W
Wachstumsphase

Entwicklungszustand eines Moores, in dem Torf gebildet wird.

Schneekloth, H. und Kollegen (1970-1983). Die Moore in Niedersachsen. 8 Teile, nach Blättern der Geologischen Karte der Bundesrepublik Deutschland (1:200 000). Göttingen: Veröff. Nds. Inst. Landeskd.

Waldrülle

Geländerinne im Moor, die der Entwässerung dient. Die meist steilen Randgehänge sind bewaldet

Schneekloth, H. und Kollegen (1970-1983). Die Moore in Niedersachsen. 8 Teile, nach Blättern der Geologischen Karte der Bundesrepublik Deutschland (1:200 000). Göttingen: Veröff. Nds. Inst. Landeskd.

Wanderroute

Bevorzugte Gewässer oder Gewässerstrecke, die Fische aufgrund ihres natürlichen Wanderverhaltens nutzen, um zwischen verschiedenen Lebensräumen zu wechseln, z. B. flussaufwärtsgerichtete Laichwanderungen.

Landschaftsprogramm

Wasserhaushalt

Der Wasserhaushalt eines natürlichen Hochmoores in Nordwestdeutschland vereinfacht dargestellt: Bei einem Niederschlag von ca. 700 mm jährlich verdunsten im Laufe des Jahres ca. 500 mm, und 200 mm verbleiben für das Torfmooswachstum. Diese positive Wasserbilanz (humides Klima), ist ausschlaggebend für die Bedingungen des Wachstums von Hochmooren. Das Moor ist dann wassergesättigt. Unberücksichtigt sind dabei der Verlust von Wasser durch Versickerung in den Untergrund und ein geringer natürlicher Abfluss. Beides ist zu vernachlässigen. Hochmoore geben nur überschüssiges Wasser ab. Der wesentliche Einfluss auf die Landschaft liegt beim höheren Verdunstungsgrad und dem verzögerten und verminderten Abfluss durch Rückhaltung der Moore.

Schmatzler, B., & Schmatzler, E. (2010). Moorland. Moorlandschaften in Niedersachsen nach industriellem Torfabbau. Ratingen: Industrieverband Garten e.V.

Wasserhaushalt

Die mengenmäßige Erfassung von Niederschlag, Abfluss und Verdunstung, einschließlich der ober- und unterirdischen Wasservorräte

Landschaftsprogramm

Weber, Carl Albert

C. A. Weber, geboren am 13. Januar 1856 in Spandau, gestorben am 11. September 1931 in Bremen, war Botaniker, Moorforscher und Grünlandexperte. Er arbeitete 30 Jahre lang an der Preußischen Moorversuchsstation in Bremen. Seine Arbeitsschwerpunkte waren: Untersuchungen über die natürliche Moorvegetation; botanische Zusammensetzung von Torf; Entwicklungsgeschichte der Moore. Die Ergebnisse seiner wissenschaftlichen Arbeit waren für die Moorforschung wegweisend. Die Deutsche Gesellschaft für Moor- und Torfkunde (DGMT) verleiht die C. A. Weber Medaille. Sie ist die höchste Auszeichnung für Arbeiten und Wirken auf dem Gebiet der Moor- und Torfforschung.

Schmatzler, B., & Schmatzler, E. (2010). Moorland. Moorlandschaften in Niedersachsen nach industriellem Torfabbau. Ratingen: Industrieverband Garten e.V.

Weichholzaue

Häufig überfluteter Bereich der Aue oberhalb des Mittelwassers, in dem Weichholzarten wie die Silberweide standorttypisch sind.

Landschaftsprogramm

Weißtorf

Schwach zersetzter Hochmoortorf, nahezu ausschließlich aus Resten des Torfmooses Sphagnum.

Schneekloth, H. und Kollegen (1970-1983). Die Moore in Niedersachsen. 8 Teile, nach Blättern der Geologischen Karte der Bundesrepublik Deutschland (1:200 000). Göttingen: Veröff. Nds. Inst. Landeskd.

Weißtorf ist schwach zersetzter Hochmoortorf; überwiegend aus dem Torfmoos Sphagnum zusammengesetzt. In der Zeit zwischen 1.000 v. Chr. und etwa 1.000 n. Chr. begann das Weißtorfwachstum. Die Zusammensetzung der Weißtorfe ist örtlich zu unterscheiden: Ausgangspunkt ist die geografische Linie Hamburg-Lüneburg-Bremen-Lingen. Nordwestlich dieser Begrenzung ist die Gruppe der Sphagna Cymbifolia, ein grobblättriges Torfmoos, Hauptbestandteil des Torfs. Südlich der Linie bildete die Gruppe der Sphagna Acutifolia, ein deutlich feines strukturiertes Torfmoos, die Torfe. Der Weißtorf hat sich in der Regel auf stärker zersetzten Torfen (Schwarztorf) aufgebaut.

Schmatzler, B., & Schmatzler, E. (2010). Moorland. Moorlandschaften in Niedersachsen nach industriellem Torfabbau. Ratingen: Industrieverband Garten e.V.

Weißtorfgrabemaschine, Stechmaschine

Die Technik von Maschinen für die Gewinnung von Weißtorf war erst um 1955 ausgereift und einsatzfähig. Aus der Vielzahl verschiedener Modelle sind heute nur noch wenige im Einsatz. Eine Weißtorfgrabemaschine sticht in einem Abstand von 15 cm, 85 cm Breite und etwa 70 cm Tiefe Torf. Nach jedem Stichvorgang zerteilen 5 Messer den Torfabschnitt in 4 gleichgroße Soden. Die Soden werden vom sogenannten „Absetzer“ übernommen, angehoben und seitlich auf der Mooroberfläche abgelegt und gestapelt. Dieser Vorgang wiederholt sich stetig, während die Maschine sich langsam fortbewegt, und es entsteht eine lange aufgesetzte Sodenreihe. Die Leistung der Stechmaschinen betrug anfänglich rd. 50 m³/h = 2640 Soden.

Schmatzler, B., & Schmatzler, E. (2010). Moorland. Moorlandschaften in Niedersachsen nach industriellem Torfabbau. Ratingen: Industrieverband Garten e.V.

WHG

Wasserhaushaltsgesetz

Landschaftsprogramm

Wieken, Inwieken

Die Wieken sind Entwässerungskanäle. Sie wurden für die Entwässerung der Moore von Hand ausgehoben, bevor Torf abgebaut werden konnte. Gleichzeitig waren sie schiffbare Transport- und Verkehrswege. Mit dem Bau der Kanäle begann die Erschließung und Besiedlung der ostfriesischen Hochmoore. Inwieken sind Nebenkanäle, die vom Hauptkanal abzweigen. Sie sind schmaler und flacher als Wieken. Die Wieken waren über 200 Jahre zur Erschließung der langgestreckten Moorgrundstücke unverzichtbar. Die Siedler waren verpflichtet, in einer festgelegten Frist Wieken zu bauen und ihren schiffbaren Zustand auf Dauer zu gewährleisten.

Schmatzler, B., & Schmatzler, E. (2010). Moorland. Moorlandschaften in Niedersachsen nach industriellem Torfabbau. Ratingen: Industrieverband Garten e.V.

Wielandt, Dr. Wilhelm

Wielandt wurde am 31. August 1870 in Karlsruhe geboren und starb am 14. Dezember 1964 auf der Insel Sylt. Die Entwicklung und Herstellung von Torfkoks ist eng mit dem Namen Wielandt verbunden. 1902 fand der Chemiker Dr. Wielandt Lösungen für die Herstellung von Torfkoks. Er gründete die Torfkoks GmbH Elisabethfehn und begann die Produktion. Jährlich wurden 14.000 Tonnen Torfkoks und 2.000 Tonnen Torfteer produziert, der bei der Herstellung von Koks anfällt. Nach seinem Tod wurde die Fabrik von mehreren Nachfolgern weitergeführt, bevor sie 1990 endgültig geschlossen wurde.

Schmatzler, B., & Schmatzler, E. (2010). Moorland. Moorlandschaften in Niedersachsen nach industriellem Torfabbau. Ratingen: Industrieverband Garten e.V.

Wiesenkalk

Starke Anreicherung von Kalziumkarbonat im Boden durch Ausfällung aus kalkreichem Grundwasser

Schneekloth, H. und Kollegen (1970-1983). Die Moore in Niedersachsen. 8 Teile, nach Blättern der Geologischen Karte der Bundesrepublik Deutschland (1:200 000). Göttingen: Veröff. Nds. Inst. Landeskd.

WK

Wasserkörper

Landschaftsprogramm

Wollgrastorf

Torf aus Resten vor allem des Scheidigen Wollgrases (Eriophorum vaginatum).

Schneekloth, H. und Kollegen (1970-1983). Die Moore in Niedersachsen. 8 Teile, nach Blättern der Geologischen Karte der Bundesrepublik Deutschland (1:200 000). Göttingen: Veröff. Nds. Inst. Landeskd.

WRRL

Wasserrahmenrichtlinie

Landschaftsprogramm

Wurten

Aufschüttung im Küstengebiet oder in Flussniederungen, auf der ein Einzelhof oder ein ganzes Dorf steht

Duden.de

Weitere Informationen

Wurzelechtes Hochmoor

Wurzelechte Hochmoore wachsen unmittelbar auf wasserundurchlässigen Schichten auf, z.B. auf podsoliertem Untergrund. Auf dieser Basis bilden die Torfmoose ohne vorausgehendes Niedermoorstadium ein Hochmoor (siehe auch unter „Podsol/Podsolierung“).

Schmatzler, B., & Schmatzler, E. (2010). Moorland. Moorlandschaften in Niedersachsen nach industriellem Torfabbau. Ratingen: Industrieverband Garten e.V.

Wurzelechtes Hochmoor

Hochmoorbildung unmittelbar auf mineralischem Grund, ohne voraufgegangenes Niedermoorstadium.

Schneekloth, H. und Kollegen (1970-1983). Die Moore in Niedersachsen. 8 Teile, nach Blättern der Geologischen Karte der Bundesrepublik Deutschland (1:200 000). Göttingen: Veröff. Nds. Inst. Landeskd.