blänken, niederdeutsch = blanke Stellen, sind flache wassergefüllte Senken in Moorgebieten. Sie haben einen stark wechselnden Wasserstand und können zeitweise ganz austrocknen. Für zahlreiche gefährdete Vogelarten wie die Uferschnepfe sowie Amphibien und Libellen sind sie ein wertvoller Lebensraum.

Schmatzler, B., & Schmatzler, E. (2010). Moorland. Moorlandschaften in Niedersachsen nach industriellem Torfabbau. Ratingen: Industrieverband Garten e.V.

Bleichmoose

siehe unter „Torfmoose“

Schmatzler, B., & Schmatzler, E. (2010). Moorland. Moorlandschaften in Niedersachsen nach industriellem Torfabbau. Ratingen: Industrieverband Garten e.V.

BMU

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit

Landschaftsprogramm

BNatSchG

Bundesnaturschutzgesetz

Landschaftsprogramm

Bodenschätzung

Mit der Bodenzahl für Ackerschätzung und der Grünlandgrundzahl für Grünlandschätzung wird die natürliche Ertragsfähigkeit der Böden geschätzt. Die Einstufung des Bodens in Wertzahlen basiert auf dem Acker- bzw. Grünlandschätzungsrahmen der Bodenschätzung.

LBEG

Weitere Informationen

Boreal

Abschnitt der Nacheiszeit, ca. 7500- 5500 J. vor Chr.

Schneekloth, H. und Kollegen (1970-1983). Die Moore in Niedersachsen. 8 Teile, nach Blättern der Geologischen Karte der Bundesrepublik Deutschland (1:200 000). Göttingen: Veröff. Nds. Inst. Landeskd.

Braunmoostorf

Torf vorwiegend aus Laubmoosen der Ordnung Bryales

Schneekloth, H. und Kollegen (1970-1983). Die Moore in Niedersachsen. 8 Teile, nach Blättern der Geologischen Karte der Bundesrepublik Deutschland (1:200 000). Göttingen: Veröff. Nds. Inst. Landeskd.

Bruchwald auf Hochmoortorf

Die Moorwälder werden meist von Birken und Kiefern gebildet, weitere Baumarten kommen auf stärker abgetrockneten Torfen vor. Die Bruchwälder auf Hochmoortorf besitzen, je nach Feuchtigkeit,im Unterwuchs das Arteninventar der Hochmoorvegetation, vor allem das Scheidige Wollgras, die Glockenheide und das Pfeifengras.

Schmatzler, B., & Schmatzler, E. (2010). Moorland. Moorlandschaften in Niedersachsen nach industriellem Torfabbau. Ratingen: Industrieverband Garten e.V.

Bruchwaldtorf

Holzreicher Torf i. a.

Schneekloth, H. und Kollegen (1970-1983). Die Moore in Niedersachsen. 8 Teile, nach Blättern der Geologischen Karte der Bundesrepublik Deutschland (1:200 000). Göttingen: Veröff. Nds. Inst. Landeskd.

Buchweizen (Fagopyrum esculentum)

Der Buchweizen, plattdeutsch Bookweeten, gehört zur Familie der Knöterichgewächse und ist kein Getreide, sondern ein enger Verwandter von Rhabarber und Sauerampfer. Er gedeiht auf kargen Moor-, Heide- und Sandböden. Anspruchslos und schnellwüchsig ist er sehr frostempfindlich. Spätfröste können zu Totalausfällen führen, deshalb sollte erst in den ersten drei Maiwochen gesät werden. Zwölf Wochen danach trägt er Früchte. Die ungeschälten dunkelbraunen Früchte sind dreieckig und sehen wie kleine Bucheckern aus. Buchweizen wird geschält, da seine harte Schale nicht verzehrt werden kann. Sand- und Moorbuchweizen wurde unterschieden, der Sandbuchweizen hat silbergraue Körner und soll weniger schmackhaft gewesen sein als der Moorbuchweizen.

Schmatzler, B., & Schmatzler, E. (2010). Moorland. Moorlandschaften in Niedersachsen nach industriellem Torfabbau. Ratingen: Industrieverband Garten e.V.

Bullenfleisch, Kohfleesch, fleischiges Moor

Über dem Schwarztorf wird der Torf heller und „fleischig“, d.h. er ist von nicht vollständig zersetzten Pflanzenresten durchsetzt, meist Wollgras, das Bullenfleisch. Dieser Torf war schwer abzugraben und kostete viel Kraft und Mühe. Siehe auch unter Torfluk.

Schmatzler, B., & Schmatzler, E. (2010). Moorland. Moorlandschaften in Niedersachsen nach industriellem Torfabbau. Ratingen: Industrieverband Garten e.V.

Bult, Bulte

Die Hochmoore waren auf ihrer natürlichen Oberfläche von Bult-Schlenken-Komplexen geprägt. Bulte sind kleine, kissenförmige Erhebungen oder Buckel, die sich auf der Mooroberfläche erheben, im Gegensatz dazu sind Schlenken Vertiefungen im Moor. Auf den „trockeneren“ Standorten bieten die farbigen Bulttorfmoose, in leuchtenden Rot- und Gelbtönen, weiteren Pflanzen Lebensraum.

Schmatzler, B., & Schmatzler, E. (2010). Moorland. Moorlandschaften in Niedersachsen nach industriellem Torfabbau. Ratingen: Industrieverband Garten e.V.

Bult-Schlenkendifferenzierung

Ausbildung eines Kleinreliefs an der Hochmooroberfläche in Gestalt erhöhter (trockenerer) „Bulten" und eingesenkter (nasserer) „Sehlenken" mit spezifischen Pflanzengemeinschaften.

Schneekloth, H. und Kollegen (1970-1983). Die Moore in Niedersachsen. 8 Teile, nach Blättern der Geologischen Karte der Bundesrepublik Deutschland (1:200 000). Göttingen: Veröff. Nds. Inst. Landeskd.

BUND

Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.

Landschaftsprogramm

Bunkerde

Bevor der Abbau von Hochmoortorf beginnt, wird die obere Vegetationsschicht, die Bunkerde, mit einer geringmächtigen oberen Torfschicht abgetragen. Der Vorgang nennt sich abbunken. Das Abbunken von mindestens 30 cm wird gefordert. Die Bunkerde enthält das Samen- und Sporenpotenzial der Hochmoorvegetation. Der Bröckeltorf, der bei der Torfgewinnung anfällt, wird der Bunkerde zugerechnet. Nach Abtorfung und Verteilung der Bunkerde auf den Renaturierungsflächen ist eine rasche Besiedlung mit hochmoortypischer Vegetation gewährleistet.

Schmatzler, B., & Schmatzler, E. (2010). Moorland. Moorlandschaften in Niedersachsen nach industriellem Torfabbau. Ratingen: Industrieverband Garten e.V.